Qualifikationsziele des Masterstudiengangs Survey Statistics and Data Analysis

Kompetenzorientierte Lehre steht im Zuge des Bologna-Prozesses immer stärker im Mittelpunkt. Dies brachte auch die Formulierung von Qualifikationszielen mit. Qualifikationsziele sollen dabei darüber eine Aussage treffen, welche Kompetenzen man sich mit dem Abschluss eines Studiengangs angeeignet hat. Die genannten Kompetenzen gehen auf den Qualifikationsrahmen für deutsche Hochschulabschlüsse (HQR) zurück. Das Masterstudium Survey Statistics and Data Analysis führt zu einem berufs- und forschungsqualifizierenden Abschluss an einer wissenschaftlichen Hochschule.

Mit Abschluss des Masterstudiengangs wird auch die Grundlage für nachfolgende wissenschaftliche Qualifikationen, zum Beispiel die Promotion, gelegt.
 

Wissenschaftliche Befähigung

Von John W. Tukey, einem der berühmtesten Statistiker des 20. Jahrhunderts ist das Zitat überliefert: "The best thing about being a statistician is that you get to play in everyone's backyard." Die fundierte Ausbildung in angewandter Statistik und quantitativen Methoden befähigt Absolventinnen und Absolventen des Masterstudiengangs Survey Statistics and Data Analysis nicht nur in Statistik, sondern auch in Substanzwissenschaften Fuß zu fassen, in denen statistische Verfahren zum Einsatz kommen.

  • Absolventinnen und Absolventen des Masterstudiengangs Survey Statistics and Data Analysis sind nach Besuch der fachwissenschaftlichen Module (z.B. Statistical Machine Learning oder Einführung in die Bayes-Statistik) in der Lage, vertieft analytisch zu denken und implizite und explizite Annahmen souverän zu formulieren, die in der Beschreibung von empirischen Phänomenen den eingesetzten Modellen zugrunde liegen.
  • Durch selbständige Forschungsprojekte im Masterstudium und deren Darlegung in Hausarbeiten und Vortragspostern in den Prüfungsleistungen verschiedener Pflicht- und Wahlpflichtmodule wie „Statistische Analyse Unvollständiger Daten“ oder „Small-Area-Schätzverfahren“ werden Absolventinnen und Absolventen auf das Verfassen wissenschaftlicher Artikel und die Erstellung von Konferenzpostern vorbereitet und sind in der Lage, einen kritischen Diskurs unter Einbeziehung eigener Erkenntnisse und unter Berücksichtigung allgemein anerkannter Grundsätze guter wissenschaftlicher Praxis zu führen.
  • Die Absolventinnen und Absolventen kennen den aktuellen Forschungsstand im Fachgebiet Statistik und sind in der Lage, diesen im Rahmen eigenständiger Forschung anzuwenden und weiterzuentwickeln. Grundlage für diese Fähigkeiten sind neben den regulären Methoden-Modulen auch regelmäßig in Bamberg stattfindende und für den Master anrechenbare Workshops. Des Weiteren wird das Curriculum ergänzt durch anwendungsnahe Module, wo ebenfalls aktuelle Themen der statistischen Forschung eine wichtige Rolle spielen.
  • Absolventinnen und Absolventen haben mit ihrer Abschlussarbeit den Nachweis erbracht, dass sie in der Lage sind, eigenständige Forschung zu planen und wissenschaftlichen Ansprüchen entsprechend umzusetzen, beispielsweise zu einem selbständig gewählten Thema oder im Rahmen einer externen Kooperation aus dem Bereich der Wissenschaft oder Industrie. Mit dem zugehörigen Kolloquium haben sie gezeigt, dass sie ihre Forschung im Rahmen eines Vortrags präsentieren und sich kritischen Fragen und Anregungen stellen können.
     

Befähigung zu einer qualifizierten Erwerbstätigkeit

  • Für eine Tätigkeit im Bereich Statistik oder Data Science haben die Absolventinnen und Absolventen durch den Erwerb relevanter Fähigkeiten, etwa im Bereich der statistischen Modellierung, der Stichprobentheorie oder der Analyse hochdimensionaler Daten, die Kompetenzen erworben, unterschiedlichste Datenstrukturen für verschiedene Analysen flexibel aufzubereiten, statistische Modelle unter Berücksichtigung der relevanten Annahmen fachgerecht anzuwenden, und bei Bedarf durch eigene Entwicklung und Implementierung von Funktionen oder Modellen mit Hilfe statistischer Programmiersprachen zu erweitern.
  • Die Absolventinnen und Absolventen verfügen aus Pflicht- und Wahlpflichtmodulen über vertiefte Kenntnisse in den Programmiersprachen R und Python und sind in der Lage, statistische Programmierungen durchzuführen und ihre Ergebnisse zu visualisieren und zu interpretieren.
  • Die Absolventinnen und Absolventen haben in Modulen aus der Modulgruppe 'Anwendung' ihr Profil geschärft (z.B. durch die Belegung von Modulen aus anderen Studiengängen) und beispielsweise weitere Programmierkenntnisse erworben, die sie in neuen Kontexten anwenden können.
  • Internationalität ist für die angelsächsisch dominierte Wissenschaftsdisziplin ebenfalls wichtig. Die Absolventinnen und Absolventen verfügen über Fachsprachenkenntnisse aus den auf Englisch gehaltenen Modulen, die sie im Rahmen von (Poster-) Präsentationen vertieft haben und in beruflichen Kontexten anwenden können.
     

Persönlichkeitsentwicklung

  • Der Studienverlauf an sich trägt zu einem persönlichen Reifeprozess bei. Die Absolventinnen und Absolventen haben, bedingt durch variable Modulgruppenumfänge und flexible Schwerpunkte im Bereich der Anwendungsmodule, eigenständig die Ausrichtung ihres Studienschwerpunkts immer weiter verfeinert und hinsichtlich späterer Berufswünsche optimiert.
  • Die Absolventinnen und Absolventen haben durch ihre praktischen Erfahrungen im Rahmen der Praktika und Forschungsprojekte – auch durch das Feedback von Kolleginnen und Kollegen bzw. Vorgesetzten – ihr Selbstvertrauen in die eigenen Kenntnisse und Fähigkeiten gestärkt. Sie können ihre eigenen Fähigkeiten zielgenau einschätzen und haben daraus ein berufliches Selbstbild entwickelt.
  • Sie können Verantwortung im Rahmen professioneller Werte ihrer Tätigkeit bzw. ihres Berufs übernehmen und sich durch eigene Weiterbildung den aktuellen Stand der Forschung im Bereich der Statistik selbständig aneignen.
  • In Gruppenarbeiten und mündlichen Prüfungen haben die Absolventinnen und Absolventen ihre Teamfähigkeits- und Kommunikationskompetenzen berufsbezogen weiterentwickelt. Sie sind in der Lage, teamorientiert gemeinsam Lösungen zu erarbeiten und Kenntnisse verbal auch in kritischer Auseinandersetzung mit dem (Fach-)Publikum zu kommunizieren und erläutern.
  • Im Falle eines Auslandsaufenthaltes haben die Absolventinnen und Absolventen zudem interkulturelle Kompetenz erworben, ihre Persönlichkeit und Selbstorganisation weiterentwickelt und internationale Erfahrungen, zum Beispiel in der Teamarbeit, im Rahmen eines optionalen Studienaufenthalts im Ausland gesammelt, beispielsweise bei einem Erasmus-Aufenthalt an der Universität Florenz oder bei individuellen Auslandsstudienplänen. Sie haben dabei gezeigt, dass sie in interkulturellen Teams kommunizieren und professionell agieren können.
  • Absolventinnen und Absolventen sind durch ihre vertieften Kenntnisse im Bereich der Statistik und Datenanalyse in der Lage, im Rahmen Ihrer beruflichen Tätigkeiten einen Beitrag zur Verbesserung der Datengrundlage, die beispielsweise als Basis für politische Entscheidungsprozesse dient, zu leisten.
  • Ferner tragen diese vertieften Kenntnisse dazu bei, dass die Absolventinnen und Absolventen des Masterstudiengangs Survey Statistics and Data Analysis in der Lage sind, methodische Sachverhalte auch fachfremdem Publikum präzise zu erläutern und implizite wie explizite Annahmen korrekt zu definieren.
  • Generell können die Absolventinnen und Absolventen datenbasierte Informationen als Entscheidungsgrundlage so aufbereiten, dass sich die Transparenz bei gesellschaftsrelevanten Entscheidungen verbessert. Somit können sie gesellschaftliche Prozesse kritisch, reflektiert sowie mit Verantwortungsbewusstsein und in demokratischem Gemeinsinn maßgeblich mitgestalten.

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