Die Gewölbe der Kathedrale von Salisbury und der englische Gewölbebau in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts – Geometrie, Konstruktion und Statik
Die Kathedrale von Salisbury ist für die Geschichte des mittelalterlichen Kathedralbaus von besonderer Bedeutung, denn sie wurde in einem Zuge von 1220-1268 errichtet. Dadurch ist sie in einem beinahe reinen Stil des Early English gestaltet und gewährt einen hervorragenden Einblick in das mittelalterliche Bauwesen und Entwurfsdenken der „klassischen“ Periode der Kathedralen.
Die Kreuzrippengewölbe scheinen die für die englische Gotik typische gerade Scheitellinie aufzuweisen. Die seitlichen Gewölbeviertel sind wie Stichkappen eingeschnitten
Im Rahmen der Masterarbeit sollen Scans der Gewölbeflächen sowie der Anschlussflächen an die Obergadenwände hergestellt und die genauen geometrischen Verhältnisse sowie die Verformungen ermittelt werden. Daraus können die mittelalterlichen Konstruktionsmethoden abgeleitet werden und es werden Erkenntnisse über den tatsächlichen Lastabtrag gewonnen. Untersucht werden soll weiterhin die Rolle der Rippen beim Arbeitsablauf und für die Konstruktion.
Die Fragestellung kann in unterschiedlichen Richtungen vertieft werden. Als Vorbereitung für ein Dissertationsprojekt zum mittelalterlichen Gewölbebau können entweder die Geometrie der Gewölbe in einen größeren bauhistorischen Zusammenhang eingeordnet, die Konstruktionsmethoden und der Arbeitsablauf ausführlich rekonstruiert und visualisiert oder die statischen Verhältnisse genauer untersucht werden. Das Projekt ist daher sowohl für Kunsthistoriker wie für Bauingenieure und Architekten gut geeignet.
Masterarbeit für 2 Personen