SEGA am 30. Juni

In dieser Woche war Unkrautzupfen angesagt. Die Beete waren gut bewuchert mit Getreidehalmen, Disteln, Löwenzahn, Ringelblumen und einigen anderen Blümchen und Pflänzchen. All das brauchen wir aber in unseren Beeten nicht. Das Unkraut braucht selbst Nähstoffe, Wasser und beschattet die Kleinen unserer gesetzten Pflanzen. Da wir aber wollen, dass unser ganzes Gemüse gut wachsen und gedeihen kann, müssen wir für dieses Platz schaffen. Dabei war es gar nicht so einfach vor allem die kleinen Pflänzchen direkt entdecken zu können. Deshalb mussten wir uns vorsichtig per Hand durch alle Beete arbeiten. Stück für Stück haben wir so sämtliche Pflanzen entfernt, die wir so nicht haben wollen. Mit dem, was wir alles herausgezupft und gerissen haben, konnten wir den Komposthaufen am Ende des Gartens gut befüllen. Abgesehen vom Löwenzahn – der wurde von uns allen separat gesammelt, um ein paar Häschen damit zu erfreuen.

Nach und nach wurden alle unsere Pflanzen wieder gut sichtbar und es wurde erst wieder ersichtlich, was denn schon alle fleißig am Wachsen ist. Vor allem bei den Tomaten konnten wir feststellen, dass es nötig sein wird, diese am Stab hochzubinden, weil die Pflanzen seit dem letzten Mal anbinden schon viel größer geworden sind. Das konnten wir aber an diesem Tag nicht machen, da sie frisch bewässert waren. Dadurch kann es leicht passieren, dass der Haupttrieb abbricht, weil er so voller Wasser ist.

Die Kartoffelpflanzen hatten gerade die richtige Größe, um damit anzufangen die aufgeschichtete Erde wieder in die Furche zu schippen. Es musste darauf geachtet werden, dass bei jeder Pflanze noch die oberen Blätter herausschauen, sodass sie weiterhin gut wachsen kann. Unsere Pflanzen waren kaum bis gar nicht mit Kartoffelkäfern besetzt. Damit wir diese aber trotzdem mal gesehen haben, hat uns Andreas ein paar Käfer und die dazugehörigen Raupen und Puppen von benachbarten Pflanzen gezeigt.

Zum krönenden Abschluss ernteten wir wieder einiges an Gemüse. Neben Salat haben wir Kohlrabi und Zucchinis mitnehmen können. Außerdem durften wir einige Beeren von den benachbarten Himbeersträuchern naschen.

Blogeintrag 22.6.

Diese Woche trafen wir uns gemeinsam am Bamberger Sortengarten. Dort wurden wir von Frau Aas herzlich empfangen. Gemeinsam mit ehrenamtlichen Helfern des Vereins „Bamberger Sortengarten – Grünes Erbe Bamberg e.V.“ führt sie schon seit gut 10 Jahren den Sortengarten, in dem die Pflanzen so richtig „wuchern dürfen“. Denn die Idee, die hinter dem Garten steht, erklärt uns Frau Aas so: Im Sortengarten steht das sogenannte samenfeste Saatgut im Mittelpunkt. Samenfest bedeutet, dass die Jungpflanzen mit den gleichen Eigenschaften der Elterngeneration entstehen und diese Qualitäten auch beibehalten- anders als bei Hybrid-Saatgut. Dieses Samenfeste Saatgut wird dann im Herbst von den Pflanzen gewonnen- dafür müssen diese aber auch die Möglichkeit bekommen, zu blühen, was bei Nutzpflanzen sonst nur noch selten passiert. Dabei ist es hinsichtlich der Biodiversität extrem wichtig, eine große Zahl der verschiedenen Pflanzensorten zu erhalten und so die Pflanzenvielfalt zu schützen. So zum Beispiel auch die einheimischen Bamberger Gemüsesorten, wie der Bamberger Zwiebeln, dem Knoblauch und auch dem Spitzwirsing (siehe Foto). Ohne die Hilfe des Vereins würden diese Sorten, und das Wissen über die Pflanzen und ihren Anbau, welches über Jahrhunderte weitergegeben wurde, wortwörtlich aussterben.

Wie so eine Saatgewinnung funktionieren kann, konnten wir am Beispiel der Zwiebel sehen. Im ersten Anbaujahr nach der Aussaat bildet die Pflanze ihre Zwiebel. So kennen sie die meisten Leute. Diese Steckzwiebel erntet man im Herbst ab und pflanzt sie im Frühjahr wieder ein. Im zweiten Jahr wachsen diese Zwiebelstecklinge dann zu der sog. Mutterzwiebel. Und im dritten Jahr fängt die Pflanze dann an zu blühen (siehe Foto) und das Saatgut kann gewonnen werden. Ein Prozess, der zwar einige Zeit braucht, sich aber auf jeden Fall lohnt, wie wir nach den heutigen Eindrücken finden.

Bericht vom 2.6.

Am Freitag, 02.06.2023 erfuhren wir viel über fruchtbare Böden und deren Beschaffenheit.

Andreas ließ uns anfangs schätzen, wie viele Lebewesen in einer Hand fruchtbaren Bodens leben, wobei niemand auch nur annähernd an die tatsächliche Anzahl kam, die mehr als alle Menschen der Erde beträgt.

Des Weiteren besprachen wir die Bestandteile des Bodens, dessen Verhältnisse je nach Region und Bodentyp etwas schwanken können. Der Boden setzt sich aus ca. 25% Wasser, 25% Luft, 45% mineralischen Bestandteilen (z.B. Sand, Lehm, Ton) und 5% Humus, also den toten organischen Bestandteilen und Lebewesen, die sich von diesen ernähren, zusammen. Die Humusschicht, die durchschnittlich ca. 10 cm betragen kann, stellt eine wichtige Komponente für den Boden dar und entsteht extrem langsam (0,1-0,2 % im Jahr). Um diesen Prozess zu unterstützen und den Pflanzen genügend Nährstoffe bereitzustellen, ist eine Beigabe von organischem Dünger, Kompost und Pflanzenresten oft sehr wichtig.

Die Bodenzusammensetzung ist für die Bodenfruchtbarkeit entscheidend. Nährstoffe und Wasser können in einem Boden mit hohem Ton- oder Lehmanteil beispielsweise besser gespeichert werden als in einem Boden mit hohem Sandanteil. Ton- oder Lehmboden eignen sich deshalb besser für das Anpflanzen in heißen Sommern, sind aber schwieriger zu bearbeiten. Hier ist eine gute Durchlüftung des Bodens wichtig, die beispielsweise durch Regenwürmer oder Maulwürfe entsteht.

Alle oben beschriebenen Parameter beeinflussen den PH-Wert des Bodens, der für das Pflanzenwachstum essenziell ist. Heidelbeeren wachsen beispielsweise auf einem sehr sauren Boden, wie er im Moor, bzw. in dessen Nähe aufzufinden ist.

 

Bleistifttest

Andreas zeigte uns einen Test, der veranschaulichen kann, ob der Boden eher ton- oder lehmhaltig bzw. sandhaltig ist. Wenn sich durch Anfeuchten des Bodens und anschließendem Rollen zwischen beiden Handflächen eine bleistiftdicke Wurst rollen lässt, ist der Boden eher lehm-bzw. tonhaltig. Der Test wird - wie vermuten lässt - Bleistifttest genannt.

 

pH-Wert-Test mit Blaukraut:

Um einschätzen zu können, ob der Boden eher sauer oder basisch ist, zeigte uns Andreas einen anschaulichen Test, den man gut und schnell mit einer Schulklasse durchführen kann.

Dafür benötigt man lediglich Rotkohl, vier saubere und leere Einmachgläser, (destilliertes) Wasser und die Erde, die man testen möchte. Der Rotkohl wird in kleine Streifen geschnitten und zusammen mit etwas (destilliertem) Wasser in ein Glas gefüllt. Hier wird das Gemisch noch etwas zusammengedrückt und geschüttelt, bis sich das Wasser lila färbt. Die Farbe Lila bedeutet, dass das Wasser einen neutralen pH-Wert aufweist.

Nun wird das farbige Wasser in zwei weitere Gläser abgefüllt. In ein Glas wird zusätzlich Zitronensäure geträufelt und in das andere Natron. Die Flüssigkeit im Glas mit der Säure färbt sich rot, was ein Indikator für einen sauren pH-Wert ist, die Mischung mit dem Natron wird blau, was den basischen pH-Wert sichtbar macht. Das dritte Glas wird nun mit Wasser sowie einer Bodenprobe befüllt. Nach dem Schütteln sind mehrere Schichten erkennbar, anhand derer man gut die Bodenzusammensetzung sehen und erklären kann.

 

Unser Garten am 26.5.

Am Freitag, 26.05. wurden nun auch die wärmeliebenden Gemüsesorten gepflanzt. Pflanzt man bspw. Zucchinis oder die Tomaten zu früh, kann es sein, dass es vor allem nachts noch zu kalt ist und die nicht frostresistenten Pflanzen dabei eingehen können. Zur Auflockerung der Erde wurde alles nochmal durchgehackt. Dann konnte das Einsetzen der Pflanzen auch schon beginnen.

Das erste Beet der rechten Seite war noch frei, weshalb dort die Physalis und die Süßkartoffeln ihren Platz bekommen haben. Die Physalis wird aus den Stecklingen vermehrt (oder über die Samen). Die Süßkartoffel wird aus Stecklingen, die aus der Kartoffel gezogen werden vermehrt.

Das nach dem Kartoffelbeet kommende dritte Beet war zwar schon mit zwei äußeren Reihen aus Mais und Bohnensamen bestückt, jedoch fand sich in der Mitte Platz für einige Feldgurken. Da die Gurken auch bei Schnecken sehr beliebt sind, wurde die Feldgurke Tanja mit einem Schneckenring versehen. Wichtig ist es hierbei, den Ring weit genug in den Boden zu stecken und die Erde drum herum glatt zu streichen, damit die Schnecken wirklich keine Chance haben, das Hindernis zu überwinden.

Da die Kürbispflanzen sehr groß werden, wurden im vierten Beet lediglich vier Kürbispflanzen (zwei Pflanzen der Sorte Hokkaido und zwei Patisson) sowie jeweils dazwischen drei Reihen Knollensellerie eingepflanzt, damit die Kürbispflanzen genug Platz zum Gedeihen haben.

Beet 5 sieht ähnlich aus, nur mit Zucchini im Schneckenring anstelle der Kürbisse, also abwechselnd ein Zucchino und drei Knollensellerie.

Im sechsten Beet wurden Tomaten- und Paprikapflanzen gesetzt: Es gibt unterschiedlichste Sorten an Paprika wie der Rote Augsburger oder die Ramiro Spitzpaprika u.v.m. Einige der Tomatensorten sind die Sunviva, eine Cocktail-Tomate, die bis zu acht Meter lang werden kann, oder auch Hofmanns Rentita, welche im 25 Kilometer entfernten Forchheim gezüchtet wurde und daher gut an das Klima in Bamberg angepasst ist.

Schulgarten Seminar 19.05.2023

Am Freitag, den 19.05.23 stand die Pflanzung von den Kartoffeln, Mais und den Bohnen an.

Anfänglich kamen wir zu unserem Acker und Andreas zeigte uns einige Pflanzen, welche einen Sonnenbrand bekommen haben. Des Weiteren schauten wir uns unseren gepflanzten Salat an, wobei uns erklärt wurde, dass rote Salate (z.B. unser Forellenschluss, Wintermarie) mit der Sonne reagieren. Dieses rot wirkt hierbei wie eine Art Sonnenschutz. Das bedeutet: je mehr Sonne, desto mehr rot. Andreas erklärte uns außerdem, dass Bohnenpflanzen (welche wir bald haben werden) den Boden mit Stickstoff anreichern. Das bedeutet man soll bei Bohnen nicht zusätzlich düngen, sonst ist zu viel von diesem Stoff vorhanden. Es ist also der Bereich an den Wurzeln herum mit Stickstoff versorgt. Wir haben ebenfalls einen Blick auf unsere ersten Karottentriebe geworfen. Außerdem bekommen unsere Radieschen inzwischen richtige Blätter. Bei unserem Beet mit den Zwiebeln sieht man, dass die Steckzwiebeln links und die Bamberger Zwiebel rechts gut wachsen. Leider mussten wir feststellen, dass einige Blätter vermutlich von Tauben angefressen wurden. Andreas erklärte uns, dass dies wohl oft ein Problem ist, mit dem man rechnen muss.

Nun hatten wir uns an die Arbeit gemacht unsere Beete für die Bepflanzung vorzubereiten. Dies erfolgte in folgenden Schritten:

 

Step 1: Beete vorbereiten (mit der Broadfork Boden auflockern)

 

dabei noch Dünger (aus Schweineborsten) darüberstreuen, dass dieser schon in den Boden eindringen kann

1. Beet: Kartoffeln

Kein Damm, sondern Gräben

In der Mitte vom Beet eine Spatenlänge links und rechts Erde daneben aufschütten

Im Tiefpunkt werden dann die Löcher gegraben, dort kommen Kartoffeln rein

Eigentlich kein Anwässern, weil Kartoffel genug Wasser in sich hat.

Aber bei uns schon, da unser Boden sehr grobkörnig ist

Step 2: Graben graben

Step 3: Löcher graben

  • entweder mit der Hand oder mit Hilfsmittel (Schauten oder Ähnliches)

Step 4: Kartoffel in diese Löcher einsetzen

 

2.Beet: MILPA (Mais, Bohnen, Gurken)

Neben jedem Mais sollte eine Bohne gepflanzt werden. Der Sinn dahinter: Den Mais können wir dann ernten und die Stangen vom Mais dienen als Stangen für die wachsenden Bohnen. In der kommenden Woche werden dann noch Gurken (5 Stück) gepflanzt.

Schulgarten Seminar: 12.05.2023

Am Freitag, dem 12.05, standen die Beetvorbereitungen für die wärmeliebenden Kulturen an. Nachdem es viel in den letzten Tagen geregnet hatte, war der Boden sehr nass und musste von Unkraut befreit werden. Mit einer stabilen Fünf-Mann-Gruppe befreiten wir die sechs Beete und Wege so gut es geht von Löwenzahn, Klee und Gras. Hierbei halfen vor allem Mistgabel, kleine und große Hacke sowie die Pendelhacke, die vor allem zum Abschaben der Beetoberfläche benutzt wurde.

Währenddessen wurde von Andreas über die Schädlingsbekämpfung aufgeklärt. Nacktschnecken sind bestenfalls aus der Erde zu entfernen, um sie zu sammeln und später am Waldrand auszusetzen. Die Tigerschnecke kann ebenfalls helfen, da sie die Eier der Nacktschnecke frisst. Schnecken mit Gehäuse sind ebenfalls nicht schädlich, da sie nur wenig fressen (deutlich weniger als die Nacktschnecken). Schneckenkorn beseitigt auf unnatürliche Weise und sollte – wenn überhaupt – nur in Maßen benutzt werden. Mechanische Lösungen wie Schneckenkrägen sind teuer in der Anschaffung, aber sehr effektiv – gerade im Jungpflanzenstadium, bis sich die Pflanzen etabliert haben.
Nächste Woche werden auch Kartoffeln angepflanzt. Bei dieser Kultur kann auch der Kartoffelkäfer stören, der Pflanzen, vor allem Nachtschattengewächse (Kartoffel, Tomate, Paprika) befällt. Hier muss früh eingegriffen werden, da dieser sich sonst explosionsartig vermehrt. Hier hilft auf natürliche Weise Kaffeesatz in der Erde, die Anpflanzung von Lein oder schlichtes Absammeln der Käfer und Larven.

Nach der Unkrautbefreiung der Erde wird der Boden aufgelockert, bestenfalls, ohne die Struktur zu verändern. Hierbei benutzen wir eine Doppelgrabegabel, die breiter als eine gewöhnliche Mistgabel ist und somit das komplette Beet auf einmal auflockert. Große Klumpen sollen hierbei zerkleinert werden und außerdem wird Tieren im Boden eine faire Überlebenschance gegeben.
Auf beigefügten Bildern sehen wir einen Regenwurm und eine „Babyschnecke“.

Mai: Bepflanzung der Beete

Am sonnigen Freitag, den 05.05.2023 war es endlich so weit, wir konnten die ersten Beete bepflanzen. Hierfür hatten wir vor zwei Wochen schon das Unkraut beseitigt und den Boden gedüngt. Bevor es richtig losging, haben wir zuerst die Beete und die dazwischenliegenden Wege ausgemessen und markiert. Ein Beet ist je 80 cm breit, der Weg zwischen zwei Beeten ist ca. 40 cm breit. Nun ging es richtig los. Mithilfe eines Beetplans und einer Bepflanzungskarte, welche jede*r Studierende*r zuvor zugeteilt bekommen hat konnten die Jungpflanzen und die Pflanzensamen eingepflanzt werden. Doch was wurde genau gepflanzt? Allgemein wurde nur das gepflanzt, was trotz kälterer Temperaturen gut wachsen kann. Dazu gehören Steckzwiebeln, Karotten, Radieschen, Bamberger Zwiebeln, Knollensellerie, Sommerlauch, Bamberger Rettich, Kohlrabi, bunte Beete, Schwarzkohl, Salat, Weißkohl, Fenchel, Bamberger Spitzwirsing und Zuckererbsen. Gepflanzt wurde dabei in jedem Beet in drei Reihen. Der zuvor erwähnten Bepflanzungskarte konnte man jeweils entnehmen, wo die Pflanzen gepflanzt werden sollen, also entweder mittig oder außen. Außerdem gab die Karte Aufschluss darüber, wie tief die Pflanzen gepflanzt werden müssen und mit welchem Abstand zu den anderen Jungpflanzen. Bei einigen Pflanzen, wie z.B. dem Knollensellerie war es wichtig, dass die Löcher gut bewässert wurden, bevor man die Jungpflanze pflanzt, denn dies signalisiert den Wurzeln, dass diese nach unten wachsen sollen. Eine weitere Besonderheit stellte der Sommerlauch dar, denn die Erde des Lauchs wurde vor der Bepflanzung ausgeschwemmt und die Wurzeln und Blätter jeweils um ca. 2/3 eingekürzt. Nachdem alle Beete bepflanzt waren, wurde alles noch einmal gut von unten gegossen. Der Vorteil dabei ist, dass die Erde mit so viel Wasser gesättigt wird, wie sie aufnehmen kann und die Blätter der Pflanzen nicht nass werden. Jetzt bleibt uns nichts anderes übrig als zu warten und zu hoffen, dass die Jungpflanzen sich gut einwurzeln.