Struktur und Inhalt

Studiengangsstruktur

Das Studium umfasst vier Semester in Vollzeit (8 Semester in Teilzeit) und schließt mit einer Masterarbeit und deren mündlicher Verteidigung ab. Die Studierenden wählen aus acht Grundlagenmodulen und spezialisieren sich in einem der angebotenen Profilbereiche (Geschichte, Art and Archaeology, Religion, Sprache und Literatur, Linguistics). Kernstück des Studienganges ist das Pflichtmodul „Theorien und Methoden“, das mit einem von den Studierenden organisierten und durchgeführten Workshop im Sommersemester abschließt. Die Studierenden profitieren von dem breiten Lehrveranstaltungsangebot in Bamberg und Erlangen.

Modulbeschreibungen

Im Grundlagenbereich müssen drei von acht zur Auswahl stehende Module belegt werden:

  • Arabisch, Persisch, Türkisch oder Hebräisch für Studierende ohne Vorkenntnisse der jeweiligen Sprache
  • Geschichte der klassischen arabischen und persischen Literatur
  • The Languages and Linguistics of the Middle East
  • Problemorientierte und interdisziplinäre Geschichte des islamischen Vorderen Orients
  • Geschichte der Religionen im Vorderen Orient
  • Introduction to Islamic Art and Archaeology

Im Wintersemester findet unter Leitung des jeweiligen Gastprofessors ein Seminar statt, in dem die Studierende wissenschaftliche Ansätze in ihrer Diversität kennenlernen. Behandelt werden hier fächerübergreifende Themen der Orientwissenschaften. Im Sommersemester werden diese Kenntnisse dann vertieft und erweitert: Die Studierenden organisieren eine Tagung und präsentieren sich mit eigenen kleineren Forschungsprojekten.

30 ECTS-Punkte Modulgruppe Profilbereich (aus Geschichte, Art and Archaeology, Religion, Sprache und Literatur, Linguistics)

Geschichte
Die Module des Profilbereichs Geschichte beschäftigen sich hauptsächlich mit der türkischen und iranischen Geschichte und Kultur.

Studierende dieses Profilbereichs entdecken den Verlauf vergangener Epochen und Ereignisse und analysieren welche Strukturen und Dynamiken ihnen zugrunde liegen. Die Basis dafür ist die sorgsame Lektüre originalsprachlicher Texte in Arabisch, Türkisch, Persisch oder in weiteren Sprachen.

Durch die Anwendung historischer Theorien und Methoden, haben die Studierenden die Möglichkeit sich aktuellen, international diskutierten Forschungsfragen zu nähern und zu gewichten.

Der Lehrstuhl für Turkologie an der Universität Bamberg legt seinen Schwerpunkt auf Geschichte und Kultur des Osmanische Reiches und der Republik Türkei.

Der Lehrstuhl für Iranistik beschäftigt sich mit Geschichte und Kultur der persophonen Welt vom 11.-bis 21. Jahrhundert: Mit allen Regionen, in denen Persisch als Sprache der Verwaltung, Literatur oder für den interkulturellen Kontakt genutzt wurde und wird. Neben dem heutigen Iran umfasst dieses Gebiet auch Afghanistan, Tadschikistan und zu manchen Zeiten auch Zentral Asien, Indien und Anatolien.

Unterrichtssprachen sind Deutsch und Englisch.

Art and Archaeology
Studierende dieses Profilbereichs beschäftigen sich mit Kunst und materieller Kultur des Vorderen Orients vom 7. Jahrhundert bis heute. Das Curriculum umfasst Kurse zur Architektur, zu verschiedenen Kunstformen und zu archäologischen Berichten.

Durch die genaue Untersuchung von Fallbeispielen und Vergleichsobjekten, ikonographischen Elementen und den jeweiligen kulturellen und historischen Hintergründen, vermittelt der Elite-Masterstudiengang genau die Fähigkeiten, die zur Beschreibung, Analyse und Interpretation der Objekte auf akademischen Niveau notwendig sind.

Studierende untersuchen mittelalterliche archäologische Funde, suchen Interpretationen in Primär- und Sekundärquellen, diskutieren Kunstgegenstände in Fachseminaren und entwickeln eigene Positionen und Perspektiven – eine solide Grundlage für unabhängige Forschung.

Unterrichtssprache dieses Profilbereiches ist Englisch.

Religion
Studierende des Profilbereichs Religion beschäftigen sich mit der inter- und intra-religiösen Diversität der Kulturen des Vorderen Orients in Geschichte und Gegenwart. Sie untersuchen die betreffenden Religionen – insbesondere Islam, Judentum und Christentum – hinsichtlich ihrer Funktionen als Glaubenssystem, in Gesellschaft und Alltag.

Das Elite-Masterstudium Kulturwissenschaften des Vorderen Orients kombiniert die Vermittlung von Methoden aus Kultur-, Literatur- und Religionswissenschaft mit theologischen, philosophischen oder rechtlichen Überlegungen.

Das intensive Studium der Primärquellen – religiöse und philosophische Texte, archäologische Fundstücke und neue Medien – in ihrer Originalsprache, bilden die Basis der Ausbildung.

Studierende praktizieren hermeneutische und wissenschaftstheoretische Methoden, interpretieren und kontextualisieren theologische, philosophische und rechtliche Auswirkungen von Religiosität im Vorderen Orient.

Sie erfassen religiöse und philosophische Entwicklungen im Laufe der Geschichte, untersuchen Formen und Konsequenzen inter- und intra-religiöser Kontakte und vergleichen das Zusammenspiel religiöser Ausdrucksformen im Vergleich zu anderen gesellschaftlichen Aspekten.

Die wissenschaftliche Perspektive auf Religiosität in Geschichte und gegenwärtiger Erscheinungsform, ermöglicht den Studierenden, Vergangenheit und (vermeintlich religiös motivierte) gegenwärtige Ereignisse in ihrer religiösen und gesellschaftlichen Historie zu verstehen und einzuordnen.

Unterrichtssprache ist Deutsch und Englisch.

Sprache und Literatur
Im Zentrum dieses Profilbereiches stehen Sprache und Literatur des Vorderen Orients vom 8. Jahrhundert bis heute. Deutliches Gewicht liegt auf Arabisch und Persisch als Literatursprachen, aber auch die Untersuchung von Texten in Hebräisch oder Türkisch sind Teil des Curriculums. Studierende erhalten eine intensive Sprachausbildung, insbesondere im Arabisch und/oder Persischen.

Die Studierenden erhalten fundierte Kenntnisse in Literaturgeschichte und –theorie, die es ihnen erlaubt, Autoren, Genres, narrative Strukturen und Besonderheiten vormodernen und zeitgenössischer Literaturströmungen im wissenschaftlichen Kontext zu diskutieren.

Die Analyse der Originaltexte wird durch kritische und sorgfältige Lektüre der Sekundärliteratur ergänzt.

In einem für diesen Fachbereich neuartigen Ansatz, wenden Studierende vergleichende Methoden an, um Schrifterzeugnisse verschiedener Sprachen miteinander in Beziehung zu setzen – auf Basis der aktuellen Literaturtheorien mit denen sie an den Universitäten Bamberg und Erlangen-Nürnberg vertraut gemacht wurden.

Unterrichtssprachen sind Deutsch und Englisch.

Linguistics
Linguistik ist die Wissenschaft von Sprache als universelles Charakteristikum des Menschen. Linguistik im Elite-Masterstudiengang Kulturwissenschaften des Vorderen Orients konzentriert sich auf die Methoden der empirischen Linguistik: Sprachdokumentation, Soziolinguistik und Sprachtypologie.

Die praktischen Fähigkeiten der Dokumentation sind unabdingbar für die theoretische Annäherung an Fragen der Soziolinguistik und Sprachtypologie. Aus diesem Grund trainieren die Studierenden Methoden, die Ihnen eine unabhängige Sammlung und Evaluierung von natürlichen Sprachdaten ermöglicht. 

Die sprachwissenschaftliche Forschung an der Universität Bamberg legt ihren Schwerpunkt auf Turksprachen wie das Türkische und Azeri und auf Iranische Sprachen wie Persisch, Zazaki und Belutschi. Einzigartig in Deutschland ist der Fokus auf das Kurdische, eine der weltweit größten Minderheitensprachen.

Die Unterrichtssprache ist Englisch – eine hervorragende Vorbereitung auf eine internationale Karriere in der sprachwissenschaftlichen Forschung.

Der Erweiterungsbereich dient zur Ergänzung oder Vertiefung des persönlichen Studienprofils und bietet großen Gestaltungsspielraum: Hier können weitere Veranstaltungen aus den am Studiengang beteiligten Fächern absolviert werden z.B. Module des orientalistischen Sprachangebots, aus der Politikwissenschaft der Universität Erlangen-Nürnberg, das vhb-Modul „Internet Computing für Geistes- und Sozialwissenschaften“ und geöffnete Module aus dem großen Angebot aller beteiligter Lehrstühle. Außerdem ist ein Praktikum von sechs Wochen Teil dieses Modulbereichs.

30 ECTS-Punkte Masterarbeit (inkl. Verteidigung)

Mit ihrer Masterarbeit zum Ende des Studiums weisen die Studierenden nach, dass sie über vertiefte Fachkenntnisse verfügen und die Fähigkeit besitzen, selbständig nach wissenschaftlichen Methoden zu arbeiten. Thema und Methode ihrer Arbeit erläutern sie strukturiert in der mündlichen Präsentation. 

Abschlussart: Master of Arts

Studiendauer: 4 Semester (8 Semester in Teilzeit)

Unterrichtssprachen: Deutsch und Englisch