(Post-) Colonial Business History (PCBH)

Das Netzwerk (Post-) Colonial Business History hat sich als informelles Netzwerk seit 2021 konstituiert und wird seit 2023 von der DFG als wissenschaftliches Netzwerk gefördert. Es zielt auf die organisatorische Vernetzung, den methodologisch-theoretischen Austausch und die perspektivische Ausweitung der Schnittflächen zweier im deutschen Sprachraum bisher weitgehend unabhängig voneinander betriebener Forschungsfelder und Zugriffsweisen: zum einen (global)geschichtlicher Zugriffe auf imperiale und postimperiale Verflechtungen, zum anderen Unternehmensgeschichte bzw. allgemeiner die Geschichte organisierten Wirtschaftens und Geschäftetreibens, wie sie mit dem englischen Disziplinenbegriff der „business history“ umschrieben ist. Für eine immer mehr transnational und global perspektivierte Unternehmensgeschichte ist eine verstärkte Auseinandersetzung mit der Kolonialität bzw. Postkolonialität von Unternehmen unabdingbar; post-colonial verweist hier zugleich methodisch auf globale Dezentrierung der Perspektive und inhaltlich auf koloniale Kontinuitäten und Wirksamkeiten auch über Zeiten formeller Kolonisation hinaus. Umgekehrt eröffnet es business history der global- und kolonialhistorischen Forschung, akteursnah die ökonomische Dimension historischen Geschehens stärker in den Blick zu bekommen und über organisationale Vernetzungen des Wirtschaftens die Geschichte imperialer Metropolen und Kolonien gemeinsam und verflechtend als eine Geschichte zu bearbeiten. Getragen wird das Netzwerk von der Annahme, dass sich (post-) colonial business nicht allein und separat aus wirtschafts-, kultur-, sozial- und globalgeschichtlicher Perspektive einfangen lässt; ein nicht nur transnationaler/-imperialer und transepochaler, sondern v.a. auch interdisziplinärer Zugriff auf das Themenfeld muss konstitutiv sein. Das Netzwerk setzt sich zum Ziel, einschlägige jüngere Einzelstudien in Austausch zu bringen, programmatisch weiterzuentwickeln und so (Post-)Colonial Business History als Forschungsfeld in Deutschland bzw. im deutschsprachigen Sprachraum zu konstituieren und etablieren. Die Teilnehmer:innen des Netzwerkes entstammen einerseits der Wirtschafts- und Unternehmensgeschichte, andererseits der Globalgeschichte, mit Schwerpunkten ergänzend in der Kolonialgeschichte, der Afrikanistik und der globalen Architekturgeschichte. Ein Drittel arbeitet an außerdeutschen, z.T. außereuropäischen Einrichtungen.

Bavarian-Brazilian alliance in the History of Infrastructural State and Nation-Building

The joint project of Vitor Marcos Gregório (Instituto Federal do Paraná, Brazil) and Nina Kleinöder (University of Bamberg) examines the brazilian-german networks of railway building at the turn of the 19th to the 20th century.

The initial object of analysis is the Estrada de Ferro Santa Catarina, planned and built in the transition from the 19th to the 20th century in the valley of the river Itajaí, state of Santa Catarina, Brazil. This infrastructure work carried out in response to the demands of the region's inhabitants, mainly German settlers, with German capital and technology in a clear indication of the existing links between projects and interests from both countries. From the Brazilian point of view, the railroad represented a tool for encouraging the occupation of its territory through offering a way to export its agricultural productions. From the German point of view, economic interests were central leading to the involvement of important banking institutions in the financing of the works, in a phase in which German infrastructure construction functioned as a vehicle of internationalization as well as (in)formal colonization. German companies were active in both colonial and non-colonial countries, as well as the sale of abundant material for the building and operation of the railway. Thus, national strategic issues were linked with global economic interests in a process very important for the understanding of political and business matters of the transition of the century.

The main objective of the alliance is to carry out joint research work in libraries and archives in Brazil and Germany, capable of generating unprecedented knowledge about a little explored area of the historiographical field. It aims at establishing a workgroup between Bamberg and Brazil. The work is funded by Bayerisches Hochschulzentrum für Lateinamerika (BAYLAT).

"Dynamics of Security / Dynamiken der Sicherheit" (SFB 138)

Forschungskooperation (seit 01/2022 Mitgliedschaft) im Sonderforschungsbereich 138 / Transregio "Dynamics of Security" mit den Universitäten Marburg und Gießen insbesondere im Teilprojekt C06 - Außenwirtschaftliche Versicherheitlichung. (Eintrag im FIS Bamberg)

Women in Economic History (WIEH)

Der Arbeitskreis „Women in Economic History“ zielt auf die Präsentation von Forschungsinteressen, -aktivitäten und -ergebnissen ab und ermöglicht eine gezielte Vernetzung von "Frauen in der Wirtschaftsgeschichte".