Qualifikationsziele

Bachelorstudiengänge Jüdische Studien

Das wesentliche Ziel der universitären Ausbildung im Studiengang Jüdische Studien besteht in der möglichst breit angelegten Vermittlung von Wissen über die jüdische Kultur in ihren jeweiligen gesamtgesellschaftlichen Kontexten. Eine Vertrautheit mit wissenschaftlichen Methoden und ein professioneller Umgang mit interdisziplinären Zugängen in Theorie und Praxis bilden weitere wesentliche Elemente. Universitäten sind Bildungseinrichtungen und keine Berufsausbildungsstätten.

Der Bachelor Jüdische Studien gehört zu den berufs- und forschungsqualifizierenden wissenschaftlichen Abschlüssen, die auch als Grundlage für nachfolgende Qualifikationen im Masterbereich dienen können. Zu den Qualifikationszielen des Studienganges gehören – neben dem Wissenserwerb – geistige Fertigkeiten und Kompetenzen, die während des Studiums eingeübt und erworben werden.

An Studierende im Hauptfach Jüdische Studien mit 75 ECTS werden die im Folgenden angeführten, allgemein formulierten Qualifikationsziele am umfangreichsten vermittelt. Bei Studierenden im erweiterten Nebenfach mit 45 ECTS liegt die Vermittlungstiefe im mittleren Bereich und bei Studierenden im Nebenfach mit 30 ECTS naturgemäß im Vergleich dazu im Elementarbereich.

Wissenschaftliche und künstlerische Befähigung

Durch die Teilnahme an den Lehrveranstaltungen, die Gestaltung von wissenschaftlichen oder kulturellen Projekten sowie das erfolgreiche Absolvieren der Modulprüfungen und der Bachelorarbeit haben sich die Absolventinnen und Absolventen die folgenden Fähigkeiten erworben:

  • einschlägiges Fachwissen;
  • Argumentations- und Präsentationssicherheit;
  • wissenschaftlich fundierte Entscheidungen in den Unterdisziplinen der Jüdischen Studien zu fällen;
  • sich selbstständig neues Wissen kritisch anzueignen, es zu durchdenken und weiterzuführen;
  • selbstständig Forschungsfragen zu formulieren und zu bearbeiten.

Befähigung zu einer qualifizierten Erwerbstätigkeit

Auch wenn das Studium der Jüdischen Studien vom Wesen des Faches keine spezifische Berufsausbildung darstellt, qualifizieren die hier erworbenen Kompetenzen dafür, in verschiedenen Tätigkeitsfeldern erfolgreich beruflich tätig zu werden.

Da die vermittelten Kompetenzen und Fähigkeiten breit angelegt sind, können Absolventinnen und Absolventen des Bachelors Jüdischen Studien, oft unter der Voraussetzung von weiterqualifizierendem Engagement, in vielen Bereichen sinnvoll tätig werden.

Die Absolventinnen und Absolventen des Bachelorstudienganges sind in der Lage:

  • die in der jeweiligen fachlichen Spezialisierung erlernte Argumentationsfähigkeit analytisch oder konzeptionell fortführend anzuwenden, beispielsweise im Journalismus, in der Kulturarbeit, in den Religionsgemeinschaften, dem interreligiösen und interkulturellen Dialog, in Verlagen und im Bibliothekswesen oder in der Öffentlichkeitsarbeit;
  • sich schriftlich und mündlich klar auszudrücken, wie sie in Referaten, Essays, Hausarbeiten, Klausuren, Portfolios, in der Bachelorarbeit sowie in Präsentationen und mündlichen Prüfungen gezeigt haben;
  • die Problemanalysen auf neue Felder zu transferieren und mit der geschulten Ausdrucksweise zu verbinden;
  • zur kritischen Reflexion und Bewertung gesellschaftlicher und kultureller Prozesse;
  • zur fächerübergreifenden und internationalen Kooperation, besonders durch das praxisnahe interdisziplinäre Lehrprogramm; 
  • einer hohen Organisationskompetenz und Teamarbeit.

Persönlichkeitsentwicklung

Der Studiengang bietet durch die diskursive Struktur vielfältige Anregungen zur Persönlichkeitsentwicklung und Festigung von ethischen Haltungen, die in mündlichen und schriftlichen Diskussionen gefördert werden.

Die Absolventinnen und Absolventen des Bachelorstudiengangs Jüdische Studien sind in der Lage:

  • problemorientiert zu diskutieren, im Team kreativ Lösungsmöglichkeiten zu erarbeiten und komplexe Sachverhalte zu referieren;
  • durch gruppenarbeitsbezogene Aufgaben im Rahmen der Lehrveranstaltungen und durch die Erarbeitung und Erstellung der Bachelorarbeit haben Absolventinnen und Absolventen die Fähigkeit erworben, sich weitgehend selbstorganisiert und strukturiert vorzubereiten, ihre Arbeitsziele in Rücksprache zu definieren und zielorientiert umzusetzen;
  • aufgrund der zahlreichen Diskussionen in Seminaren und den schriftlichen Erörterungen sind die Absolventinnen und Absolventen dazu befähigt, einfache pro-und-contra-Abwägungen vorzunehmen, Argumente zu identifizieren und sich abschließend zu positionieren;
  • sie sind durch die Auseinandersetzung mit Positionen anderer Wissenschaftsdisziplinen in der Lage, sich ihrer eigenen Standpunkte kritisch bewusst zu werden und haben dadurch die Kompetenz zu geistiger Unabhängigkeit gewonnen;
  • durch ihr selbständiges Arbeiten im Rahmen des Projektmoduls können sie Verantwortung für gesellschaftsrelevante Aufgaben übernehmen und sich in berufsrelevanten Arbeitsfeldern selbst organisieren.

Gesellschaftliches Engagement

  • Absolventinnen und Absolventen des Bachelorstudiums Jüdische Studien sind aufgrund der Perspektivenpluralität der fachlichen Diskussionen und Erörterungen für die Grundlagen der öffentlichen Kommunikation geschult.
  • Die Jüdischen Studien beschäftigen sich mit dem Verhältnis von einer Minderheit in einer Mehrheitsgesellschaft. Diskriminierungen sind eine wesentliche (wenn auch keinesfalls die bestimmende) Negativkonstante der jüdischen Geschichte und Gegenwart. Die positiven und negativen Dimensionen der jüdischen Lebenswelten sensibilisieren für variantenreiche Themen der Gegenwart.