Exkursion nach München und Besuch der Ausstellung „Velvet Terrorism: Pussy Riot’s Russia“ (25.06.2025)
Am 25.06.2025 fuhren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der „Einführung in die Slavische Kunst- und Kulturwissenschaft“ (Leitung: Prof. Dr. Jeanette Fabian) auf eine Tagesexkursion nach München, um die Ausstellung „Velvet Terrorism: Pussy Riot’s Russia“ zu besuchen. Pussy Riot ist ein feministisches Künstlerinnenkollektiv aus Moskau, welches mit den Mitteln der Performancekunst und Punkmusik aktionistisch tätig ist. Die bislang größte Präsentation des künstlerischen Werks von Pussy Riot fand in der Galerie LSK, dem ehemaligen Luftschutzbunker im Haus der Kunst, statt und bestand aus Videos, Fotografien, Zeichnungen und Texten, die Maria Alyokhina, Aktivistin und Mitglied der Künstlerinnengruppe, an die grellbunt gestrichenen Wände geschrieben hatte. Ergänzt wurde das multimediale Ausstellungskonzept, das sowohl die Geschichte des Künstlerinnenkollektivs als auch die Entwicklung von Putins Russland seit 2011 bis zum brutalen Angriffskrieg auf die Ukraine dokumentiert, von eindringlichen Sounds, die die Räume und Gänge der Galerie beschallten. Die provozierende und kompromisslose Haltung der einzelnen Akteurinnen von Pussy Riot, welche beständig zunehmenden Repressalien in Russland ausgesetzt waren und zum Teil auch mehrjährige Haftstrafen auf sich nahmen, löste bei den Teilnehmenden der Exkursion ein beklemmendes Gefühl aus und war Gegenstand unserer anschließenden Gespräche. Mit den vielfältigen Aktionen von Pussy Riot wird eine Form des Widerstands repräsentiert, die zwischen politischem Engagement und ästhetischer Inszenierung oszilliert und die unrechtmäßige Praxis der Putinschen Regierung offenlegt.
Das Thema des Widerstands begleitete uns auch bei unserem Gang durch das Hauptgebäude der Ludwig-Maximilians-Universität München. Das vor dem Eingang in den Boden eingefasste Denkmal des Künstlers Robert Schmidt-Matt ist den Mitgliedern der „Weißen Rose“ gewidmet und die DenkStätte „Weiße Rose“ im Lichthof der Universität, in den die Flugblätter der Weißen Rose von Hans und Sophie Scholl von der darüber liegenden Galerie abgeworfen wurden, erinnert an die Geschichte des studentischen Widerstands gegen die NS-Diktatur.
Im Auditorium Maximum konnte sich die Bamberger Slavistik, wenngleich nur flüchtig, in die Geschichte der LMU München einschreiben, bevor die Exkursion mit einem kurzen Abstecher in die Pinakothek der Moderne ihren Abschluss fand.