Barrierefreiheit in der Lehre: Tipps und Hilfestellungen

Wieso ist Barrierefreiheit in der Lehre wichtig?

Etwa 11 % der Studierenden sind von einer Beeinträchtigung oder Behinderung betroffen, dürfen nicht benachteiligt werden und haben ein Recht auf eine gleichberechtigte Teilhabe am Studium. Neben den baulich-technischen Gegebenheiten ist eine digitale Barrierefreiheit die Voraussetzung für eine erfolgreiche Teilnahme an Lehrveranstaltungen.

    Achtung: Lehrsituationen und Lehrmaterialien sind oft komplex. Nicht immer ist eine vollständige Barrierefreiheit erreichbar. Oft genügt es auch schon z. B. barrierearme Dokumente zur Verfügung zu stellen. Scheuen Sie sich nicht, zur Not auch einen Kompromiss einzugehen und halten Sie die Kommunikationswege zu Ihren Studierenden offen:

      Tipps für eine barrierearme Lehre

      • Teilen Sie zu Beginn des Semesters den Studierenden Ihre Bereitschaft mit, Materialien barrierefrei zu gestalten. Klären sie ggf. spezifische Anforderungen der Studierenden
      • Stellen Sie die Materialen möglichst frühzeitig zur Verfügung. Studierende mit Beeinträchtigung brauchen für die Vorbereitung ggf. mehr Zeit.
      • Kommunizieren Sie klar Richtlinien über Prüfungsinhalte, verweisen Sie ggf. darauf, dass Möglichkeiten des Nachteilsausgleichs bestehen
      • Stellen Sie Materialien in guter Qualität zur Verfügung

      Checkliste zur Erstellung barrierearmer Lehrmaterialien

      • Je komplexer das Lehrmaterial strukturiert ist, desto schwieriger und aufwendiger ist Barrierearmut zu erreichen. Halten Sie es (nach Möglichkeit) einfach!
      • Die Kontraste zwischen Text und Hintergrund dürfen nicht zu schwach sein. Der gesetzlich vorgeschriebene Mindestkontrast für Fließtext beträgt 4,5:1 (zum Vergleich: Schwarz und Weiß haben einen Kontrast von 21:1). Prüfen können Sie den Kontrast z. B. mit dieser App.
      • Die Qualität des Bildmaterials muss eine Vergrößerung am Bildschirm um mindestens das Doppelte erlauben.
      • Wenn möglich, keine Scans verwenden, da Vorleseprogramme und Sprachsteuerungen damit nicht immer umgehen können. Wenn Scans notwendig sind, können diese mit Acrobat Pro verbessert werden (vgl. Tutorial).
      • Sind alle visuellen (Bilder, Grafiken, komplexe Tabellen) und auditiv übermittelten Informationen durch Textalternativen verfügbar? (Oder: Stellen Sie sicher, dass alle … verfügbar sind)
      • Bei komplex gelayouteten Dokumenten (z. B. Flyer) eine Lesereihenfolge festlegen bzw. diese überprüfen
      • Kontrollieren Sie stichprobenartig Texteinbettung, Lesereihenfolge und Spracheinstellung mit der Sprachausgabe des Textverarbeitungsprogramms oder Browsers
      • Audiomaterial mit gutem Mikrofon aufnehmen und langsam und verständlich einsprechen
      • Bei interaktiven Elementen, bei denen eine präzise Bedienung der Maus nötig ist, sollte bei einer motorischen Beeinträchtigung ebenfalls eine Alternative zur Verfügung gestellt werden.

      Hilfreiche Tools und Tutorials

      Ausführliche Informationen und Themenseiten