Ringvorlesung

Smart City Ringvorlesung – Zukunft gemeinsam gestalten

Was macht eine Stadt smart? Unsere Ringvorlesung bringt internationale Expert*innen zusammen, um zentrale Fragen rund um die Entwicklung zukunftsfähiger Städte zu beleuchten.

Drei Abende, drei Perspektiven – offen für alle, die Stadt neu denken und gemeinsam gestalten wollen. Sei dabei!

Alle vergangenen Smart City Ringvorlesungen ab 2021 bis heute können hier als Aufzeichnung angesehen werden (ein Uni Bamberg Konto ist NICHT notwendig).

 

Veranstaltungsdetails (sofern nicht anders angegeben):

  • Start: 18 Uhr (c.t.)
  • Dauer: ca. 1 Stunde plus Diskussion
  • Sprache: Deutsch
  • Ort: MG1/02.05 & MG1/02.06 (Markusstraße 8a; Gebäude 1) siehe Veranstaltungdetails

 

Anstehende Veranstaltungen

Smart January:

   

  • 15.01.2026: Prof. Dr. Jens Grubert, Hochschule Coburg

    Veranstaltungort: MG1/02.05 (Markusstraße 8 a (Geb. 1))

    Von Daten zu Erlebnissen: Extended Reality und Generative KI für Smart Cities und kulturelles Erbe

 

Abstract

Smart Cities erzeugen große Mengen an Daten über urbane Räume, Infrastruktur, Geschichte und Umwelt. Die Herausforderung besteht darin, diese Daten verständlich und nutzbar zu machen. Der Vortrag zeigt, wie Extended Reality (XR) und Generative Künstliche Intelligenz (GenAI) komplexe Daten in immersive und intuitive Erfahrungen übersetzen können. Anhand von Beispielen aus dem Bereich kulturelles Erbe und der urbanen Bau- und Sanierungspraxis wird veranschaulicht, wie XR und Generative KI das Verstehen, Erkunden und Treffen fundierter Entscheidungen unterstützen können.

Gastreferent

Prof. Dr. Jens Grubert ist Forschungsprofessor für Mensch-Maschine-Interaktion an der Hochschule Coburg. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Human-Computer Interaction, Augmented und Virtual Reality, Extended Reality, generative KI, Computergrafik und maschinelles Sehen. Zuvor war er unter anderem als akademischer Rat an der Universität Passau sowie als Universitätsassistent an der Technischen Universität Graz tätig, wo er auch in Informatik promovierte. Weitere Stationen führten ihn in die anwendungsorientierte Forschung, unter anderem zum Fraunhofer-Institut. Prof. Grubert ist international wissenschaftlich aktiv, publiziert regelmäßig in renommierten Fachzeitschriften und Konferenzen und engagiert sich als Reviewer sowie Mitglied von Programmkomitees.

 

  • 22.01.2026: Prof. Dr. Benedikt Morschheuser, Universität Bamberg

    Veranstaltungort: MG1/02.05 (Markusstraße 8 a (Geb. 1))

    Spielend Daten sammeln mit Gamification und Crowdsourcing

 

Abstract
Eine „Smart City“ lebt von Daten – doch häufig lassen sich relevante Informationen nicht aus bestehenden Datenquellen ableiten. Hier setzt Crowdsourcing an: Es nutzt die systematische Beteiligung einer großen Zahl von Menschen, welche über das Internet vernetzt sind, für das gemeinsame Lösen von Problemen. Ein beliebter Anwendungsfall von Crowdsourcing ist das verteilte Sammeln, Aufbereiten und Bewerten von Daten, wie sie in Smart Cities benötigt werden. Doch wie gelingt es, möglichst viele Menschen zur aktiven und dauerhaften Teilnahme zu motivieren?

In diesem Vortrag gibt Prof. Dr. Benedikt Morschheuser Einblicke in aktuelle Forschungs- und Praxisprojekte, in denen Games und Gamification – also der Einsatz von Design-Elementen aus Videospielen – genutzt werden, um Crowdsourcing-Ansätze effektiver und attraktiver zu gestalten. Anhand konkreter Beispiele wird aufgezeigt, wie spielerische Ansätze die Motivation, Qualität und Quantität von Datenspenden beeinflussen können. Der Vortrag beleuchtet zudem zentrale Erkenntnisse über das Zusammenspiel von Spielmechaniken, Nutzerverhalten und technologischen Lösungen in Smart-City-Kontexten und skizziert zukünftige Entwicklungsperspektiven.

Referent

Dr. Benedikt Morschheuser ist Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschaftsinformatik an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg und leitet dort die Gamification Research Group. Die Forschung von Dr. Morschheuser und seinem Team fokussiert sich auf die Erforschung der technologischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Auswirkungen digitaler Spiele (Games) und die zunehmende Anwendung von Technologien und Methoden der Games-Branche in Wirtschaft und Gesellschaft. Sein besonderes Augenmerk gilt hierbei der Gestaltung und Untersuchung von gamifizierten Informationssystemen, welche Design-Elemente aus Computerspielen nutzen, um Nutzererleben und Verhalten zu beeinflussen. 

Dr. Morschheuser studierte am Karlsruher Institut für Technologie und erhielt 2012 ein Diplom in Wirtschaftsingenieurwesen. Im Jahr 2017 promovierte er ebenfalls am Karlsruher Institut für Technologie im Bereich Wirtschaftsinformatik. 2021 folgte er einem Ruf an die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und leitete dort die adidas-Stiftungsprofessur für Wirtschaftsinformatik, insbesondere Gamification. Seit Februar 2025 ist er Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschaftsinformatik an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg.

Seine gesamte akademische Karriere fand in enger Zusammenarbeit mit der Industrie statt. Von 2013 bis 2014 arbeitete er als Forscher an der Universität Leipzig und untersuchte gemeinsam mit der Universität St.Gallen die Zukunft des Bankwesens für ein Forschungskonsortium der deutschen und schweizerischen Finanzindustrie. 2014 trat er dem Corporate Research der Robert Bosch GmbH bei, um die Gestaltung von gamifizierten Systemen und Diensten zu untersuchen. Von 2017 bis 2021 war er in der Innovationsabteilung „Connected, Autonomous, Shared und Electric mobility (CASE)“ der Daimler AG und der Einheit für Digitale Transformation (Digital House) der Mercedes-Benz AG tätig. Im Rahmen dieser Tätigkeiten hat Dr. Morschheuser als assoziierter Forscher mit Forschungsgruppen am Karlsruher Institut für Technologie, an der Universität Mannheim, der Universität St.Gallen und der Technischen Universität Tampere zusammengearbeitet.

Seine Forschung findet Anwendung in verschiedenen Branchen (z.B. Automobilindustrie, Banking, Gesundheitswesen, Handel, Bildung…) und Bereichen (z.B. Vertrieb & Marketing, Mobilität & Logistik, Produktion, Zusammenarbeit, Innovation …) und adressiert aktuelle Herausforderungen von Organisationen und der Gesellschaft.

 

 

  • 29.01.2026: Prof. Dr. Daniel Fenner, Technische Universität Berlin

    Veranstaltungort: MG1/02.06 (Markusstraße 8 a (Geb. 1))

Crowdsourcing privater Wetterstationsdaten für die Stadt- und Regionalklimaforschung

 

Abstract
Innerstädtische Messdaten mit hoher raum-zeitlicher Auflösung waren und sind eine der großen Herausforderungen der Stadtklimatologie. Sie sind jedoch unersetzlich, um die Heterogenität innerstädtischer Klimabedingungen abzubilden und räumliche Muster zu detektieren. Die massenhafte Erhebung von atmosphärischen Messdaten mit privaten Wetterstationen und die Verfügbarkeit dieser Daten über das Internet ermöglichen neue Wege in der (städtischen) Klimaforschung - von der Grundlagenforschung bis hin zu praxisbezogenen Fragestellungen. Im Vortrag soll das Thema "Crowdsourcing" privater Wetterstationsdaten für die Stadt- und Regionalklimatologie vorgestellt werden und anhand verschiedener Beispiele erläutert werden, was in der ersten (vergangenen) Dekade dieser Datennutzung an Fortschritten erzielt wurde sowie, welche möglichen zukünftigen Anwendungen zentrale Rollen spielen könnten.
 

Gastreferent

Prof. Dr. Daniel Fenner ist Gastprofessor am Fachgebiet Klimatologie der Technischen Universität Berlin. Zuvor arbeitete er als PostDoc an der Professur für Umweltmeteorologie der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, wo er eine umfangreiche Messkampagne (urbisphere-Berlin) durchführte und verschiedene Aspekte der Wechselwirkungen zwischen Stadt und atmosphärischer Grenzschicht mit bodengestützten (Fernerkundungs-)Systemen untersuchte. Zuvor war er PostDoc an der Ruhr-Universität Bochum, wo er sich intensiv mit Crowdsourcing-Daten von Bürgerwetterstationen beschäftigte (Datensammlung, Qualitätsprüfung, Analysen). Er promovierte am Fachgebiet Klimatologie der Technischen Universität Berlin und untersuchte dabei städtische thermische Klimabedingungen, Hitzewellen und deren Wechselwirkungen mit der Stadt. Seine Forschungsinteressen und Fachkenntnisse liegen in den Bereichen Stadtklima auf verschiedenen raum-zeitlichen Skalen, Dynamik der städtischen Grenzschicht und Crowdsourcing privater Wetterstationsdaten.