Historische Sicherheitsforschung

SFB 138 "Dynamiken der Sicherheit"

Seit der dritten Förderphase des SFB 138/Transregio "Dynamics of Security" (2022-2025) ist die Juniorprofessur am Teilprojekt C 06 - "Außenwirtschaftliche Versicherheitlichung. Wirtschaftliche Sicherheit jenseits des Nationalstaats" mit einem Arbeitsvorhaben zur Europäischen Integration nach 1945 beteiligt.

Teilprojekt C 06: "Außenwirtschaftliche Versicherheitlichung. Wirtschaftliche Sicherheit jenseits des Nationalstaats"

Das Teilprojekt C 06 zielt auf die Historisierung ökonomischer Sicherheit am Beispiel deutscher Unternehmen im Zuge der Europäischen Integration und der Dekolonisierung nach dem Zweiten Weltkrieg. Während in den beiden ersten Förderphasen am Gegenstand der Exportkreditversicherung das Zusammenspiel von Nationalstaat und Wirtschaft bei der Bewältigung außenwirtschaftlicher Unsicherheit aufgezeigt wurde, soll das aktuelle Projekt eine neue Perspektive auf die Bedeutung von Sicherheit für unternehmerisches Handeln eröffnen und weiterführend eine Synthese von Unternehmensgeschichte und Sicherheitsgeschichte erarbeiten.

Dabei gehen wir davon aus, dass die einzelwirtschaftlichen Akteure (Unternehmen) ihre Erwartungen zunächst an einer Sicherheitsheuristik orientierten, die noch stark geprägt war durch die Erfahrungen der beiden Weltkriege und der wirtschaftlichen Erschütterungen der Zwischenkriegszeit. Seit den 1950er-Jahren setzte sich dann bis zum Ende des Kalten Krieges eine wirtschaftliche Internationalisierung durch, als deren Folgen u. a. zunehmende Konkurrenz und Chancen der Weltmarktöffnung, wie zugleich eine damit verbundene neue Qualität von Unsicherheit bis hin zur Bedrohung unternehmerischer Entscheidungsfreiheit und Handlungsautonomie wahrgenommen wurden. Wir fragen nach Wahrnehmungen, Erwartungen und Konsequenzen der europäischen Integration am Fall deutscher Unternehmen aus Branchen, deren internationale Geschäftsfelder im Untersuchungszeitraum ca. 1950 bis ca. 1990 starkem Wandel und Veränderungsdruck unterlagen.

Arbeitsvorhaben 01: Unternehmen und die Europäische Integration (Bamberg, Philip Schulz)

Das Bamberger Arbeitsvorhaben wendet sich im Rahmen eines Dok-Projektes der Bewertung des Europäischen Integrationsprozesses durch Unternehmen und den zugrundeliegenden Sicherheitsheuristiken zu. Anhand ausgewählter Fallstudien fragt es nach Wahrnehmung, Aushandlung und Wirkung von Sicherheitskonzeptionen auf der Mikroebene von Unternehmen.

Arbeitstitel der Dissertation: "Wirtschaftliche Sicherheit jenseits des Nationalstaats. Die Europäische Integration aus Unternehmensperspektive 1950-1990"

Arbeitsvorhaben 02: Unternehmen im Postkolonialen Raum (Marburg, Marie Huber)

Ergänzt wird es durch ein zweites Post-Dok Vorhaben, das in Marburg angesiedelt ist.

Teilprojektleitung (Bamberg): Nina Kleinöder

Bearbeiter (Bamberg): Philip Schulz

Stud. Hilfskraft (Bamberg): Chiara Dittbern