Do it Digital and Healthy!

ESF-Projekt „Do it Digital and Healthy! Methoden der Elternzusammenarbeit in der frühen Bildung“

Digitalen Medien wird aktuell im Kontext von Familienunterstützungsprogrammen ein großes Potenzial zur Erhöhung der Erreichbarkeit von Familien, zur Stabilisierung einer vertrauensvollen Partnerschaft und zur Flexibilisierung pädagogischer Angebote für Familien zugeschrieben. Mit Blick auf die pädagogische Praxis ist aber festzustellen, dass eine Nutzung digitaler Medien in deutschen Kitas immer noch vergleichsweise selten stattfindet. Neben einer unzureichenden digitalen Infrastruktur müssen mögliche fehlende Kompetenzen bei Fachkräften in Bezug auf die Nutzung digitaler Medien berücksichtigt werden. Die ständige wissenschaftliche Kommission der KMK hat vor diesem Hintergrund kürzlich umfassende Qualifizierungsstrategien für die digitale Medienbildung in der frühen Bildung empfohlen (SWK, 2022).

Projektziele und -inhalte

Der Lehrstuhl Frühkindliche Bildung und Erziehung der Otto-Friedrich-Universität Bamberg entwickelt daher eine Fortbildung mit dem Ziel, Akteure des frühkindlichen Bildungssystems darin zu befähigen, die Potenziale digitaler Medien für eine wirksame Elternzusammenarbeit im Alltag zu erkennen, Sicherheit im Umgang mit digitalen Geräten zu erlangen sowie eine Arbeitsentlastung durch einen effizienten Einsatz digitaler Medien zu schaffen. Komponenten des Curriculums sind einerseits digitale Varianten klassischer Methoden der Zusammenarbeit, wie z.B. Entwicklungsgespräche oder Elternabende sowie zusätzliche digitale Möglichkeiten (z.B. die virtuelle Kita) und digitale Varianten der Elternbildung im Sinne eines digitalen Familienzentrums (z.B. die Dissemination von Apps für Eltern zur Unterstützung der sprachlichen Entwicklung ihrer Kinder). Darüber hinaus werden die motivationalen Voraussetzungen der Teilnehmenden aufgegriffen und reflektiert, um insbesondere Ängste und Hürden bei der Nutzung digitaler Medien zu überwinden. Es wird technisches Wissen vermittelt, digitale Medien sinnvoll zu nutzen. Das Angebot greift auch den Zusammenhang von (nicht gelingender) Zusammenarbeit mit Familien und emotionaler Erschöpfung von Fachkräften auf und integriert Komponenten der Prävention psychischer Erschöpfung. Die definierte Zielgruppe stellen hierbei unterschiedliche Akteure in der frühpädagogischen Praxis dar. So sollen bestmöglich Fachberatungen auf Ebene des Trägers sowie Kita-Leitungen und frühpädagogische Fachkräfte auf Einrichtungsebene teilnehmen, so dass eine Vernetzung der Teilnehmenden im Sinne von Arbeitskreisen ermöglicht werden kann.

Projektablauf

Zu Beginn werden in einem 1,5-tägigen Workshop zentrale Inhalte erarbeitet und die Ausgangslagen bei den Fachkräften, in den Einrichtungen und beim Träger analysiert. Basierend auf der Analyse der Ausgangslage folgt eine angeleitete Praxis- und Erprobungsphase, in der die Teilnehmenden eine Methode der digitalen Elternzusammenarbeit oder einen Elternbildungsansatz erarbeiten und implementieren. Diese Phase wird durch individualisiertes Feedback und Reflexions- und Austauschphasen über eine digitale Plattform unterstützt. Der Fortschritt wird parallel über ein digitales Projekttagebuch dokumentiert. Das Projekttagebuch dient auch zum Monitoring des arbeitsbezogenen Wohlbefindens. Abschließend findet ein weiterer 1,5-tägiger Workshop statt, in dem die Praxisphase ausgewertet, Methoden der partizipativen Evaluation entwickelt und weitere Methoden zur nachhaltigen Verankerung von digitaler Elternzusammenarbeit und Elternbildung in Kindertageseinrichtungen (z.B. Implementierung im pädagogischen Konzept der Einrichtung) erarbeitet werden.

Laufzeit

2 Jahre: Mai 2023 bis April 2025

Förderung

Das Projekt Do it digital and healthy! wird von der Europäischen Union gefördert.