Neuer Artikel im British Journal of Political Science

Ulrich Sieberer und Kollegen zeigen, dass der institutionelle Zuschnitt europäischer Kabinette häufig und aus politischen Gründen reformiert werden.

Der Artikel untersucht, wie häufig die institutionellen Zuständigkeiten verschiedener Ministerien und Kabinettsmitglieder in neun europäischen Demokratien reformiert werden. Auf Grundlage eines neuen Datensatzes zu Reformen im Ressortzuschnitt seit 1970 wird gezeigt, dass die Zuständigkeitsverteilung im Kabinett häufig (im Schnitt etwa einmal jährlich) verändert wird. Diese Reformen folgen häufig auf größere Veränderungen des politischen Wettbewerbskontexts, insbesondere bei Amtsantritt eines neuen Premierministers und Veränderungen der parteipolitischen Zusammensetzung des Kabinetts. Diese Befunde deuten darauf hin, dass Reformen des Ressortzuschnitts politische Entscheidungen sind, die sich mit Macht und Präferenzen politischer Akteure erklären lassen.

Sieberer, Ulrich/Meyer, Thomas M./Bäck, Hanna/Ceron, Andrea/Falcó-Gimeno, Albert/Guinaudeau, Isabelle/Hansen, Martin Ejnar/Kollveit, Kristoffer/Louwerse, Tom/Müller, Wolfgang C./Persson, Thomas, 2019, The political dynamics of portfolio design in European democracies, British Journal of Political Science First View doi: 10.1017/S0007123419000346. Link