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Mein derzeitiges Buchprojekt (voraussichtlich erneut bei Palgrave Macmillan) beschäftigt sich mit der Dramenverfilmung im britischen Kino. Bisherige Überblicksstudien zur Entwicklung des britischen Films befassen sich zwar mit dem Phänomen der Literaturverfilmung, unterscheiden dabei aber unzureichend zwischen der Verfilmung von Dramen und der Verfilmung von Erzähltexten. Gerade im britischen Kino hat jedoch seit der Stummfilmära das Theater einen anhaltend großen Einfluss auf das Kino ausgeübt. Dies äußert sich nicht nur auf dem Gebiet der eigentlichen Dramenverfilmung, sondern auch darin, dass Drehbuchautoren zuvor Dramatiker waren und dass auch viele wichtige Darsteller ihre Ausbildung im (und für das) Theater erhielten. Die grundlegende These meiner Untersuchung ist, dass der britische Film sich unter anderem deshalb nicht als eigenständige Kunstform etablieren konnte, weil er sich nicht ausreichend von der übermächtigen Tradition des Theaters zu lösen vermochte. In bisherigen Studien zur Entwicklung des britischen Films hingegen wird überwiegend das Verhältnis zum gleichermaßen übermächtigen Hollywoodfilm als Grund für die mangelnde internationale Bedeutung des britischen Kinos – etwas im Vergleich zum französischen und italienischen Film – angeführt.