Neue Publikation: Geringes Machterleben & hohe Psychopathie sagen Aggression vorher
Eine neue Publikation mit dem Titel: „Low Power and High Psychopathy: A Toxic Combination for Psychological Aggression” von Robert Körner und Astrid Schütz sowie Brad Bushman (Ohio State University, USA) ist in der Fachzeitschrift Aggressive Behavior erschienen.
Wir untersuchten wie Macht mit Psychopathie zusammen auf psychologische Aggression (z.B. Drohen, Beleidigen) wirkt. Dabei verstehen wir Macht als sozialen Einfluss und Möglichkeit Entscheidungen zu beeinflussen (persönliches Machtgefühl). Psychopathie ist gekennzeichnet durch antagonistisches, selbstbezogenes und gefühlsarmes Denken und Verhalten. Wir führten zwei Studien mit 188 Individuen in Paarbeziehungen und 266 romantischen Paaren in Deutschland durch.
Es zeigte sich, dass Personen, die geringe Macht erlebten, mehr psychologische Aggression berichteten (sie beleidigten, ärgerten, drohten oder schreiten in der Beziehung häufiger als andere). Personen, die hohe Psychopathiewerte aufwiesen, waren ebenfalls aggressiver als andere. Zudem beeinflusste Psychopathie den Zusammenhang zwischen Macht und Aggression: Die höchste Aggression wurde von Personen berichtet, die geringe Macht und hohe Psychopathie aufwiesen. Interessanterweise waren auch die Partnerinnen und Partner von den Personen, die geringe Macht und hohe Psychopathie aufwiesen, aggressiver.
Die Studie zeigt erstmals, dass Persönlichkeitsfaktoren (hier: Psychopathie) den Zusammenhang zwischen Macht und dem Verhalten der Partnerin/des Partners (Aggression) beeinflussen. Künftige Theorien und Forschung zu Macht sollte weiter klären wie Persönlichkeitsfaktoren die Zusammenhänge zwischen Macht und Beziehungsvariablen in dyadischen Kontexten beeinflussen.
Referenz:
Körner, R., Schütz, A., & Bushman, B. J. (2025). Low power and high psychopathy: A toxic combination for psychological aggression. Aggressive Behavior, 51(5), e70045. https://doi.org/10.1002/ab.70045