Ort und Prozess.
Verhandlungen von Erbe vom urbanen bis zum ländlichen Raum

Online-Tagung

des Arbeitsbereichs Denkmalpflege am KDWT in Kooperation mit dem Referat Bürgerbeteiligung und städtebauliches Erbe des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege

 

26./27. November 2020

Thema

„Urban Heritage“ umfasst die materiellen Überlieferungen und immateriellen Zuschreibungen in einem Siedlungsraum und konstituiert sich in Bewertungs-, Aushandlungs- und Selektionsprozessen immer wieder neu.

Diese „Erbe-Verhandlungen“ sind eng mit Entwicklungs- und Planungsprozessen verbunden. Akteure aus Politik, Verwaltung, der Denkmalpflege, aus Bürgerschaft und Betroffenenkreisen, Interessensgruppen, Institutionen und Wirtschaft diskutieren und bestimmen, wie mit dem Baubestand umgegangen wird. Welche Werte werden historischen Baustrukturen zugeschrieben und in welchen Formen sollen diese weiterhin zur Verfügung stehen?

Die Tagung „Ort und Prozess. Verhandlungen von Erbe vom urbanen bis zum ländlichen Raum“ befragt Ortsentwicklungen als Aus- und Verhandlungsprozesse, die ein örtliches Selbstverständnis mitkonstituieren. Der Prozess der Verhandlung wird in den Mittelpunkt der Betrachtung gestellt: Darunter fallen z. B. Formen von Wertsetzungen, Argumentationsstrategien, Interaktionsmuster und formelle wie informelle Umsetzungsinstrumente, die den Umgang mit den gebauten, strukturellen und auch immateriellen Werten vor Ort beeinflussen.

Zwischen Dienst nach Vorschrift, Governance, Engagement und Widerstand fragt die Tagung danach, welche Praktiken und Prozesse bauliche oder ideelle Kontinuitäten erzeugen oder mit diesen brechen und inwieweit sie steuerbar sind.

Programm

Donnerstag, 26.11.2020

 

13.50    Zoom geöffnet    

14.00    Grußwörter der Kooperationspartner (Universität Bamberg / Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege)

14.20    Ort und Prozess. Einführung ins Tagungsthema (Lisa Marie Selitz, Universität Bamberg)


ZWISCHEN ERHALT UND ERNEUERUNG

 

14.45    Difficult heritage in Belfast: Umnutzung und Neuentwicklung zwischen Konflikt und „Normalisierung“ (Henriette Bertram, Universität Kassel)

15.05    Inwertsetzungsprozesse von Rural und Urban Heritage in der Lausitz und in Breslau (Jana Stoklasa und Jenny Hagemann, Universität Hannover)

15.30    Pause

15.50    Neubauerneuerungskonzepte am Helene-Weigel-Platz in Berlin-Marzahn. Städtische Transformationsprozesse in Auseinandersetzung mit dem architektonischen DDR-Erbe (Anna Fedorova, HU Berlin)

16.10    Akteure und Prozesse der Ortsentwicklung um 1900 in Bayern (Judith Sandmeier, Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege

16.30    Kurze Pause

16.40    Paneldiskussion

POSTERPRÄSENTATIONEN

17.20    

Erbe und Wertewandel des postsozialistischen Agrarraumes (Maren Weissig, TU Dresden)

Czernowitz – Identitäten einer Stadt (Jakob Holzer, Helena Bernhardt, Gunnar Grandel, Maximilian Dietz, Magdalena Bürbaumer,TU Wien)

Wer gedenkt der Partisaninnen und Partisanen? AkteurInnen, Positionen und Wirkungen des PartisanInnendenkmals am Peršmanhof und in St. Ruprecht/Šentrupert (Jakob Holzer, TU Wien)

Öffentlicher Raum als Erbe – Das Spannungsfeld städtischer Straßenraum (Andres Buschmeier, Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg)

Die Pellerhausdebatte und ihr Einfluss auf das allgemeine Denkmalverständnis (Anja Wiegel, Universität Bamberg)

Die Denkmalagentur (Marian Zachow, Carsten Fehr, Landkreis Marburg-Biedenkopf)

KDK Neuhof an der Zenn (Architekturbüro Conn und Giersch)


ABENDVORTRAG

18.20    Städtebauliches Erbe verhandeln: Rahmenbedingungen, Akteure und lokale Varianzen Daniela Zupan, Bauhaus-Universität Weimar

19.00    Ende


Freitag, 27.11.2020

 

KOALITIONEN IM ÖFFENTLICHEN INTERESSE

 

08.50    Zoom geöffnet    

09.00    Das Kommunale Denkmalkonzept – Akteure, Prozesse und Öffentlichkeit (Thomas Gunzelmann, Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege)

09.20    Jenseits des Erbes. Allianzen in lokalen Kulturerbe-Debatten (Achim Schröer, Landesdenkmalamt Berlin)

09.40    Denkmalwerte im Diskurs. Eine Position der staatlichen Denkmalpflege (Dorothee Boesler; LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen)

10.00    Pause

10.20     Sondierungen im Feld der Erbevorstellungen – Beispiele aus Denkmalpflegelehre und –praxis (Iris Engelmann, Mark Escherich, Heike Oevermann, Universität Weimar)

10.40    Paneldiskussion

11.20    Mittagspause


DIE KURATIERTE STADT

 

13.00    Kann materielles Erbe transnational sein? Eine Annäherung am BeIspiel der Städtepartnerschaft München – Verona (Vivienne Marquart, Stadtarchiv München)

13.20    (68.1 KB, 1 Seite)„Il museo diffuso“ – Verfallsästhetik als Teil der Inwertsetzung von Difficult Heritage in der Emilia-Romagna (Uwe Baumann, Universität Freiburg)

13.40    Museum der Wohnsiedlungen – Muzeum Osiedli Mieszkaniowych MOM / Lublin Polen. Das urbane Erbe zum Mitgestalten (Karolina Hettchen, BTU Cottbus)

14.00    Pause

14.20    Karten als Verhandlungsgrundlage für Erbe in Aufbaustädten, 1939–1949 (Carmen M. Enss, Universität Bamberg)

14.40    Die 750-Jahr-Feier Westberlins als Impuls-geber für die Wiederentdeckung der Stadt am Beispiel der Colonie Alsen (Sabrina Flörke, Universität Siegen)

15.00    Paneldiskussion

15.40    Pause

16.00    Abschlussplenum (Moderation: Gerhard Vinken, Universität Bamberg)

17.00    Ende


Kontakt

denkmalpflege.kdwt(at)uni-bamberg.de