Selbstreguliertes Lernen an der Hochschule – Bedingungen, Konsequenzen, Förderung (SeLF)

Unter dem Motto „Lehren ist lernen“ (Sprichwort aus Japan) steht das Projekt „SeLF“ bei dem es darum geht, Erkenntnisse über das universitäre Lehrangebot und studentische Lernverhalten zu gewinnen. Im Rahmen unseres Projekts vertreten wir die Auffassung von Lernen als einen zielgeleiteten und aktiven Prozess, in der sich Lernende selbstbestimmt eigene Lernziele setzen. Dabei beobachten und kontrollieren die Lernenden während des gesamten Lernprozesses regelmäßig, ob sie sich ihren Lernzielen annähern oder diese bereits erreicht haben. Erkennen die Lernenden, dass die Erreichbarkeit ihrer selbstgesetzten Lernziele gefährdet erscheint, so wenden sie regulatorische Maßnahmen (z.B. Anwendung neuer Lernstrategien) an, um diese Lernziele weiterhin erreichen zu können. Für das selbstregulierte Lernen und den damit verbundenen Kompetenzerwerb sind somit vor allem metakognitive Fähigkeiten der Lernenden bedeutsam.

Das Projekt „SeLF“ fokussiert das studentische Lernen im Hinblick auf die eigene Selbsteinschätzung (z.B. Metakognition), Ziele beim Lernen (z.B. Lern- und Leistungsziele) und das Belastungserleben im Studium (z.B. Stresserleben) sowie die Wahrnehmung des Lehrangebots durch die Studierenden. Daneben werden Informationen über planerische Prozesse des Lernens (z.B. geplante Lerndauer) gesammelt. Die Studierenden werden im Verlauf eines Semesters zu diesem Zweck mehrmals zu den verschiedenen Themenbereichen befragt. Ziel von „SeLF“ ist es, das Lernen an der Hochschule genauer zu verstehen und damit Erkenntnisse und Einflussfaktoren, die sich auf den Kompetenzerwerb und auf das psychische Belastungserleben von Studierenden auswirken, zu gewinnen. Langfristig soll mit Hilfe der gewonnenen Daten das universitäre Lehrangebot verbessert, Fördermöglichkeiten von Studierenden erkannt und Unterstützungsmöglichkeiten für die Studierenden abgeleitet werden.

Schwerpunkte des Projekts:

  • Nutzung von Lernstrategien, metakognitives Strategiewissen und prozedurale Metakognition
  • Beziehung zwischen Metakognition, Lernstrategien, Lernzielen, Selbstwirksamkeit und Stresserleben
  • Kompetenzerwerb und Studienerfolg

Finanzierung:

Eigene Mittel

Publikationen:

Goppert, S. A., Neuenhaus, N. & Pfost, M. (zum Druck angenommen). Ein Werkstattbericht und erste deskriptive Befunde: Das Forschungsprojekt SeLF – Selbstreguliertes Lernen an der Hochschule. die hochschullehre.

Goppert, S. A. & Pfost, M. (2021). Undergraduate students’ perceived stress levels in summer term 2020 – A comparison to preceding academic terms. Frontiers in Psychology, 12:672783. doi: 10.3389/fpsyg.2021.672783

Unterstützungsmaßnahmen für die Studierenden:

03/2022 Open-VHB-Kurs (E-Learning): Selbstreguliertes Lernen als Wegbereiter für das Studium (hier geht’s zum Kurs: https://open.vhb.org/blocks/ildmetaselect/detailpage.php?id=262)

 

Team

M. Sc. Simone Goppert

Dr. Nora Neuenhaus

Prof. Dr. Maximilian Pfost