Nachhaltigkeitsstrategie der Otto-Friedrich-Universität Bamberg
Präambel
Nachhaltigkeitsverständnis der Universität Bamberg
Für die Universität Bamberg ist die Mitgestaltung gesellschaftlichen Lebens von großer Bedeutung. Sie leistet einen wissenschaftlichen und institutionellen Beitrag zur sozial-ökologischen Transformation der Gesellschaft. In ihrem Leitbild Nachhaltigkeit drückt die Universität ihr gemeinsames Verständnis von Nachhaltigkeit aus, das als Leitprinzip für das weitere Vorgehen dient. Dieses Nachhaltigkeitsverständnis beruht auf einem ethischen Ordnungs- und Handlungsprinzip, welches
- die Achtung der Menschenwürde und der Menschenrechte,
- den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen sowie
- inter- und intragenerationelle Gerechtigkeit
fordert. Nachhaltigkeit wird nicht als einmaliger Endzustand aufgefasst, sondern ist ein fortlaufender Prozess, der eine demokratische Gestaltung voraussetzt und allen Menschen gleichwertige Chancen eröffnet und gesellschaftlichen Teilhabe ermöglicht. Dieser Prozess besteht in permanenten Such-, Lern- und Gestaltungsaktivitäten in allen Lebensbereichen und berücksichtigt vier Dimensionen: Entscheidungen sollen
- ökologisch tragfähig sein, d. h. sie dürfen die ökologischen planetaren Belastbarkeitsgrenzen nicht überschreiten,
- sozial gerecht sein – innerhalb der heutigen Generationen, aber auch in der Zukunft, damit kommenden Generationen eine Ressourcenbasis für die selbstbestimmte Wahl der Gestaltung ihrer Lebensverhältnisse erhalten bleibt,
- die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit nicht gefährden und dabei Fragen der Existenzsicherung, Bedürfniserfüllung und eines angemessenen Wohlstands auf globaler, regionaler und lokaler Ebene berücksichtigen sowie
- die kulturelle Vielfalt sowie kritisches und kreatives Denken fördern (‚Nachhaltigkeitskultur‘).
Auf dieser Basis gründet die Universität Bamberg ihr Leitbild Nachhaltigkeit auf die Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen sowie auf Art. 2 Abs. 7 des Bayerischen Hochschulinnovationsgesetzes (BayHIG).
Um die in den 17 SDGs formulierten Ziele zu erreichen, ist die Schaffung von Wissen und gezielter Kompetenzerwerb eine wichtige Voraussetzung. Die Universität Bamberg leistet ihren Beitrag in Forschung und Bildung in dem ihr eigenen Fächerspektrum der Geistes- und Kulturwissenschaften, Humanwissenschaften, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften sowie der Informatik und Angewandten Informatik. Diese fachliche Ausrichtung ermöglicht es, spezifische Akzente zu setzen, die durch nationale und internationale Kooperationen erweitert und gestärkt werden können. Das Profil der Universität Bamberg wird in dieser Nachhaltigkeitsstrategie besonders sichtbar, wenn fachübergreifende Zielperspektiven formuliert und damit verbundene Maßnahmenbündel konkretisiert werden.
Der Universität kommt eine hervorgehobene, universelle Rolle bei der Verwirklichung der Ziele zu. Die Universität ist sich dieser Verantwortung bewusst und gestaltet den erforderlichen Veränderungsprozess auf lokaler und globaler Ebene aktiv mit.
Daher fokussiert das Leitbild Nachhaltigkeit zum einen auf die wissenschaftliche Erforschung nachhaltiger Alternativen sowie Denk- und Handlungsweisen. Zum anderen bildet die Förderung von Kompetenzen im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) einen wichtigen Pfeiler in der universitären Lehre. Die adressatengerechte Weitergabe von Forschungs- und Lehrinhalten und
-erträgen in die Gesellschaft stellt darüber hinaus eine wichtige Aufgabe dar. Weiterhin ist die Universität sich ihrer Vorbildrolle bewusst, auch die Organisation und die Prozesse der Universität selbst an den Zielen der SDGs zu orientieren. Die Universität bindet dabei alle Mitglieder, Statusgruppen und Organe sowie bei Bedarf Gremien der Universität Bamberg ein, weil nur gemeinsam das notwendige Umfeld für eine nachhaltige Entwicklung geschaffen werden kann, welches auf breiter Basis akzeptiert und gefördert werden und somit nachhaltig funktionieren kann. Vor diesem Hintergrund entfaltet die Universität Bamberg ihre Aktivitäten zur Förderung nachhaltiger Entwicklung in folgenden sechs Handlungsfeldern:
- Governance,
- Forschung und Wissenschaft
- Studium und Lehre
- Transfer
- Campusmanagement
- Studierendeninitiativen.
Nachhaltigkeitsengagement und Rahmenbedingungen an der Universität Bamberg
In der Zielvereinbarung 2019-2022 der Universität Bamberg mit dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst wurde Nachhaltigkeit als hochschulindividueller Schwerpunkt festgelegt. Somit konnten Projekte im Bereich Nachhaltigkeit finanziert werden, u.a. die Einführung von EMAS (Eco-Management and Audit Scheme). Im Hochschulvertrag von 2023-2027 wurde das Themenfeld Nachhaltigkeit ebenfalls aufgenommen und z.B. die Entwicklung einer Nachhaltigkeitsstrategie und die Erstellung einer Treibhausgas-Bilanzierung inklusive Reduktionspfad festgelegt. Zudem wird ein ganzheitliches Nachhaltigkeitsmanagement nach We Impact angestrebt. Dieses hochschulindividuelle Ziel hat sich die Universität Bamberg jenseits der obligaten Punkte der Rahmenvereinbarung selbst gesetzt, da das Thema Nachhaltigkeit für sie eine hohe Bedeutung hat.
Um sich strukturiert der Bedeutung von Nachhaltigkeit und der Handlungsmöglichkeiten im Hochschulkontext zu widmen, hat die Universitätsleitung bereits im Herbst 2016 eine Arbeitsgruppe unter der Leitung der Kanzlerin als Nachhaltigkeitsbeauftragte ins Leben gerufen, die seit Herbst 2019 als Steuerungsgruppe (SG) Nachhaltigkeit fungiert.
Die SG Nachhaltigkeit setzt sich aus Mitgliedern der unterschiedlichen Statusgruppen an der Universität zusammen, sodass verschiedene Perspektiven auf die Thematik Nachhaltigkeit berücksichtigt werden können. An die Steuerungsgruppe sind Arbeitsgruppen angeschlossen, in denen Kompetenzen und Interessen für einen Bereich gebündelt sind, damit dieser effizient und mit der erforderlichen Fachexpertise bearbeitet werden kann. Verantwortlich für eine Arbeitsgruppe sind jeweils ein bis drei Mitglieder der Steuerungsgruppe, wobei die Arbeitsgruppen stets für interessierte Personen aus allen Bereichen der Universität offenstehen. Die Arbeitsgruppen erarbeiten in ihren Bereichen selbstständig Vorschläge zur Implementierung und Verbesserung des oben skizzierten Nachhaltigkeitsverständnisses.
Die Arbeitsgruppen zu den sechs als wesentlich identifizierten Handlungsfeldern (Governance, Wissenschaft und Forschung, Studium und Lehre, Campusmanagement, Transfer und Studierendeninitiativen) waren maßgeblich an der Entwicklung dieser Nachhaltigkeitsstrategie beteiligt, die in der gleichnamigen siebten Arbeitsgruppe Nachhaltigkeitsstrategie erarbeitet wurde. In der AG Nachhaltigkeitsstrategie sind Vertreterinnen und Vertreter aller anderen AGs präsent, um einen guten Kommunikationsfluss zu gewährleisten.
Eine feste Verankerung an der Universität hat das Themenfeld Nachhaltigkeit durch den Aufbau des Nachhaltigkeitsbüros erhalten. Hier sind die Umweltbeauftragte und Koordinatorin des Nachhaltigkeitsbüros (in Personalunion) sowie die studentischen Mitarbeitenden, die als Multiplikatoren in die Studierendenschaft hineinwirken, ansässig.
Umsetzung und Weiterentwicklung
Durch die Einführung des Umweltmanagementsystems nach EMAS wurde ein Managementsystem etabliert, das zur kontinuierlichen Verbesserung der Umweltleistungen beiträgt. Das angestrebte Nachhaltigkeitsmanagement nach We Impact (vormals EMASplus) wird als zentrales Managementtool für die Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie verwendet. Bei der Umsetzung und Weiterentwicklung lehnt sich die Universität Bamberg an den von EMAS vorgegebenen Auditzyklus an. Die EMAS-Validierung gilt 3 Jahre mit jährlichen Überwachungsaudits durch externe Umweltgutachter, bevor die Zertifizierung durch ein umfassenderes Audit erneuert wird.
Die im Folgenden genannten Ziele und Maßnahmen wird die Universität Bamberg als Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung verfolgen und verwirklichen. Bei der Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie soll zum einen berücksichtigt werden, dass Ziele teilweise aufeinander aufbauen und es Zielabhängigkeiten gibt. Um die Ziele zu verwirklichen, benötigt die Universität eine angemessene finanzielle Grundausstattung. Die Motivation von Universitätsangehörigen ist gleichermaßen Ziel als auch eine Voraussetzung für die Zielverfolgung – dies gilt insbesondere vor dem Hintergrund der Freiheit von Forschung und Lehre. Um möglichst breit in die Gesellschaft zu wirken, wird die Universität Bamberg verstärkt im Austausch mit außeruniversitären Akteuren stehen und sich in Netzwerkstrukturen wie dem Zentrum Hochschule und Nachhaltigkeit Bayern (BayZeN) aktiv beteiligen.
Handlungsfelder
Im Folgenden werden die sechs wesentlichen Handlungsfelder für eine nachhaltige Entwicklung der Universität mit Zielen, Maßnahmen und Indikatoren vorgestellt, die die Universität Bamberg anstrebt. Der Zeithorizont bei der Umsetzung der jeweiligen Maßnahmen ist gekennzeichnet, wobei es zur Mehrfachnennung kommt, wenn Maßnahmen in unterschiedlichen Zeitintervallen zum Tragen kommen, weil sie noch nicht abschließend umgesetzt wurden.
Kurzfristig = K= bereits begonnen oder innerhalb des kommenden Jahres begonnen;
Mittelfristig = M= 2-4 Jahre;
Langfristig = L= 5-10 Jahre.
1. Governance
Die Universität Bamberg sieht ihre Zukunft in der Idee einer „Nachhaltigen Entwicklung“, wie sie in der UN-Agenda 2030 ausgeführt wurde. Sie ist daher bestrebt, über einen entsprechenden institutionellen Rahmen alle Handlungsfelder der Universität im Sinne eines sogenannten Whole Institution Approach unter partizipativer Einbeziehung aller Statusgruppen in eine „Kultur der Nachhaltigkeit“ einzubinden. Um diesem kulturellen Imperativ zur Geltung zu verhelfen, verpflichtet sich die Universität freiwillig zur Einführung und Umsetzung von als Standard anerkannten Grundsätzen der Nachhaltigkeit im Hochschulkontext. Für die hierfür erforderlichen Transformationsschritte wird sie daher Verantwortlichkeiten, Zuständigkeiten und Aufgaben der jeweiligen universitären Organisationseinheiten festlegen sowie geeignete organisatorische Prozesse zu deren Integration implementieren, um es allen Universitätsangehörigen zu ermöglichen diesen Weg mitzugestalten.
1.1 Ziel: Institutionelle Verankerung von Nachhaltigkeit als zentraler Handlungsaspekt der Universität zur Etablierung einer Nachhaltigkeitskultur
Maßnahmen | Kurzfristig | Mittelfristig | Langfristig |
---|---|---|---|
Festschreibung von Nachhaltigkeit, Bildung für nachhaltige Entwicklung und Klimaneutralität innerhalb definierter Systemgrenzen als Transformationsziel im Leitbild der Universität | M | ||
Aufnahme von Studierendeninitiativen als Handlungsfeld im Leitbild Nachhaltigkeit und konkrete Beteiligungsmöglichkeiten | K | ||
Fortlaufende Festlegung von Nachhaltigkeitsthemen in Zielvereinbarungen und den Hochschulverträgen mit Ministerium | M | L | |
Begleitung und Orientierung des Transformationsweges durch kontinuierliche Nachhaltigkeitszertifizierungen für Hochschulen (EMAS, EMASplus) | M |
Indikatoren:
- In Schlüsseldokumenten der Universität wird Nachhaltigkeit adressiert, z.B. im Leitbild, in Strategie- und Entwicklungsperspektiven.
- Nachhaltigkeit in Hochschulverträgen als Schwerpunkt aufgenommen
- Kontinuierliche Weiterzertifizierung der Universität gemäß den aktuellsten und anerkannten Nachhaltigkeitszertifizierungen
1.2 Ziel: Etablierung von inter- und intraorganisationalen Strukturen für die Weiterentwicklung und Umsetzung der Ziele der Nachhaltigkeitsstrategie
Maßnahmen | Kurzfristig | Mittelfristig | Langfristig |
---|---|---|---|
Kontinuierliche Weiterentwicklung der Organisationsstruktur im Hinblick auf Aufgaben und Kompetenzen für Nachhaltigkeitsziele und Verankerung nachhaltigkeitsrelevanter Organisationseinheiten im Organigramm der Universitätsverwaltung | K | ||
Transparenz und Förderung von Anreiz-, und Anerkennungs-strukturen (z.B. Nachhaltigkeitspreise) für Nachhaltigkeit bei verschiedenen Zielgruppen (z.B. Studierende, Lehrende, Mitarbeitende) | K | ||
Kooperationen mit externen Akteuren und Netzwerken (Stadt Bamberg, Metropolregion, BayZeN, HochN etc.) | K |
Indikatoren:
- Nachhaltigkeitsrelevante Organisationseinheiten sind sichtbar im Organigramm verankert
- Universitätsinterne Veröffentlichung der Anreiz- und Anerkennungsstrukturen
- Mitgliedschaft in Netzwerkstrukturen (lokal, global)
1.3 Ziel: Transparenz über sämtliche Nachhaltigkeitsaktivitäten gegenüber allen Universitätsangehörigen und interessierten Stakeholdern
Maßnahmen | Kurzfristig | Mittelfristig | Langfristig |
---|---|---|---|
Jährlicher Nachhaltigkeitsbericht mit Stand der Maßnahmen und Indikatoren | K | M | L |
Entwicklung eines Konzeptes zur Kommunikation der Nachhaltigkeitsstrategie inklusive der Inhalte, Ziele und Folgen unter Einbezug aller Kommunikationswege der Universität (z.B. Blogbeiträge, Newsletter, Social Media) | K | ||
Weiterentwicklung der dezentralen Kommunikation verschiedener Einrichtungen zu Aktivitäten für eine nachhaltige Entwicklung bzw. Klimaneutralität der Universität | M | ||
Nachhaltigkeit als Berichterstattungspunkt in den Organen der Hochschule und der Fakultäten aufnehmen (z.B. jährlicher Bericht im Fakultätsrat) | M | L | |
Jährliches hochschulöffentliches Austauschformat für Universitätsangehörige, Schwerpunkt Studierende, mit Universitätsleitung zu nachhaltigkeitsbezogenen Themen, z. B. durch Berichterstattung im Studierendenparlament | K | M | L |
Indikatoren:
- Bekanntheit der Maßnahmen der Nachhaltigkeitsstrategie bei Universitätsangehörigen (ggf. durch Umfrage EMASplus/Mitarbeiterzufriedenheit)
- Erfolgte Berichterstattung in den Organen
- Erfolgter Austausch
1.4 Ziel: Sicherung der angemessenen Finanzierung von Nachhaltigkeitsaktivitäten
Maßnahmen | Kurzfristig | Mittelfristig | Langfristig |
---|---|---|---|
Überblick zum aktuellen Stand der Personal- und Finanzressourcen zur Koordinierung der Nachhaltigkeitsthemen herstellen | K | ||
Aufstellung eines umfassenden Finanzplans auf Basis der vom Wissenschaftsministerium zur Verfügung gestellten Mittel zur Umsetzung der Maßnahmen aus der Nachhaltigkeitsstrategie | M | ||
Bedarfe für Personal- und Finanzressourcen zur Koordinierung der Nachhaltigkeitsstrategie ableiten und anschließende Vorstellung in der Steuerungsgruppe Nachhaltigkeit | M | ||
Aufstellung eines Plans zur Schließung etwaiger Finanzlücken durch z.B. außeruniversitäre Fördermöglichkeiten/ Drittmittel | M | L |
Indikatoren:
- alle Nachhaltigkeitsthemen finden im Finanzplan angemessene Berücksichtigung
- außeruniversitären Möglichkeiten zum Schließen der Finanzlücke wurden berücksichtigt
2. Forschung und Wissenschaft
Der Bereich Wissenschaft und Forschung umfasst zwei Kernaspekte, die zwar eng verwoben sind, im Wesentlichen aber eigenständige Handlungsfelder darstellen:
Nachhaltigkeitsforschung – Forschung zu Nachhaltigkeitsfragen: Hierbei geht es um Forschungsaktivitäten, die an der Universität Bamberg angesiedelt sind oder an denen die Universität Bamberg beteiligt ist und in deren inhaltlichem Fokus Fragen der Nachhaltigkeit stehen. Solche Fragen können sich beispielsweise auf Fragen ökologischer, ökonomischer und/oder sozialer Aspekte von Nachhaltigkeit beziehen. Eine transdisziplinäre Bearbeitung ist wünschenswert.
Nachhaltigkeit in der Forschung – Nachhaltige Gestaltung von Forschung: Hierzu zählen Prozesse rund um die Anbahnung, Durchführung und Abwicklung von Forschungsprojekten sowie um die Frage, wie ökologisch und sozial nachhaltig diese gestaltet sind, etwa in Bezug auf Ressourcenverbrauch oder die Reduzierung von Umweltbelastungen.
Dabei ist hervorzuheben, dass im Horizont der Freiheit von Wissenschaft und Forschung ein dirigistisches Eingreifen in Forschungsprozesse weder intendiert noch gerechtfertigt ist. Vielmehr sollen universitätsübergreifend alle Forschenden und das wissenschaftsstützende Personal motiviert werden, sich an der Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie im Bereich Wissenschaft und Forschung zu beteiligen. Vernetzungen und Kooperationen werden universitätsweit und übergreifend angestrebt, z.B. durch aktive Teilnahme bei der AG Forschung von BayZeN oder mit Partneruniversitäten im internationalen Raum.
Zusammenfassend erarbeitet die Universität Bamberg im Bereich der Forschung durch eine systematische Analyse von Ressourcen, Funktionszusammenhängen und Verhaltensmechanismen das notwendige Wissen für einen gesellschaftlichen und technologischen Wandel. Sie bewertet Optionen, unterstützt den gesellschaftlichen Dialog und schafft neben den Grundlagen auch konkrete Beispiele für eine Umsetzung der Erkenntnisse in die Praxis.
2.1 Ziel: Schaffung und Dokumentation von Strukturen und Akteuren für Nachhaltigkeitsforschung
Maßnahmen | Kurzfristig | Mittelfristig | Langfristig |
---|---|---|---|
Bestandsaufnahme laufender und zukünftiger Forschungsprojekte/-anträge, Publikationen, Promotionen und Habilitationen zum Thema Nachhaltigkeit, z.B. mittels Forschungsinformationssystem (FIS), Drittmittelerklärung (DME) oder Abfragen beim Promotionsausschuss | K | ||
Etablierung einer fakultätsübergreifenden Profilinitiative Nachhaltigkeit | K | ||
Etablierung mind. einer Professur mit starkem Nachhaltigkeitsbezug | K | M | L |
Einrichtung von „Gastprofessuren Nachhaltigkeit“ | M | ||
Einrichtung einer fakultätsübergreifenden Graduate School of Sustainability oder ähnliche Einrichtungen | L |
Indikatoren:
- Anzahl der Publikationen (orientiert an SDGs, Abfrage durch FIS)
- Anzahl der Professuren mit starkem Nachhaltigkeitsbezug
- Drittmittelanträge (Abfrage durch DME)
- Erfolgte Einrichtung einer fakultätsübergreifenden Graduate School of Sustainability oder ähnliche Einrichtungen
2.2 Ziel: Ausbau von Aktivitäten zur Förderung von Nachhaltigkeitsforschung
Maßnahmen | Kurzfristig | Mittelfristig | Langfristig |
---|---|---|---|
Fortlaufende Vergabe von Forschungspreisen und Nachhaltigkeitspreisen als Anreizsysteme | K | M | L |
(Beratungs-)Aktivitäten von Z/FFT zur Steigerung von Förderanträgen mit Nachhaltigkeitsbezug einrichten und Anzahl der Beratungen erhöhen | K | ||
Erhöhung der expliziten Anzahl an Fachveranstaltungen zur Nachhaltigkeit (Tagungen, Workshops etc.) | M | ||
Bewusstsein für Forschungsthemen im Bereich der Nachhaltigkeit bei Forschenden und insbesondere wissenschaftlichem Nachwuchs stärken (z.B. durch interne Weiterbildungsmöglichkeiten, Veranstaltungen) | M |
Indikatoren:
- Anzahl der Bewerbungen für Preise (Nachhaltigkeitspreise/ Forschungspreise)
- Anzahl der Fachveranstaltungen zu Nachhaltigkeit
2.3 Ziel: Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten im Forschungsprozess
Maßnahmen | Kurzfristig | Mittelfristig | Langfristig |
---|---|---|---|
Information an Forschende zu Möglichkeiten der Berücksichtigung von Nachhaltigkeit im Forschungsprozess | M | L | |
Informationen zu nachhaltigem Tagungsmanagement (z. B. nachhaltiger Druck oder Catering etc.) | K |
Indikatoren:
- Forschende werden min. 1x jährlich über Möglichkeiten von Nachhaltigkeit im Forschungsprozess informiert
3. Studium und Lehre
Im Bereich der Lehre versteht sich die Universität Bamberg gemäß ihres Leitbilds Lehre als Multiplikatorin eines nachhaltigen Denkens und Handelns, wie es auch im Bildungskonzept BNE verstanden wird. Sie vermittelt hierfür fachspezifische und fächerübergreifende Kompetenzen und Methoden und stattet Studierende dahingehend aus, diese zielsicher anzuwenden, sie kritisch zu reflektieren, weiterzuentwickeln und weiterzugeben. Nicht zuletzt für Lehramtsstudierende ist dies besonders wichtig, um in der schulischen Praxis den Dreischritt „Erkennen – Bewerten – Handeln“ bezüglich Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) auch fachbezogen in den Unterricht integrieren zu können. Dabei wird deutlich, dass Nachhaltigkeit ein hochkomplexer Bereich ist, in welchem einzelne Perspektiven und damit verbundene Ziele mitunter gegeneinander abgewogen werden müssen.
Absicht ist es mit wesentlichen Fragestellungen und Inhalten nachhaltiger Entwicklung vertraut zu machen und den Studierenden den Kompetenzerwerb dahingehend zu ermöglichen, selbst Nachhaltigkeitsprozesse anzustoßen und zu erforschen.
3.1 Ziel: Stärkere strukturelle Verankerung von Nachhaltigkeit im Lehrangebot
Maßnahmen | Kurzfristig | Mittelfristig | Langfristig |
---|---|---|---|
Etablierung von Studiengängen mit Fokus auf Nachhaltigkeit | K | M | L |
Substanzielle Integration von Nachhaltigkeit in bestehenden Studiengängen, z.B. über spezifische Module mit Nachhaltigkeitsbezug | K | M | L |
Erhöhung der vorhandenen nachhaltigkeitsbezogenen Lehrveranstaltungen | M | ||
Einführung eines fakultätsübergreifenden „Bildungszertifikats Nachhaltige Entwicklung“ als Angebot für Studierende aller Studiengänge | K | ||
Durchführung einer öffentlichen interdisziplinären Ringvorlesung zum Thema Nachhaltigkeit | K | ||
Jährliche Durchführung einer Veranstaltungsreihe zum Thema Nachhaltigkeit (z.B. Nachhaltigkeitsmonat/ einer Nachhaltigkeitswoche) | K |
Indikatoren:
- Anzahl von Studiengängen mit Fokus auf Nachhaltigkeit
- Anzahl der auswählbaren Module mit Nachhaltigkeitsbezug
- Einführung eines Zertifikats
- Durchführung der Ringvorlesung
- Durchführung einer Veranstaltungsreihe (z.B. Nachhaltigkeitsmonat/Nachhaltigkeitswoche o.ä.)
3.2 Ziel: Stärkere inner- und außeruniversitäre Vernetzung Lehrender zur Thematisierung gesellschaftlicher Transformationsprozesse mit dem Fokus auf Nachhaltigkeit
Maßnahmen | Kurzfristig | Mittelfristig | Langfristig |
---|---|---|---|
Vernetzung von Lehrenden (auch im Rahmen von Co-Teaching-Projekten) zur Entwicklung und Förderung von fakultätsübergreifenden inter- und transdisziplinären Lehrveranstaltungen zu nachhaltigkeitsbezogenen Themen | M | ||
Angebot von Fort- und Weiterbildungen zum Thema Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) für Lehrende | M | ||
Stärkung der Zusammenarbeit mit zivilgesellschaftlichen Akteuren zur Thematisierung gesellschaftlichen Herausforderungen im Bereich nachhaltiger Entwicklung in der Lehre | M |
Indikatoren:
- Anzahl der zentralen Angebote von Vernetzungstreffen zu BNE
- Fort- und Weiterbildungen zu BNE
3.3 Ziel: Etablierung innovativer Lehr-Lernformate zur Förderung von Nachhaltigkeitskompetenzen
Maßnahmen | Kurzfristig | Mittelfristig | Langfristig |
---|---|---|---|
Entwicklung von neuen Lehr-Lern-Formaten zur Förderung von Nachhaltigkeitskompetenzen – auch in einer Community of Practice mit anderen Hochschulen | M | ||
Etablierung einer Plattform zum Erfahrungsaustausch bezüglich einer nachhaltigkeitskompetenzorientierten Lehre | M | ||
Erarbeitung gemeinsamer Lehrveranstaltungen mit Partnerinstitutionen zu Nachhaltigkeitsthemen | L |
Indikatoren:
- (Projekt)initiativen zur Entwicklung von neuen Lehr-Lern-Formaten
- Einrichtung einer Plattform zum Erfahrungsaustausch – auch für den internationalen Kontext
- Gemeinsame Lehrveranstaltungen mit Partnerinstitutionen zu Nachhaltigkeitsthemen
4. Transfer
Das Bamberger Verständnis von Nachhaltigkeitstransfer: Unter Nachhaltigkeitstransfer werden verstehen alle Maßnahmen verstanden, in denen Initiativen, Produkte und Prozesse für ein nachhaltiges Handeln an der Universität Bamberg oder in der Gesellschaft etabliert sind oder neu entwickelt werden und nun in neue Aufgabenfelder – innerhalb (intern) wie außerhalb (extern) der Universität Bamberg – überführt werden (Nachhaltigkeit als Gegenstand – sachliche Dimension). Dabei sollen die Maßnahmen selbst langfristig und im Sinne einer Governance-Struktur u.a. mit Dokumentationen und Messelementen, etabliert werden (Nachhaltigkeit als Anforderung von Nachhaltigkeitstransfer – zeitliche Dimension). Die handelnden Akteurinnen und Akteure beim Nachhaltigkeitstransfer werden dabei von einem gemeinsamen Verständnis begleitet, welches auf ein nachhaltiges Handeln in Arbeit und Gesellschaft beruht (soziale Dimension). Fokus bei der Bearbeitung der Handlungsfelder stellen die Bereiche Citizen Science, Social Entrepreneurship und Community-Engagement-Projekte (Lehre) dar.
4.1 Ziel: Schaffung von Strukturen für Nachhaltigkeitstransfer und von Transparenzsystemen
Maßnahmen | Kurzfristig | Mittelfristig | Langfristig |
---|---|---|---|
Strukturelle Verankerung durch regelmäßige Treffen zu Nachhaltigkeitstransfer | K | ||
Schaffung einer Plattform (u.a. Aufrufe für Anträge, Dokumentation von Projektaktivitäten, Aktivitäten im Umfeld von Citizen Science) im Bereich Nachhaltigkeitstransfer | M | ||
Entwicklung von Indikatoren für Messung bzw. transparente Darstellung von Nachhaltigkeitstransferaktivitäten | L |
Indikatoren:
- min. 2-mal jährlich Treffen zum Thema Nachhaltigkeitstransfer
- Plattform für Nachhaltigkeitstransfer initiiert
- Vorschläge von Indikatoren zur Beschreibung von Nachhaltigkeitstransferaktivitäten erarbeitet
4.2 Ziel: Förderung und Identifikation von Transferpotentialen im Bereich Nachhaltigkeit für die Universität Bamberg
Maßnahmen | Kurzfristig | Mittelfristig | Langfristig |
---|---|---|---|
Jährliches Strategietreffen für Nachhaltigkeitstransfer unter Einbezug der Transferdekanate, interessierter Universitätsmitglieder und externer Gatekeeper aus Wirtschaft und Gesellschaft (transdisziplinär) | K | M | |
Kooperationsaktivitäten innerhalb der Universität (u.a. Austausch mit anderen AGs) und außerhalb der Universität (u.a. Austausch mit Stakeholdern) zur Identifizierung von Nachhaltigkeitstransferpotentialen sowie zur allgemeinen Sensibilisierung hinsichtlich gesellschaftlicher Herausforderungen und Problemen | K | M | |
Gewinnung eines Nachhaltigkeitspreises in der Kategorie Transfer oder Verknüpfung mit dem Forschungspreis | M |
Indikatoren:
- Transferpotentiale sind sichtbar und zugänglich
- Auszeichnungen besonders gelungener Transferaktivitäten mit Nachhaltigkeitsbezug
4.3 Ziel: Stärkung der Gründungskultur und Ausgründungen für nachhaltige Wirtschaft- und Gesellschaftsentwicklung
Maßnahmen | Kurzfristig | Mittelfristig | Langfristig |
---|---|---|---|
Aspekte der Nachhaltigkeit als integraler Bestandteil der Gründungsberatung (u.a. Anbindung an SDGs) | K | ||
Etablierung einer Netzwerkstruktur für soziale/nachhaltige Ausgründungen unter Moderation vom Büro für Innovation und Gründung (BIG) | L |
Indikatoren:
- Anzahl der Gründungsvorhaben mit Nachhaltigkeitsbezug
- Anzahl von Erstgesprächen für Gründungsvorhaben mit Nachhaltigkeitsbezug
- Anzahl der (Aus-)Gründungen mit Nachhaltigkeitsbezug
5. Campusmanagement
Im Bereich der Verwaltung und des Campusmanagements strebt die Universität eine Vorbildfunktion bei ihrem Weg zu einer klimaneutralen und nachhaltigen öffentlich-rechtlichen Einrichtung an. Auf diesem Weg fördert die Universität nachhaltiges Handeln ihrer Mitglieder und unterstützt diese durch geeignete Werkzeuge (z.B. durch zweckdienliche Rahmenbedingungen, Maßnahmen zur Schaffung von Transparenz beim Ressourcenverbrauch) und Anreizmechanismen. Die Standorte der Universität sind über das ganze Stadtgebiet verteilt. Insbesondere inmitten des Weltkulturerbes Bamberg kommt ihr durch einen nachhaltigen Betrieb und der Nutzung des zahlreichen (historischen) Gebäudebestandes eine besondere Rolle mit Vorbildcharakter zu. Die Universität Bamberg gestaltet ein gesundheitsförderliches Umfeld und ein wertschätzendes soziales Miteinander, u.a. mit Blick auf Chancengleichheit, z.B. durch die Einrichtung einer Antidiskriminierungsstelle und dem Gleichstellungsbüro Wissenschaft und Aktivitäten für eine familienfreundliche Hochschule z.B. durch das Familienbüro.
5.1 Ziel: Netto-Null Emission bis 2030 für mobilitätsbedingte Treibhausgasemissionen
Maßnahmen | Kurzfristig | Mittelfristig | Langfristig |
---|---|---|---|
Regelmäßige Bestandsaufnahme des aktuellen Mobilitätsverhaltens ab 2024 | K | L | |
Fuhrpark der Universität im Hinblick auf nachhaltige Kriterien optimieren | M | ||
Förderung nachhaltiger Dienstreisen, z.B. mittels Leitlinien zur Dienstreise | K | ||
Förderung umweltfreundlicher Mobilität von Studierenden und Mitarbeitenden | K | M | L |
Nicht vermeidbare Emissionen kompensieren | L |
Indikatoren:
- Erfolgte Mobilitätsumfrage im Turnus alle 2-3 Jahre
- Mobilitätsbedingte Treibhausgasemissionen
- Anteil Elektro-/Hybridfahrzeuge im Fuhrpark
- Verringerung von Kompensationszahlungen
5.2 Ziel: Netto-Null Emission bis 2030 für energiebedingte Treibhausgasemissionen und jährliche 2% Energieeinsparung durch Einbeziehung von Nachhaltigkeitsaspekten und Energieeffizienz in Planung und Umsetzung bei Gebäude- und Energiemanagement
Maßnahmen | Kurzfristig | Mittelfristig | Langfristig |
---|---|---|---|
Liegenschaftsanalyse und Gebäudekataster für alle Gebäude zur Evaluierung ob Sanierung oder Neubau für eine langfristige und ressourcenschonende Nutzung | K | ||
Verbesserung des Raummanagements für eine effizientere Raumnutzung | M | ||
Optimierung und Erweiterung der Gebäudeleittechnik für ein Energiemonitoring | L | ||
Installation weiterer Photovoltaik-Anlagen im Rahmen der technischen und rechtlichen Möglichkeiten | K | ||
Identifizierung und Umsetzung von kurzfristig umsetzbaren Maßnahmen zur Reduzierung von Energieverbrauch am Arbeitsplatz und in Liegenschaften | K | ||
Energiesparmaßnahmen an IT-Infrastruktur und Gebäudetechnik des IT-Service | M | ||
Schulung von Universitätsangehörigen in der Wahrnehmung der Energiekosten im Gebrauch von digitalen Technologien (Verwendung von Browsern, Reduzierung von Streaming, strombewusste Verwendung von KI und Suchanfragen) | M |
Indikatoren:
- gesunkener Energieverbrauch (Strom-/Wärme)
- Energiebedingte Treibhausgasemissionen
5.3 Ziel: Ressourceneffizienz und Reduktion in Bezug auf Materialverbrauch, Wasser und Abfall sowie nachhaltige Beschaffung
Maßnahmen | Kurzfristig | Mittelfristig | Langfristig |
---|---|---|---|
Papierverbrauch reduzieren, u.a. durch die Einführung von digitalen Prozessen | M | ||
Schonender Umgang mit Frischwasser, z.B. bei Sanierung oder Neubau | K | ||
Installation von Trinkwasserzapfhähnen/-entnahmemöglichkeiten | K | ||
Abfallreduktion durch fortlaufende Identifizierung von Vermeidungs- und Einsparpotential und Förderung von Recyclingmöglichkeiten | M | ||
Gemeinsame und langfristige Nutzung von technischer und nicht-technischer Büroinfrastruktur (z.B. Campusprint-Drucker, Nutzung von vorhandenem Büromobiliar) sowie Förderung von Green IT | M | ||
Beschaffungsrichtlinie mit Leitfaden für nachhaltige Beschaffung unter Betrachtung des gesamten Lebenszyklus | M | ||
Nachhaltige (regionale, biologische, saisonale und faire) Verpflegung von Studierenden und Mitarbeitenden durch Zusammenarbeit mit dem Studierendenwerk | M | ||
kontinuierliche Re-Zertifizierung der Fairtrade University | K | M | L |
Indikatoren:
- Materialverbrauch (Papier)
- Wasserverbrauch
- Abfallstatistik
- Abgedeckte Produktgruppen in der Beschaffungsrichtlinie
- Anzahl der angebotenen veganen/ vegetarischen Gerichte
- Klimateller ist eingeführt
5.4 Ziel: Erhalt bzw. Förderung biologischer Vielfalt auf den staatlichen Liegenschaften der Universität
Maßnahmen | Kurzfristig | Mittelfristig | Langfristig |
---|---|---|---|
Flächenversiegelung minimieren und Entsiegelung fördern | K | L | |
Grundsatzbeschluss der UL zur Grünflächenpflege | K | ||
Lebensräume zur Förderung der biologischen Vielfalt schaffen | K | M |
Indikatoren:
- Schaffung neuer Lebensräume für biologische Vielfalt
- Erfolgreiche Umsetzung des Grundsatzbeschlusses der Universitätsleitung
- Anteil neu entsiegelter Flächen
5.5 Ziel: Wertschätzendes und gesundheitsförderliches Arbeits- und Studienumfeld an der Universität
Maßnahmen | Kurzfristig | Mittelfristig | Langfristig |
---|---|---|---|
Gleichstellungskonzept und Diversity-Strategie entwickeln und umsetzen | K | M | |
Verbesserung der Möglichkeit Familie und Studium bzw. Beruf in Einklang zu bringen, u.a. Re-Audit Familiengerechte Hochschule, Teilzeitstudiengänge, flexible Arbeitszeitmodelle | K | M | L |
Förderung und Erhaltung der körperlichen, psychischen und sozialen Gesundheit aller Mitglieder der Universität im Arbeits- und Studienkontext durch regelmäßige, bedarfsorientierte Maßnahmen zur Prävention und Beratungsangebote | K | M | L |
Personalentwicklungskonzept mit modularem Fortbildungsprogramm für den wissenschaftsstützenden Bereich / Personalentwicklung für die Mitarbeitenden der Universität | K | M | L |
Förderung des Zusammengehörigkeitsgefühls und des Miteinanders (emotionale Mitarbeiterbindung), z.B. durch regelmäßige, identitätsstiftende Maßnahmen, insbesondere Veranstaltungen, welche Raum für Austausch zwischen den verschiedenen Statusgruppen der Universität bieten, die Bindung zur Institution stärken und zur Zufriedenheit der Mitarbeitenden beitragen | K | M | L |
Erhöhung der Barrierefreiheit der Gebäude und der barrierearmen Dokumente | L |
Indikatoren:
- Veröffentlichung des Gleichstellungskonzepts und der Diversity Strategie
- Ausbau der Angebote des Gesundheitsmanagements
- Ergebnisse aus der Befragung aller Statusgruppen
- Umsetzung des Personalentwicklungskonzepts
6. Studierendeninitiativen
Die Studierendenschaft der Otto-Friedrich-Universität Bamberg nimmt sich als aktiven Teil der Universität wahr und teilt die Nachhaltigkeitsziele, wie sie im Leitbild Nachhaltigkeit formuliert sind. Sowohl projektgebundenes studentisches Engagement, als auch die Aktivität in verschiedenen universitätsinternen und -externen Gremien, hochschul (nahen) Gruppen und politischen Vereinigungen nehmen eine wichtige Funktion bei der Gestaltung der Universität in strukturellen und operativen Angelegenheiten ein. Die Studierenden halten es zur Erreichung dieser Ziele für notwendig, die demokratische und gleichberechtigte Teilhabe aller Studierenden zu fördern, deswegen versuchen sie ihre Ziele vor allem in diesen Bereichen zu fördern. Im Sinne dieser Bewusstseinsbildung für Demokratie und Teilhabe soll eine Kultur der Mitwirkung gelebt werden, in der die Studierenden ihre Rechte und Pflichten kennen und wahrnehmen.
6.1 Ziel: Gruppenparitätische Besetzung der Steuerungsgruppe Nachhaltigkeit
Maßnahmen | Kurzfristig | Mittelfristig | Langfristig |
---|---|---|---|
Festlegung eines Besetzungsschlüssels der Steuerungsgruppe Nachhaltigkeit | K | ||
Festlegung eines Delegationsmechanismus | K | ||
Darstellung aller divergierenden Meinungsbilder im Protokoll | K |
Indikatoren:
- Anteil der Studierenden in der Steuerungsgruppe Nachhaltigkeit
6.2 Ziel: Etablierung einer hierarchielosen und wertschätzenden Gemeinschafts- und Diskussionskultur in allen Gremien und sonstigen Arbeitsgruppen mit Studierendenbeteiligung
Maßnahmen | Kurzfristig | Mittelfristig | Langfristig |
---|---|---|---|
Onboarding für alle Mitglieder des Gremiums über Prozesse des Gremiums (Sitzungsabläufe, Entscheidungsmechanismen, Aufgaben, Kompetenzen, Status-Quo des Gremiums) zum Abbau von Wissensvorsprüngen | M | ||
Hinweis an die (neue) Sitzungsleitung, den Studierenden proaktiv Raum zu geben um sich einzubringen | M |
Indikatoren:
- Anteil der Mitglieder, die ein Onboarding bekommen haben
- Handreichung zur Sensibilisierung der Sitzungsleitung für die besondere Lage der Studierenden
6.3 Ziel: Möglichst vielen Studierenden ist die Steuerungsgruppe Nachhaltigkeit sowie die Nachhaltigkeitsstrategie der Universität Bamberg bekannt
Maßnahmen | Kurzfristig | Mittelfristig | Langfristig |
---|---|---|---|
Entwicklung und Durchführung einer Informationsveranstaltung für alle Dozierenden über die Arbeit der Steuerungsgruppe | M | ||
Dozierende werden durch Erinnerungsmail zum Zeitpunkt jeder neuen Beteiligungsphase im EMAS-Prozess angehalten auf die Steuerungsgruppe hinzuweisen | M | ||
In der Studienbedingungsevaluation wird eine Abfrage über die Kenntnis von Nachhaltigkeitsmaßnahmen und -bestrebungen sowie die diesbezüglichen Partizipationsmöglichkeiten an der Universität Bamberg aufgenommen | M | ||
Konzeption von einer eigenen Veranstaltung zur Einführung in das Thema Nachhaltigkeit an der Uni | M | ||
Präsentation zum Thema Nachhaltigkeit in jeder Willkommensveranstaltung | K |
Indikatoren:
- Anteil Dozierender, die über die Steuerungsgruppe Nachhaltigkeit informiert wurden
- Anteil der Studierenden, die angeben über die Nachhaltigkeit informiert zu sein und ihre Partizipationsmöglichkeiten zu kennen
- Anteil der neuen Studierenden, die einen Vortrag über die Nachhaltigkeitsstrategie gehört haben
- Anteil der neuen Studierenden, die einen Beitrag über die Nachhaltigkeitsstrategie gesehen haben
6.4 Ziel: Angemessene Honorierung von Studierendenengagement zur Verminderung der Reproduktion sozialer Ungleichheit
Maßnahmen | Kurzfristig | Mittelfristig | Langfristig |
---|---|---|---|
Festlegung von Engagement Positionen, die eine Aufwandsentschädigung erhalten auf folgende Rollen: Senatorinnen und Senatoren, Mitglieder des Sprecherinnen- und Sprecherrats, Fachschaftssprecherinnen und -sprecher, Studierendenparlamentsvorsitzende, Studierendenparlamentsmitglieder, Referatsmitglieder auf Vorschlag des Studierendenparlaments | M | ||
Etablierung eines verlässlichen Mechanismus, der für definierte Positionen studentischen Engagements auf Antrag eine Verlängerung der Höchststudienzeit ermöglicht (1 Jahr Engagement entspricht 1 Semester Verlängerung der Höchststudienzeit) | M | ||
Das Fehlen an einer Veranstaltung mit Teilnahmepflicht aufgrund eines Engagements in einer definierten Position (s. 6.4, erste Maßnahme) wird als entschuldigte Abwesenheit gewertet. | K |
Indikatoren:
- Bestehen einer verlässlichen Antragsmodalität zur Studienzeitverlängerung aufgrund von ehrenamtlichem Engagements in universitären Gremien und Arbeitsgruppen
- Anzahl der antragsgemäßen Bewertungen der Studienzeitverlängerung
- Anzahl der gezahlten Aufwandsentschädigung
6.5 Ziel: Steigerung der Teilnahme von Studierenden bei studentischer Vollversammlung und Universitätsleitungsgespräch
Maßnahmen | Kurzfristig | Mittelfristig | Langfristig |
---|---|---|---|
Frühzeitige Terminbekanntgabe und Gebot zur Vermeidung von Parallelveranstaltungen für Studierende zur Zeit des Gesprächs mit der Universitätsleitung und der studentischen Vollversammlung sowie versenden einer entsprechenden Rundmail | K |
Indikatoren:
- Anzahl der teilnehmenden Studierenden bei der studentischen Vollversammlung und dem hochschulöffentlichen Universitätsleitungsgespräch
- Information an die Lehrenden/ Versand des Rundschreibens
- Sichtbarkeit der Termine in den Semesterterminen und Fristen auf der Uni-Webseite