Vorstellung der Preisträger*innen des Nachhaltigkeitspreises 2022 in der Kategorie Studium und Lehre: Psychologists for Future

Am 14. November 2021 feierte die Universität Bamberg Geburtstag. Beim sogenannten Dies Academicus gab es dieses Jahr zum zweiten Mal auch Auszeichnungen im Bereich der Nachhaltigkeit. Die von der Lyzeumsstiftung herausgegebenen Preise wurden in drei verschiedenen Kategorien - Forschung, Campusmanagement, Studium und Lehre - vergeben.

Vielen Dank an alle Preisträger*innen die 3 Fragen des Nachhaltigkeitsbüros beantwortet haben. Die Preisträger*innen werden hier nacheinander vorgestellt.

Psychologists for Future

Gab es ein bestimmtes Ereignis was Sie zum Nachhaltigkeitsengagement gebracht hat? Welches war das?

Die Psychologists for Future in Bamberg sind eine Gruppe aus rund 30 aktiven jungen Menschen, die alle ihre eigene Geschichte und persönliche Beweggründe für ihr nachhaltiges Engagement mitbringen. Als Gruppe gründeten wir uns, um uns auf breiter Ebene mit den psychologischen Aspekten der Klimakrise auseinanderzusetzten. Denn diese wird nicht als die Katastrophe wahrgenommen, die sie ist und zwischen Wissen und Verhalten zeigen sich oft große Lücken. Psychologie beschäftigt sich mit dem Erleben und Verhalten des Menschen, weswegen diese Wissenschaft bei einem so lebensbedrohenden menschengemachten Problem viel bewegen kann. Außerdem leiden gerade junge Personen vermehrt unter Klimaangst und psychotherapeutischer bzw. psychologischer Unterstützung kommt in diesem Kontext eine immer größere Bedeutung zu. Bamberg ist eine lebendige und aktive Stadt, die große Nachfrage für unsere Arbeit und viele Möglichkeiten bietet, uns für eine klimagerechtere Welt einzusetzen.

Was wünschen Sie sich für die Uni Bamberg in Bezug auf Nachhaltigkeit in der Zukunft?

Wir merken, dass der Uni Bamberg Nachhaltigkeit ein wichtiges Thema ist, und wir freuen uns darüber. Allerdings wünschen wir uns mehr als ein Lippenbekenntnis und Veränderungen im kleinen Rahmen. Denn bei einer so existenziellen Krise, ist eine Intellektualisierung der Katastrophe nicht die Lösung – wir müssen handeln, und zwar sofort. Deshalb reichen aus unserer Sicht interne Veränderungen, wie die Klimaneutralität der Universität inklusive Photovoltaikanlagen auf den Dächern, einer klimabewussten Lehre und Nachhaltigkeitsbildung allein nicht aus. Die Uni als Institution der Zukunft für junge Menschen muss auch politischer Akteur nach außen sein. Das Argument, der Uni seien bedauerlicherweise in vielen Angelegenheiten die Hände gebunden, darf nicht gelten. Stattdessen wünschen wir uns, dass unsere Universität auf politischer Ebene gegen gebundene Hände aufsteht, die Ängste und Sorgen der Studierenden in Bezug auf die Klimakrise ernstnimmt und sich für ihre Forderungen einsetzt.

Welchen Gewinn hat Ihre Aktivität für andere und wie kann ihr Projekt unterstützt und daran angeknüpft werden?

Unsere Arbeit zeichnet sich durch ihre psychologische Herangehensweise aus. Wir bieten beispielsweise Workshops rund um das Thema Klimakommunikation an. Dabei hoffen wir, gleich zweifach als Multiplikator:innen wirken zu können: Einerseits versorgen wir Menschen auf direkter Ebene mit hilfreichen Kommunikationsstrategien und Informationen über die Klimakrise, andererseits werden diese Personen ihr Wissen anwenden und durch positive und effektive Gespräche den akuten Handlungsbedarf bei anderen ins Bewusstsein rufen können.

Wir freuen uns immer über unter Unterstützung bei unseren Projekten – egal, ob durch aktive Mitarbeit oder Spenden. Erreichbar sind wir per E-Mail unter oberfranken(at)psychologistsforfuture.org und auf unserem Instagram-Account psychologists4future_bamberg