M4 „Lebendiges Bad Windsheim 2040“

Im Rahmen einer Lehrforschung im Modul M4 „Raum, Gesellschaft, Kultur“ des Masterstudiengangs Sozial- und Bevölkerungsgeographie haben Studierende unter Anleitung von Prof. Dr. Marc Redepenning und Dr. Sebastian Scholl eine Untersuchung zur Lebensqualität in der Gemeinde Bad Windsheim in Mittelfranken durchgeführt. Das Projekt mit dem Titel „Lebendiges Bad Windsheim 2040“ fand im Zeitraum von April 2019 bis März 2020 statt und ist in Kooperation mit der Stadtverwaltung Bad Windsheims durchgeführt worden.

In der Bundesrepublik Deutschland sind Kleinstädte aktuell von struktureller und funktionaler räumlicher Vielfalt geprägt. Damit einher gehen differenzierte Herausforderungen in der Stadtentwicklung. Vor diesem Hintergrund zielte die Studie darauf, die gegenwärtige Lebensqualität auf Seite der ansässigen Bevölkerung inhaltlich breit zu eruieren. Ferner sollten zukünftige Handlungsfelder zur Verbesserung des regionalen Wohlbefindens identifiziert werden. Die Ergebnisse der Studie werden der Gemeinde Bad Windsheim zur Verfügung gestellt.

Um diese Ziele zu erreichen, bedienten sich die Studierenden in methodischer Hinsicht eines standardisierten Fragebogens als zentrales Erhebungsinstrument. Zur Operationalisierung des Konzepts „Lebensqualität“ sind u.a. Fragen zu fünf ausgewählten Dimensionen gestellt worden. Dabei handelt es sich um die Bereiche Wohnen, Mobilität, Daseinsvorsorge, Erholung und Freizeit sowie Gemeinschaft und Identität. Grundlegend wurde darauf geachtet, jeweils Erkenntnisse zu den Bewertungen der Ist-Situation, als auch zu Einschätzungen und Priorisierungen für die zukünftige Stadtentwicklung gewinnen zu können. Der Fragebogen wurde an ca. 4.000 Haushalte verteilt und konnte auch Online ausgefüllt werden.

Daneben haben Studierende Bewohner*innen kognitive Karten („Mental Maps“) zu den persönlichen Wohlfühlorten und zu vorhandenen städtebaulichen Problemzonen im Innenstadtbereich von Bad Windhseim erhoben (n=129), um die Erkenntnisse aus dem Fragebogen ergänzen, vertiefen sowie verorten zu können. Schließlich wurde im Rahmen des Projekts auch das Themenfeld „lokale Identität und Raumbilder“ tiefergehend angesprochen. Dazu konzentrierte sich eine Gruppe Studierender auf die Analyse der Selbst- und Fremdwahrnehmung der Gemeinde. Für die Untersuchung der Selbstwahrnehmung wurden Dokumentanalysen, wie etwa zu veröffentlichten Imagebroschüren, durchgeführt. Zur Erfassung der Fremdwahrnehmung erfolgte sowohl eine quantitativ als auch qualitativ orientierte Auswertung überregionaler Zeitungsartikel. Im Zusammenspiel mit den Daten aus dem Fragebogen ist es so beispielsweise möglich, Disparitäten und Gemeinsamkeiten von Identitätsbezügen herauszustellen und diese im Kontext der Fremdwahrnehmung zu diskutieren.

Die Ergebnisse werden im Frühjahr 2020 an die Stadt Bad Windsheim gegeben und in Auszügen auch hier veröffentlicht.