Projekt „SteBas - Studie zur Erprobung der Potenziale von BASIK für Verbesserung der pädagogischen Arbeit sowie zur bedarfsgerechten Steuerung von Ressourcen“

Theoretischer Hintergrund des Projekts:

Das Projekt fokussiert sich auf die Bedeutung der sprachlichen Bildung und Sprachförderung im Elementarbereich, da frühe Sprachfähigkeiten eine zentrale Rolle für den schulischen Kompetenzerwerb sowie für die soziale Teilhabe der Kinder spielen (z.B. Kempert et al., 2016). Viele Kinder erreichen beim Übergang von der Kita in die Grundschule nicht die erforderlichen Sprachkenntnisse. Dies betrifft etwa jedes fünfte Kind, was auf einen zusätzlichen Förderbedarf hinweist (Autorengruppe Bildungsberichterstattung, 2022). Solche Sprachdisparitäten im frühen Kindesalter wirken sich langfristig auf die schulische Leistung und den weiteren Bildungsverlauf aus (Skopek & Passaretta, 2021). Kinder mit Sprachrückständen sind auch in der Grundschule häufig in ihren Leistungen benachteiligt, was zu einer nachhaltigen Bildungsungleichheit führt (Viesel-Nordmeyer, Schurig & Ritterfeld, 2019).

Trotz verschiedener Initiativen zur Verbesserung der Sprachförderung im frühkindlichen Bereich zeigt die Forschung, dass der Anteil der Kinder mit Förderbedarf in den letzten Jahren weitgehend unverändert geblieben ist (Autorengruppe Bildungsberichterstattung, 2022). Ein wesentlicher Grund für dieses Phänomen ist, dass die Qualität der sprachpädagogischen Angebote in vielen Einrichtungen nach wie vor lediglich moderat ist (Anders & Roßbach, 2019). Die sprachliche Förderung ist oftmals nicht ausreichend auf die individuellen Bedürfnisse der Kinder abgestimmt, was eine wirksame Förderung erschwert. Eine effektive Sprachförderung erfordert daher eine präzise Diagnostik, um den Sprachstand der Kinder genau zu erfassen und gezielte Fördermaßnahmen einzuleiten. Studien zeigen, dass pädagogische Fachkräfte ohne entsprechende diagnostische Verfahren oft Schwierigkeiten haben, Sprachförderbedarf zu erkennen (Wolf et al., 2015) und einen Wissensmangel im Bereich der Sprachentwicklung aufweisen (Müller et al., 2013; Roth et al., 2015).

Das Projekt setzt auf die Integration wissenschaftlich fundierter Sprachstandsdiagnostik als Schlüssel zur Verbesserung der Sprachförderung. Hierbei kommt das BaSiK-Instrument zum Einsatz, ein Beobachtungsverfahren, das für Kinder von ein bis sechs Jahren geeignet ist. BaSiK ermöglicht eine kontinuierliche Beobachtung und Dokumentation der Sprachentwicklung und ist besonders für den Einsatz im Alltag von pädagogischen Fachkräften geeignet. Es erfasst grundlegende sprachliche Kompetenzen wie Sprachverständnis, Wortschatz, Aussprache und Grammatik und berücksichtigt dabei auch soziale und emotionale Aspekte der kindlichen Entwicklung. Das Instrument ist empirisch validiert und zeigt hohe Objektivität (mittlerer ICC von .90) und Reliabilität (α = .87 für die Version ab drei Jahren).

Ein zentrales Ziel des Projekts ist es, durch präzise Sprachstandsdiagnostik den Sprachförderbedarf frühzeitig zu identifizieren und gezielt zu adressieren. Hierbei wird die Qualität der pädagogischen Praxis gesteigert, damit die Sprachförderung besser auf die individuellen Bedürfnisse der Kinder abgestimmt werden kann. Zudem können pädagogische Fachkräfte durch regelmäßige Fort- und Weiterbildungen ihre Kompetenzen im Bereich der Sprachförderung erweitern. Das Projekt verfolgt damit das übergeordnete Ziel, die Chancengleichheit im Bildungssystem zu erhöhen und frühzeitig Bildungsungleichheiten zu verhindern.

Projektziele und -inhalte

Ziel ist es, einen umfassenden Überblick über die sprachlichen Kompetenzen der Kinder zu erhalten und die pädagogische Qualität zu evaluieren. Ein wesentlicher Bestandteil des Projekts ist die Entwicklung und Diskussion von einem Schwellenszenario in einem Expert*innenhearing. Dies umfasst die gezielte Steuerung von Personalressourcen, Fortbildung und Fachberatung. In einem weiteren Schritt werden die Felddaten von Fröbel, die Beobachtungsdaten zur pädagogischen Qualität und BaSiK-Daten beinhalten, analysiert. In einer Mehrebenenanalyse werden BaSiK-Datensätzen sowie Struktur- und Beobachtungsdaten aus den KES-R-E-Evaluationen genutzt, um spezifisches Wissen darüber zu erlangen, wie die pädagogische Qualität der Kitas mit den Sprachkompetenzen der betreuten Kinder zusammenhängt.

Ein weiteres Ziel des Projekts ist es, Fachkräfte zu befragen, die BaSiK im pädagogischen Alltag anwenden. Diese Befragungen sollen wichtige Erkenntnisse darüber liefern, wie BaSiK effektiv zur Verbesserung der sprachlichen Förderung und zur Steuerung von Ressourcen genutzt werden kann.

Basierend auf den gewonnenen Erkenntnissen wird das Projekt gezielte Empfehlungen zur Verbesserung der sprachlichen Förderung und zur optimalen Nutzung von BaSiK im pädagogischen Alltag geben. Diese sollen sowohl in Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen als auch in der fachlichen Unterstützung der Fachkräfte und Einrichtungen berücksichtigt werden, um die sprachliche Förderung und die pädagogische Arbeit nachhaltig zu stärken.

 

Laufzeit

Januar 2025 bis Oktober 2025

Förderung

Das Projekt wird vom Verein Fröbel e.V. gefördert.

Weitere Informationen

Weitere Informationen zu Fröbel e.V.: https://www.froebel-gruppe.de/