Diversity beim Gesundheitstag

Quizrad mit Fragen & Antworten rund um Gleichstellung, Chancengerechtigkeit und Antidiskriminierung

1. Wie hieß die erste Frauenbeauftragte der Universität Bamberg?

PD Dr. Bettina Paetzold war von 1989 bis 1991 die erste Frauenbeauftragte der Otto-Friedrich-Universität überhaupt. Sie forschte und lehrte zudem zu Genderthemen, beispielweise zu Rollenvorbildern in Kinderbüchern oder der Vereinbarkeit von Mutterschaft und Berufstätigkeit.

Quelle: https://www.uni-bamberg.de/news/artikel/festakt-frauenbeauftragte-2017/

2. Was war laut § 175 StGB bis 1994 strafbar? a) Sexuelle Handlungen zwischen Männern | b) Sexuelle Handlungen zwischen Frauen | c) Beides

a)  Sexuelle Handlungen zwischen Männern waren über 120 Jahre verboten. Zwischenzeitlich wurde das Gesetz entschärft, sodass sexuelle Handlungen zwischen Erwachsenen und minderjährigen Männern strafbar waren. Sexuelle Handlungen zwischen Frauen waren nie verboten, was nicht heißt, dass sie gesellschaftlich toleriert wurden. Mit einem Gutachten aus dem Jahr 2016 wurde es möglich, dass Männer, die nach dem Paragraphen 175 verurteilt worden waren, rehabilitiert wurden. Seitdem können sie Entschädigungsansprüche geltend machen.

Quelle: https://www.antidiskriminierungsstelle.de/DE/ueber-diskriminierung/diskriminierungsmerkmale/sexuelle-identitaet/paragraph_175/paragraph_175_node.html

3. In welchem Bundesland ist der Frauentag/feministische Kampftag ein gesetzlicher Feiertag?

Das Berliner Abgeordnetenhaus hat 2019 beschlossen, den Internationalen Frauentag zu einem gesetzlichen Feiertag in Berlin zu machen.

Quelle: https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2019-01/frauentag-feiertag-berlin-8-maerz

4. Welches europäische Land führte zuerst das Frauenwahlrecht ein?

Nach Protesten der finnischen Arbeiterbewegung, in der auch Frauen eine wichtige Rolle einnahmen, wurde am 20. Juli 1906 das aktive und passive Frauenwahlrecht in Finnland eingeführt. In Deutschland durften Frauen erst ab 1918 wählen, in der Schweiz erst ab 1971.

Quelle: https://www.bpb.de/kurz-knapp/hintergrund-aktuell/336789/vor-115-jahren-frauen-in-finnland-duerfen-waehlen/

5. Was ist die Richtlinie „Grenzen Wahren“ der Universität Bamberg?

Der volle Titel der Richtlinie lautet: „Grenzen wahren: Richtlinie zur Verhinderung von Belästigung, Diskriminierung, Mobbing, Stalking und Gewalt“. Der Zweck dieser Richtlinie „Grenzen wahren“ ist es, für Belästigung, Diskriminierung, Mobbing, Stalking, Gewalt sowie Grenzverletzungen zu sensibilisieren sowie Maßnahmen und Verfahrenswege für Prävention und Intervention festzulegen. Die Richtlinie dient der Verbesserung der Arbeits- und Studienbedingungen, welche wichtige Voraussetzungen für den Erfolg der Universität und die Zufriedenheit aller Universitätsmitglieder sind.

Quelle: https://www.uni-bamberg.de/gbwiss/informationen-beratung/hilfe-bei-grenzueberschreitungen/

6. Schätzen Sie: Wie viele queere Menschen sind an Ihrem Arbeitsplatz geoutet (in Prozent)?

Europaweit sind ca. 55% der queeren Menschen am Arbeitsplatz geoutet. 45% geben an, sich aus Angst vor Diskriminierung nicht zu outen. Veröffentlichungsjahr: 2024 Autor_innen: European Union Agency for Fundamental Rights. 

Quelle: https://fra.europa.eu/sites/default/files/fra_uploads/fra-2024-lgbtiq-equality_en.pdf 

Queere Menschen wählen die Branche, in der sie arbeiten, bewusst. Sie sind sehr viel seltener in Land- und Forstwirtschaft, Abfallentsorgung oder Baugewerbe tätig als heterosexuelle Cis-Menschen. Dafür sind sie häufiger in Gesundheitsberufen tätig.

Quelle: https://www.diw.de/de/diw_01.c.798165.de/publikationen/wochenberichte/2020_36_1/lgbtqi_-menschen_am_arbeitsmarkt__hoch_gebildet_und_oftmals_diskriminiert.html#section1

7. Warum ist der 19. November ein für die Gleichstellung wichtiges Datum?

Der 19. November gilt weltweit als der Internationale Männertag. An diesem Datum erhalten die Themen zur Vielfalt von Geschlechteridentitäten und Rollenkonzepten von Männern, Vätern und Jungen, und über das Verhältnis der Geschlechter zueinander, besondere Aufmerksamkeit.

Quelle: https://bundesforum-maenner.de/internationaler-maennertag-2024/

8. Wann wurde das Lehrerinnenzölibat, also das Verbot für Lehrerinnen zu heiraten, endgültig in Deutschland abgeschafft? a) 1946 | b) 1898 | c) 1919

Das Lehrerinnenzölibat war eine rechtliche Regelung zur Unvereinbarkeit von Ehe und Beruf. Bei einem Verstoß wurde die Stelle der Lehrerin kündbar und gleichzeitig erlosch der Anspruch auf das Ruhegehalt. Eine Lehrerin sollte „eine sittige, vornehme, dem äußeren Treiben abgewandte, mehr in sich gekehrte, im Gespräch abwartende, nicht herausfordernde, edle Frauenseele“ widerspiegeln. Es wurde in Deutschland erst im Jahre 1919 abgeschafft.

Quelle: https://www.deutschlandfunknova.de/beitrag/deutsches-kaiserreich-zoelibat-fuer-lehrerinnen

9. Wo können Lehrveranstaltungen der Universität Bamberg gefunden werden, die sich mit Diversity-Themen befassen?

Das Vorlesungsverzeichnis Gender & Diversity präsentiert alle aktuellen Lehrveranstaltungen zu Gender- und Diversity-Themen mit Kursbeschreibungen und weiteren Informationen. Es lädt alle Studierenden und Interessierten ein, sich am wissenschaftlichen Austausch zu Gender- und Diversity-Fragen zu beteiligen. Die Gender- und Diversity-Lehrveranstaltungen des laufenden Semesters stehen auch in Form einer aktuellen UnivIS-Übersicht zur Verfügung.

Quelle: https://www.uni-bamberg.de/diversity/diversity-in-lehre-und-studium/diversity-themen-in-der-lehre/

10. Wie viele Frauen und nichtbinäre Personen erleben sexualisierte Belästigung am Arbeitsplatz? 32% | 47% | 60%

60% der Frauen und nichtbinären Menschen erleben sexualisierte Belästigung am Arbeitsplatz. Nur ca 10% von ihnen würden es auch als Belästigung bezeichnen. Das liegt daran, dass wir Belästigung, wenn sie uns selbst wiederfährt, schlechter erkennen können, als wenn wir sie bei anderen beobachten. Außerdem fehlen uns oft die Worte. Wir bezeichnen das erlebte z.B. als „erniedrigend“. Der Begriff „sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz“ ist erst seit den 1960er Jahren überhaupt gebräuchlich.

Quelle: „Er hat dich noch nicht mal angefasst“ von Franziska Saxler

https://www.ullstein.de/werke/er-hat-dich-noch-nicht-mal-angefasst/hardcover/9783550202780

11. Von wem kam die Initiative zur Einführung des Internationalen Frauentags?

Am 26. und 27. August 1910 fand die II. Internationale Sozialistische Frauenkonferenz in Kopenhagen statt. Auf dem Kongress initiierte Clara Zetkin, eine sozialdemokratische Frauenrechtlerin, die Einführung des Internationalen Frauentags. Am 18. März 1911 wurde dieser erstmals unter dem Motto "Heraus mit dem Frauenwahlrecht" begangen.

Quelle: https://de.readkong.com/page/schwestern-zur-sonne-zur-6176010

12. Ab wann haben die Gender Studies im deutschsprachigen Raum begonnen, sich zu institutionalisieren? a) 1970er | b) 1980er | c) 1990er

Die Gender Studies bzw. die Frauen- und Geschlechterforschung hat sich seit den 1970er Jahren als Forschungsgebiet entwickelt. Eine Institutionalisierung in der Form von Forschungszentren, Arbeitsgruppen, Studiengängen u.a. fand im deutschsprachigen Raum vor allem ab den 1990er Jahren statt. Mit der „Konferenz der Einrichtungen für Frauen- und Geschlechterstudien im deutschsprachigen Raum“ (KEG) wurde 2006 ein Dachverband im Bereich der deutschsprachigen Gender Studies ins Leben gerufen.

Quelle: https://frauenmediaturm.de/neue-frauenbewegung/forschung-wissenschaft/

13. Für wen ist Gendern an Universitäten in Bayern erlaubt?

Aufgrund der geltenden Allgemeinen Geschäftsordnung (§ 22 Abs. 5 Satz 1 AGO) für Behörden in Bayern sind im behördlichen, dienstlichen Schriftverkehr Sonderzeichen zur Sichtbarmachung geschlechtlicher Vielfalt unzulässig. Das gilt nicht für wissenschaftliche Veröffentlichungen, die Lehre oder Hausarbeiten. Wir empfehlen geschlechtersensiblen Sprachgebrauch und bieten einen Flyer dazu an. 

Quelle: https://www.uni-bamberg.de/gleichstellung/sprachempfehlungen/

14. Welche Dimension sozialer Ungleichheit wird im Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) nicht berücksichtigt?

Laut §1 AGG ist das Ziel des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes von 2006, „Benachteiligungen aus Gründen der Rasse oder wegen der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität zu verhindern oder zu beseitigen“. Die soziale Herkunft (oder sozioökonomischer Status), die in Deutschland erwiesenermaßen einen deutlichen Einfluss auf den Hochschulzugang und eine wissenschaftliche Karriere hat, wird vom AGG nicht als Benachteiligungsmerkmal berücksichtigt.

Quelle: https://www.lpb-bw.de/diversity

15. Warum werden „Pride“ Veranstaltungen, die queere Sichtbarkeit feiern, in Deutschland auch Christopher Street Day genannt?

Der CSD erinnert an das erste bekannt gewordene Aufbegehren von Homosexuellen und anderen sexuellen Minderheiten gegen Polizeiwillkür in der New Yorker Christopher Street in Greenwich Village am 27. Juni 1969 in der Bar Stonewall Inn.

Quelle: https://www.dw.com/de/stonewall-beginn-eines-globalen-aufbruchs/a-49328161

16. Wenn sich der aktuelle Fortschritt in diesem Tempo fortsetzt, wie viele Jahre wird es dauern, bis Gleichstellung der Geschlechter bei den globalen Erwerbsquoten erreicht ist? A) 50 Jahre | B) 100 Jahre | C) 176 Jahre | D) 200 Jahre

Laut der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) würde es bei der derzeitigen Entwicklung fast zwei Jahrhunderte dauern, bis die Gleichstellung der Geschlechter bei den Erwerbsquoten erreicht ist. Grund dafür sind anhaltende Hürden wie ungleiche Verantwortung für Pflegearbeit und Lohnunterschiede.

Quelle: https://www.ilo.org/resource/news/achieving-gender-equality-employment-rates-would-take-almost-two-centuries