Kulturwissenschaftliche Lehrveranstaltungen

Zusammengestellt durch die Professur für Romanische Kultur- und Literaturwissenschaft (Prof. Nonnenmacher)

Sommersemester 2023

Professur für Romanische Kultur- und Literaturwissenschaft

Vorlesung: Theatergeschichte als Kulturgeschichte (Frankreich und Italien)
Prof. Dr. Kai Nonnenmacher

(Haupt-)Seminar/Übung: Topographien Frankreichs: Räume, Landschaften, Provinz im Roman der Gegenwart
Prof. Dr. Kai Nonnenmacher

Grundlagen der romanischen Kulturwissenschaft
Prof. Dr. Kai Nonnenmacher

Seminar/Übung: Ikonographien des Körpers im kolonialen und postkolonialen Zeitalter = Iconografie del corpo in età coloniale e postcoloniale (Kultur- und Literaturwissenschaft Italienisch)
PD Dr. Monica Biasiolo

 

Lehrstuhl für Romanische Literaturwissenschaft

S: Intersektionalität:en: Gender, Class, Race, Age & Disability als kritisch-politische Perspektiven auf die romanischen Literaturen, Künste und die Welt
Florian Lützelberger

S: Migration und Fremdheit
Susen Halank

 

Professur für Romanische Literaturwissenschaft / Hispanistik

V/Ü Engagierte Literatur in der Romania (Fr., It. und Sp.; Literatur- und Kulturwissenschaft)
Prof. Dr. Enrique Rodrigues-Moura

HS Postkolonialismus in der Romania (Fr., It. und Sp.; Literatur- und Kulturwissenschaft)
Prof. Dr. Enrique Rodrigues-Moura

S: Postkolonialismus und kulturelle Identität im neuen lateinamerikanischen Kino
Marc Puszicha

 

Lehrstuhl für Romanische Sprachwissenschaft

Klischees: Frankreich, Italien, Spanien
Prof. Dr. Martin Haase / Dr. Benno Berschin

 

Professur für Romanische Sprachwissenschaft / Hispanistik

VL/PS/HS Geschichte der Iberischen Halbinsel
Prof. Dr. Hans-Ingo Radatz

 

Didaktik der Romanischen Sprachen

Klischees: Frankreich, Italien, Spanien
Prof. Dr. Martin Haase / Dr. Benno Berschin

 

Wintersemester 2022/23

Professur für Romanische Kultur- und Literaturwissenschaft

V/Ü Aufklärung und Emanzipation
Prof. Dr. Kai Nonnenmacher (Kultur- und Literaturwissenschaft)

  • Sprichwörtlich als Ausgang aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit, formulieren sich mit der Aufklärung Tendenzen des Individuums in der Moderne. Die Vorlesung will einerseits einen literaturgeschichtlichen Überblick über das 18. Jahrhundert bieten, andererseits aber auch Aufklärung als unabschließbaren Prozess bis in unsere Gegenwart verfolgen: Wo keine Autorität mehr Wahrheit beansprucht, entstehen demokratischer Streit, hermeneutische Interpretationen, Individualisierung und Emanzipation als ein Freiheitsversprechen, das viele Debatten bis heute im Kern bestimmt, gegen irrationale Dogmen, für Toleranz, gegen Diktatur und für Menschenrechte. Auch die Aufklärung selbst unterliegt dieser Prüfung, etwa im Vorwurf, dass das, was Europäer als universalistisch in die Welt getragen haben, doch nur eurozentrisch war, etwa im Kolonialismus. Der begleitende Besuch bspw. des Seminars über Marivaux oder der Übung über Rousseau wird empfohlen, ist aber nicht verpflichtend.

S/Ü Klassiker der Kulturwissenschaft: Rousseau und die Folgen
Prof. Dr. Kai Nonnenmacher

  • Rousseau ist vielleicht der bedeutendste Kritiker der Moderne in einer Zeit des Zukunftsoptimismus gewesen. Auf die Preisfrage der Académie von Dijon: „Hat die Wiederherstellung der Wissenschaften und Künste dazu beigetragen, die Sitten zu läutern?“ antwortete er mit einem entschiedenen Nein. So wurde Rousseau ein Prophet der Aussteiger, des Exotismus, der Zivilisationskritik. Sein Nein verfolgen wir durch die Jahrhunderte bis heute. Alfred Hirsch schrieb in Schlüsselwerke der Kulturwissenschaften: „Als Kristallisationspunkt für die aktuelle und zukünftige Kulturkritik könnten die Überlegungen Rousseaus dienen, weil sie einerseits die komplizierte Beziehung der Dualität Natur/Kultur problematisieren und weil sie andererseits das Phänomen Kultur eng mit dem kritischen Denken der Sprache, der Zeichen und der Medien verflechten.“
    Der begleitende Besuch der Vorlesung "Aufklärung und Emanzipation" wird empfohlen, ist aber nicht verpflichtend.

S/Ü Frankreichs Dritte Republik (1870–1940)
Prof. Dr. Sabine Freitag und Prof. Dr. Kai Nonnenmacher (Neueste Geschichte und Romanistik), Kulturwissenschaft Französisch

  • Die Diskussionen in Frankreich, ob die aktuelle 5. Republik nicht eine Verfassungsreform für eine 6. Republik angehen sollte, lassen auch im Jahr 2022 nicht nach. In der Abfolge seit der Französischen Revolution war die Form der Republik (Erste: 1792–1804, Zweite: 1848–1852, Dritte: 1871–1940, Vierte: 1946–1958 und Fünfte: seit 1958) nicht kontinuierlich, sondern von Konsulat, Kaiserreichen, Julimonarchie, Kommune und Vichy-Regime unterbrochen. Die Dritte Republik ist in mehrerer Hinsicht kulturell wie politisch und historisch grundlegend, um Frankreichs Weg in die Gegenwart zu verstehen, so definierte Vincent Duclert sie als „naissance de l'idée de la France comme nation politique“: Es ist nach der Implosion des Zweiten Kaiserreichs mit dann 70 Jahren und 14 Präsidenten (der erste ist der Historiker Adolphe Thiers) die erste langlebige Republikform, nach Deutsch-Französischem Krieg und der Pariser Commune, erkämpft wird eine laizistische Trennung der Nation vom Katholizismus, die deutsch-französische sogenannte „Erbfeindschaft“ incl. Elsass-Frage spitzen sich zu, zugleich ist es eine Epoche des erneuten Nationalismus, Kolonialismus und eines Ersten Weltkriegs, die Marseillaise als Nationalhymne und der 14. Juli als Nationalfeiertag werden in der Dritten Republik entschieden usw. Zugleich wird der Zeitraum von 1871 bis 1914 nachträglich als Belle Époque bezeichnet, eine Zeit des Fortschritts(-Glaubens) und des Wandels im Sozialen, der technologisch-wirtschaftlichen Modernisierung (z.B. Pariser Weltausstellung 1889 mit Errichtung des Eiffelturms), des wissenschaftlichen Positivismus, die auch intellektuell und künstlerisch besprochen werden soll (z.B. Marcel Proust), incl. heutiger Bildern der Belle Époque etwa im Film (2019 etwa „J'accuse“ von Roman Polanski).

Lehrstuhl für Romanische Literaturwissenschaft

V Held:innen
Prof. Dr. Dina De Rentiis, Literatur- und Kulturwissenschaft komparatistisch

PS/Ü Weibliche und Queere Mythenréécriture
Florian Lützelberger Aufbaumodule Literaturwissenschaft und Kulturwissenschaft

 

Professur für Romanische Literaturwissenschaft / Hispanistik

V/Ü: Cultura(s) del Siglo de Oro (Kulturwissenschaft)
Prof. Dr. Enrique Rodrigues-Moura

S/Ü: Topographien der Gewalt im neuen mexikanischen Kino (Kulturwissenschaft)
Marc Puszicha

 

Lehrstuhl für Romanische Sprachwissenschaft

S/V/Ü Sprachliche Diversität: zwischen Dialekt, National- und Weltsprache
Prof. Dr. Martin Haase, Vertiefungsmodul Sprachwissenschaft und Kulturwissenschaft (sprachübergreifend)

 

Professur für Romanische Sprachwissenschaft / Hispanistik

[Angaben folgen]

 

Didaktik der Romanischen Sprachen

[Angaben folgen]

 

Sommersemester 2022

Professur für Romanische Kultur- und Literaturwissenschaft

Grundlagen der Kulturwissenschaft (gesamtromanisch)
Prof. Dr. Kai Nonnenmacher

La question juive: jüdische Identität und französische Literatur der Gegenwart (Hauptseminar/Übung Kultur- und Literaturwiss.)
Prof. Dr. Kai Nonnenmacher

Zur Geschichte der französischen Utopie (Vorlesung französ. Kultur- und Literaturwiss.)
Prof. Dr. Kai Nonnenmacher

Die italienische Stadt (Seminar/Übung italienische Kultur- und Literaturwiss.)
Prof. Dr. Kai Nonnenmacher

Cultures de traduction au début de l'époque moderne / Übersetzungskulturen der Frühen Neuzeit
Alyssa Steiner, PS/Ü Französische Literatur- und Kulturwissenschaft (in dt. und frz. Sprache)

 

Lehrstuhl für Romanische Literaturwissenschaft

Ars politica – da Machiavelli a ‘Romanzo Quirinale’ 
Prof. Dr. Dina De Rentiis, V Litwiss und Kultwiss Italienisch

 

Professur für Romanische Literaturwissenschaft / Hispanistik

Ringvorlesung "Iberische Kulturen im Mittelalter"
Zentrum für Mittelalterstudien, Org.: Prof. Dr. Enrique Rodrigues-Moura / Prof. Dr. Christian Schäfer, V Kulturwiss. Spanisch

Iberian Studies
Prof. Dr. Enrique Rodrigues-Moura, V Spanische Kultur- und Literaturwissenschaft

Rodolfo Walsh
Prof. Dr. Enrique Rodrigues-Moura, HS/Ü Lit.wiss. und Kulturwiss. Spanisch

Gesellschaftskritik und Intermedialität im spanischen Kino des 20. Jahrhunderts
Puszicha, S/Ü Kulturwiss. Spanisch

 

Didaktik der Romanischen Sprachen

S: Between cultures, conflicts, and communication: Fremdsprachenlernen in einer globalen Welt

Prof. Dr. Theresa Summer, Dr. Benno Berschin, Prof. Dr. Sandra Birzer, Verena Keimerl, Prof. Dr. Katrin Wisniewski

 

Wintersemester 2021/22

Professur für Romanische Kultur- und Literaturwissenschaft

S/Ü: Weltkulturerbe in der Romania[gesamtromanisch]
Frau Patricia Alberth (Leiterin des Bamberger Welterbezentrums)

Die Leiterin des Bamberger Welterbezentrums, Frau Patricia Alberth, wird im Wintersemester 21/22 ein kulturwissenschaftliches Seminar über das UNESCO-Welterbe in der Romania anbieten (mittwochs 10 bis 12 Uhr).
Neben dem materiellen und immateriellen Weltkulturerbe in Frankreich, in Italien und in Spanien interessiert sich Frau Alberth auch für die weltweite Romania, also etwa für die Bewerbungsstrategien, die Kulturbegriffe und die denkmalpflegerischen wie touristischen Aspekte des UNESCO-Welterbes. Dies erläutert sie bspw. in einem Video über das Weltkulturerbe Bamberg.

Lehrstuhl für Romanische Literaturwissenschaft

V Un-Menschliche Lebensformen
Prof.Dr. Dina De Rentiis

Seminar Banlieue (Literatur- und Kulturwiss. Französisch)
Kathrin Paulus-Schweitzer

Professur für Romanische Literaturwissenschaft / Hispanistik

V/Ü: Kultureller Widerstand in Lateinamerika
Prof. Dr. Enrique Rodrigues-Moura

HS/Ü: Rodolfo Walsh
Prof. Dr. Enrique Rodrigues-Moura

Lehrstuhl für Romanische Sprachwissenschaft

V/Ü Grundlagen europäischer Kultur (gesamtromanisch)
Prof. Dr. Martin Haase

Professur für Romanische Sprachwissenschaft / Hispanistik

V / PS / HS Überblickswissen spanische Geschichte: von den Römern bis in die frühe Neuzeit (span. Kulturwiss.)
Prof. Dr. Hans-Ingo Radatz

Didaktik der Romanischen Sprachen

Vorbereitungsveranstaltung für Provence-Exkursion (für Sommer 2022)
Dr. Benno Berschin

  • Exkursion in die Provence, Zeitraum der Exkursionsdurchführung ist je nach Lage der Umstände entweder die erste Hälfte April oder Mitte September 2022. Exkursionsinteressenten melden sich bitte bei Benno Berschin per eMail an. Die Beteiligung an der Exkursionsvorbereitung ist Voraussetzung zur Teilnahme.

 

LEHRE VERGANGENER SEMESTER

Sommersemester 2021

Professur für Romanische Kultur- und Literaturwissenschaft

Vorlesung: Themen einer ‚französischen‘ Kulturwissenschaft
Prof. Dr. Kai Nonnenmacher

Die Frankreichkunde ist aus Sicht der deutschen Romanistik der Ursprung der Kulturwissenschaft, mit wichtigen Vertretern wie Wechßler, Curtius, Hatzfeld/Grautoff, Picht, Bihler, Bott. In der Vorlesung soll einerseits die Geschichte der Beschäftigung mit Frankreich, andererseits aber im Vergleich der Länderkunden spezifisch ‚französische‘ Themen vorgestellt werden wie etwa Zivilisation, Frankophonie, republikanischer Universalismus, kulturelle Diversität. Ein Ziel ist, auf diese Weise das Spezifische einer Kulturwissenschaft Frankreichs und der französischsprachigen Länder herauszuarbeiten. Über die Erschließung der Datenbank OLC „Frankreichkunde“ (Bonn zu Sprache und Literatur, München zur Geschichte Frankreichs, Mainz zur Frankreichforschung und die Frankreich-Bibliothek des Deutsch-Französischen Instituts) werden aktuelle Forschungsfelder vorgestellt. Vor diesem Hintergrund wird auch die neue Einführung in die französische Kulturwissenschaft von Segler-Messner diskutiert. Die Vorlesung wird begleitet durch einen Lektürekurs (Clemens Odersky)

Grundlagen der romanischen Kulturwissenschaft
Prof. Dr. Kai Nonnenmacher

Der Begriff Kultur in seinen umkämpften Ausprägungen (Zivilisation vs. Barbarei, Hoch- vs. Populärkultur, Nationalkultur vs. lokale Kulturen, romanische vs. germanische Kultur) bildet unseren Ausgangspunkt. Die Veranstaltung Grundlagen der Romanischen Kulturwissenschaft beschäftigt sich mit der Geschichte und Gegenwart der französischen, italienischen und spanischen Kulturräume im europäischen Kontext, Studierende sollen hierbei eine vertieftes Wissen um die Gewordenheit und die Andersartigkeit dieser Kulturen entwickeln. Wissenschaftliches Ziel ist die Vermittlung elementarer methodologischer und theoretischer Konzepte und Werkzeuge für das Arbeiten mit Texten und anderen kulturellen Medien und Artefakten aus einer Perspektive, die deren soziale Bedingtheit und Wirkung in einem breiteren gesellschaftlichen Zusammenhang reflektiert. Kulturwissenschaft hat sich von der reinen Faktenvermittlung der Landeskunde im engeren Sinne entfernt und berührt benachbarte Disziplinen, etwa Ethnologie und Medienwissenschaften, Geschichtswissenschaft und Soziologie. Über Sprache und Literatur hinaus werden politische Diskurse, Religion und Mentalität, Themen der Alltagskultur, neue Medien oder Erinnerungspolitik in der Romania untersucht.

S/HS/Ü Geschlechterkulturen (Literatur- und Kulturwiss.)
Prof. Dr. Kai Nonnenmacher

Das Seminar soll Gelegenheit geben, die aktuellen Debatten um Geschlechterrollen und Emanzipation, Gendertheorie, Feminismus, Männlichkeitsstudien, LGBTQ, Queer Theory, Normativität und Diskriminierungen, Diversität und Geschlechtergerechtigkeit usw. im historischen Kontext kennenzulernen und anhand ausgewählter Texte kulturvergleichend zu diskutieren. Ein Schwerpunkt liegt auf Frankreich, aber andere romanische Räume können mit in die Seminarsitzungen einbezogen werden.

Clemens Odersky
Lektürekurs zur Vorlesung „Themen einer ‚französischen‘ Kulturwissenschaft“

N.N.
Tutorium zu: Grundlagen der romanischen Kulturwissenschaft

Lehrstuhl für Romanische Literaturwissenschaft

PS (ggf. V/S) „Mitologie e mitografie“ (italienisch Literatur- und Kulturwiss.)
Prof. Dr. Dina De Rentiis

V „Cultura und mythos“ (Literatur- und Kulturwiss.)
Prof. Dr. Dina De Rentiis

Professur für Romanische Literaturwissenschaft / Hispanistik

V/Ü: Nation-building-Narrative in Lateinamerika
Prof. Dr. Enrique Rodrigues-Moura

HS/Ü: La Celestina
Prof. Dr. Enrique Rodrigues-Moura

S/Ü: Vaguardias latinoamericanas: el realismo social y el indigenismo entre 1930 y 1950
Pablo Larreátegui

Lehrstuhl für Romanische Sprachwissenschaft

S/Ü La France selon la French Theory
Prof. Dr. Martin Haase

Professur für Romanische Sprachwissenschaft / Hispanistik

V/S Nation-building-Narrative auf der Iberischen Halbinsel
Prof. Dr. Hans-Ingo Radatz

 

Wintersemester 2020/21

Professur für Romanische Kultur- und Literaturwissenschaft

Rechts und Links: Geschichte einer kulturellen Kluft in Frankreich und Italien
Vorlesung frz./ital.

  • Was der Historiker Emile Poulat den „Krieg der zwei Frankreich“ nannte, meint politisch wie kulturell eine tiefe Spaltung seit der Französischen Revolution, wie dies Alain Duhamel 2013 in Libération nachzeichnete: „Das geht seit mehr als zwei Jahrhunderten so, seit genau zweihundertvierundzwanzig Jahren: Seit 1789 spaltete sich Frankreich bei jeder großen Gelegenheit in zwei Lager, zwei Blöcke, zwei Frankreich. Es gab die Jakobiner und die Royalisten, die Blauen und die Weißen, die Bonapartisten und die Monarchisten, die Kommunarden und die Versaillais, dann die gemäßigten Republikaner und die radikalen oder sozialistischen Republikaner und immer die Linken und die Rechten, den Nationalblock oder das Kartell der Linken, die Volksfront gegen die Rechten und die Ligen, die Gaullisten gegen die Vichystes, die Kommunisten gegen die Antikommunisten, diesmal die Gaullisten gegen die Linken.“ Diesem kulturellen Graben wollen wir in der Vorlesung komparatistisch nachgehen (begleitend wird ein Seminar zur Rezeption der Französischen Revolution angeboten, der gleichzeitige Besuch ist empfehlenswert, aber nicht zwingend), hierbei suchen wir Bezüge (z.B. Laizismus vs. Katholizismus) unter öffentlichen Intellektuellen, Literat/innen und anderen Künstler/innen in Italien und Deutschland, was die Opposition von Rechten (z.B. Raymond Aron, Curzio Malaparte, Ernst Jünger) und Linken (z.B. Jean-Paul Sartre, Pier Paolo Pasolini, Heinrich Böll) kulturgeschichtlich angeht, und dies bis heute.

Französische Revolution: Deutung, Wirkung, Erinnerung
Proseminar frz. (Kulturwiss. und Literaturwiss.)

  • Das Selbstverständnis Frankreichs heute gründet sich auf eine Revolution, die das „Ancien Régime“ beendete. In ganz Europa standen sich Revolutionsanhänger und -feinde gegenüber. Die französische Nation bildete sich nicht zuletzt mittels der Deutungen dieses Gründungsmythos, etwa in der Erinnerungskultur, der Hymne, den Feiertagen, den Monumenten, Filmen, literarischen Texten. Jede Epoche versuchte eine Umdeutung der Ereignisse in ihrem Sinne, so nannte der Präsident Emmanuel Macron sein programmatisches Buch Révolution. Das Handelsblatt urteilte 2018: „Mit Jupiter wurde Frankreichs Überflieger anfangs verglichen, als großer Hoffnungsträger. Er versprach die Revolution – und bekam sie, allerdings anders als erträumt. Das eigene Volk erhob sich gegen ihn. Die Gelbwesten wurden von über 70 Prozent der Franzosen unterstützt, Macrons Beliebtheitswerte stürzten immer weiter ab.“ So stehen im Mittelpunkt neben den Ereignissen und Wirkungen v.a. historiographische, politische, kulturelle und künstlerische Umdeutungen der Französischen Revolution durch die Geschichte. Der Besuch der Vorlesung „Rechts und Links“ ist empfehlenswert, aber nicht zwingend. 

Mittelmeerkulturen: Migration und kulturelle Vielfalt
Ornella Fendt, Proseminar Kulturwissenschaft (v.a. französ. und ital., ggf. auch spanisch)

  • In der jüngsten Vergangenheit und Gegenwart verhandeln zahlreiche sozio-politische Diskurse in Europa das Thema Migration, so formiert sich das Forschungsfeld der Mediterranean Studies in den letzten Jahren. Auch die zeitgenössische Literatur beschäftigt sich (mehr oder weniger polemisch) mit diesem Themenkomplex. Im Rahmen des Seminars soll anhand eines kulturwissenschaftlichen Korpus von Pressetexten, medialer Berichterstattung, politischer Kommunikation und Debatten z.B. um Migrationsmuseen, aber auch anhand von zwei exemplarischen literarischen Texten aus Italien und Frankreich untersucht und diskutiert werden, welchen Beitrag die Literatur zu diesem sehr aktuellen und politisch sowie emotional stark aufgeladenen Thema leistet und leisten kann. Sollte ein kulturwissenschaftlicher Nachweis für spanische Kulturwissenschaft nötig sein, melden Sie sich bitte vorab kurz bei mir: ornella.fendt(at)uni-hamburg.de. Welche Rolle spielt Religion in diesem Zusammenhang? Welche Bedeutung kommt Universitäten als zentrale und ideologie-freie Bildungseinrichtungen zu? Wie funktioniert die allseits zu beobachtende Radikalisierung von Diskursen? Dies sind nur einige Fragen, die wir im Seminar behandeln möchten. Gerne können und sollen auch Diskussionsfragen der Seminarteilnehmer_innen behandelt werden!
    Bitte besorgen Sie sich vor Semesterbeginn folgende Textausgaben und lesen die Ausgabe in der für Sie relevanten Sprache. Die nicht von Ihnen beherrschte Sprache ist kein Problem, Sie können (nur) in diesem Falle auch die deutschen Übersetzungen heranziehen: Michela Murgia: Istruzioni per diventare fascisti, ISBN: 978-8806240608 | Michel Houellebecq: Soumission, ISBN: 978-3150199220.
     

Lehrstuhl für Romanische Literaturwissenschaft

V/Ü Zensur: Verbotene Bücher
V/Ü gesamtromanisch Literaturwiss. u. Kulturwiss.
PD Dr. Bettina Full
Kommentar

"Bestie (non) rare" - animali politici di varie specie nella letteratura e nella cultura italiana
S/Ü ital. Kulturwiss.
Prof. Dr. Dina De Rentiis
Kommentar

Professur für Romanische Literaturwissenschaft / Hispanistik

Literaturas digitales en Latinoamérica: repensar categorás tradicionales en la era digital
Pablo Larreátegui Plaza, Proseminar (Literaturwiss. und ggf. Kulturwiss.)

Professur für Romanische Sprachwissenschaft / Hispanistik

V/S Überblicksvorlesung Geschichte der Iberischen Halbinsel
Prof. Dr. Hans-Ingo Radatz, span. Kulturwissenschaft

  • Grundsätzlich versucht diese Vorlesung ihrem Titel gemäß einen Überblick über die Geschichte der Iberischen Halbinsel zu geben. Dabei soll allerdings nicht eine im engeren Sinne geschichtswissenschaftliche Perspektive eingenommen werden, sondern vielmehr moderne spanische Diskurse über die Geschichte kritisch referiert und analysiert werden. Aus der Gegenüberstellung von Geschichtsdarstellungen aus unterschiedlicher ideologischer Perspektive soll so – neben dem genannten allgemeinbildenden Geschichtsüberblick – ein Panorama moderner ideologischer Diskurse in Spanien sichtbar werden, in denen geschichtliche Phänomene im Dienste moderner Interessen neu (oder eben alt ...) präsentiert werden. 

    Sommersemester 2020

    Professur für Romanische Kultur- und Literaturwissenschaft

    Grundlagen der Kulturwissenschaft
    frz./ital./span.
    Prof. Dr. Kai Nonnenmacher

    Tutorium Grundlagen der Kulturwissenschaft
    Johann Laber

    Corona und Romania
    frz./ital./ggf. span.
    Prof. Dr. Kai Nonnenmacher

    Geschichtspolitik und historischer Roman in Frankreich
    frz.
    Prof. Dr. Kai Nonnenmacher

    • Geschichtspolitik ist „die aus politischen Gründen formulierte, d. h. parteiische Interpretation von Geschichte – verbunden mit dem Versuch, eine breite Öffentlichkeit von dieser Interpretation zu überzeugen, um politische Ziele zu erreichen.“ Wir untersuchen dies für Frankreich und lesen hierzu auch historische Romane als Geschichtserzählung, bspw. über Nationalsozialismus und Widerstand, aber auch andere national relevante Themen.

    Avanguardia pop dall’America e Gran Bretagna all'Italia / Pop Avant-Garde from America and Britain to Italy
    Seminar/Übung Ital./Anglistik
    Franko Burolo gemeinsam mit Igor Baldoino (Anglistik)

    • Im Seminar in englischer und italienischer Sprache sollen Aspekte italienischer Populärkultur (z.B. Musik- und Popkultur) gemeinsam mit der Anglistik diskutiert und kulturwissenschaftlich untersucht werden.

    Lehrstuhl für Romanische Literaturwissenschaft

    Rap und HipHop in der Romania
    Vorlesung frz./ital/span.
    Prof. Dr. Dina De Rentiis

    Il Verismo e il Mezzogiorno
    Seminar/Übung ital.
    Prof. Dr. Dina De Rentiis

    Professur für Romanische Literaturwissenschaft / Hispanistik

    Navegaciones ibéricas
    Vorlesung span.
    Prof. Dr. Enrique Rodrigues-Moura

    Tagebücher und »Crónicas de Indias« iberischer Amerikareisender
    Seminar/Übung span.
    Prof. Dr. Enrique Rodrigues-Moura

    Jüdische Erinnerungsliteratur in Lateinamerika: Margo Glantz und Michel Laub
    MA-Seminar und Oberseminar span.
    Prof. Dr. Enrique Rodrigues-Moura

    Islam and Muslim Communities in Latin America, the Caribbean, and Latinx U.S.
    Übung/Blockseminar spanisch
    Dr. Kenneth Chitwood

    • Too often, the so-called “Muslim world” is imagined as being bound to the Middle East and North Africa. Beyond this, more generous geographies of the “Muslim world” may include the African Sahel, the Balkans, and Southeast Asia. What of Latin America and the Caribbean? Could the American hemisphere also be considered part of the “Muslim world?” In this course, students will encounter the story of Islam and Muslim communities — past and present — as part of, rather than as alien to, the “Muslim world” and Latin America, the Caribbean, and the Latina/o U.S.. Students will explore the overall narrative of flows, encounters, and connected histories that extend across the American hemisphere and are connected with other nodes throughout the “Muslim world.” Rather than telling these stories in isolation, this course overviews the comprehensive historical and contemporary contours of Islam and Muslim communities in Latin America, the Caribbean, and the Latina/o U.S.. Beyond introducing students to the story of Islam in the Americas, this course provides opportunities for students to interrogate and complicate current models of the “Muslim world.” At the conclusion of the course, students will be able to situate the story of Islam in the Americas, while at the same time situate the Americas in the narrative of global Islam.

    Lehrstuhl für Romanische Sprachwissenschaft

    La construction de l‘identité: Mentalité, caractère national, autodéfinition (in französischer Sprache)
    Fortgeschrittenes Seminar frz. (Aufbaumodul LA, BA/MA: Vertiefungsmodul)
    Prof. Dr. Martin Haase

    • Folgende Aspekte sollen behandelt werden: Mentalität, Nationalcharakter, Nationalidentität, Völkerpsychologie, Binnen- und Außensicht, Erinnerungsorte, Minderheiten und Regionalität

    Wintersemester 2019/2020

    Professur für Romanische Kultur- und Literaturwissenschaft

    V: Deutsch-Französische Beziehungen
    Nonnenmacher, K.

    Ü/S/HS: Faszination des Fremden: Exotismus
    Nonnenmacher, K.

    Ü/S/HS: Geschichte des italienischen Films
    Nonnenmacher, K.

    S/PS: Postkolonialismus am Beispiel des Maghreb
    Odersky, C.

    Professur für Romanische Literaturwissenschaft / Schwerpunkt Hispanistik

    S/Ü: Crítica literaria y cultural latinoamericana del siglo XX
    Larreátegui, P.

    V/Ü: Die spanische "Transición"
    Rodrigues-Moura, E.

    Professur für Romanische Sprachwissenschaft / Schwerpunkt Hispanistik               

    Ü/PS/HS: Kulturwissenschaft "Die Katalonienkrise"
    Radatz, H.-I.

    Fachvertretung für Didaktik der Romanischen Sprachen und Literaturen 

    HS: Fachdidaktik Französisch/Spanisch/Italienisch "Plurizentrische Landeskunde und Transkulturalität"
    Berschin, B.

     

    Sommersemester 2019

    Professur für Romanische Kultur- und Literaturwissenschaft

    Seminar/Übung: Grundlagen der Romanischen Kulturwissenschaft
    Nonnenmacher, K.

    Tutorium zu Grundlagen der Kulturwissenschaft (Französische, Italienische und Spanische Kulturwissenschaft)
    Odersky, C.

    Seminar/Hauptseminar: Religion in der italienischen Moderne (Literatur- und Kulturwiss. Italienisch)
    Nonnenmacher, K.

    Seminar/Hauptseminar: Soziofiktion der französischen Gegenwart (Literatur- u. Kulturwiss. Französisch)
    Nonnenmacher, K.

    Seminar/Proseminar/Übung: Hommes révoltés - politische Debatten und Intellektuelle in Frankreich
    Odersky, C.

    Seminar/Übung: Kulturerbe Occitanie (frz. Kulturwissenschaft und Fachdidaktik)
    Berschin, B. und Nonnenmacher, K.

    Professur für Romanische Literaturwissenschaft / Schwerpunkt Hispanistik

    HS/Ü: Literatur und Arbeit / Literatura y trabajo
    Rodrigues-Moura, E.

    Lehrstuhl für Romanische Sprachwissenschaft

    V/Ü/S: Okzitanisch/Okzitanien (gesamtromanisch)
    Haase, M.

    Professur für Romanische Sprachwissenschaft / Schwerpunkt Hispanistik

    PS / HS / Ü Kulturwissenschaft Spanisch: Demokratie und Vergangenheitsbewältigung in Spanien
    Radatz, H.-I.

    Fachvertretung für Didaktik der Romanischen Sprachen und Literaturen 

    Seminar/Übung: Kulturerbe Occitanie (frz. Kulturwissenschaft und Fachdidaktik)
    Berschin, B. und Nonnenmacher, K.

     

    Wintersemester 2018/19

    Professur für Romanische Kultur- und Literaturwissenschaft

    Seminar/Übung: Grundlagen der Romanischen Kulturwissenschaft
    Nonnenmacher, K.

    Vorlesung: Deutungskampf um die Kulturrevolution 1968 im Ländervergleich (Frankreich, Italien und Deutschland)
    Nonnenmacher, K.

    Lehrstuhl für Romanische Literaturwissenschaft

    PS/Ü Ges(ch)ichte(r/n) der Weiblichkeit: Frauenbilder in der französischen und spanischen Literatur- und Kulturgeschichte
    Lützelberger, F.

    S Race and Biopolitics in French and American Culture / "Rasse" und Biopolitik
    De Rentiis, D.

    Professur für Romanische Literaturwissenschaft / Schwerpunkt Hispanistik

    HS/Ü: Menschenrechte und Literatur
    Rodrigues-Moura, E.
          
    V/Ü: Erinnerungskulturen auf der iberischen Halbinsel: Literatur und Medien
    Rodrigues-Moura, E.

    Professur für Romanische Sprachwissenschaft / Schwerpunkt Hispanistik

    V/S Überblicksvorlesung Geschichte der Iberischen Halbinsel
    Radatz, H.-I.