PuL-B-99: Seminar Spieltheorie im Supply Chain Management

Das Seminar "Spieltheorie im Supply Chain Management" wurde speziell für besonders motivierte Studierende konzipiert, die das Ziel verfolgen, ihre analytischen und quantitativen Fähigkeiten fachspezifisch weiterzuentwickeln und einzusetzen. Ziel dieses Seminars soll u. a. sein, spieltheoretische Konzepte zu verstehen, auf konkrete Fragestellungen des Supply Chain Management anzuwenden und sie anschließend kritisch zu reflektieren. Als Beispiele zur Analyse der Koordination in oder von Supply Chains können hier der Cournot-Wettbewerb oder der Stackelberg-Wettbewerb genannt werden.

Den Analysegegenstand der Spieltheorie bilden Planungssituationen mit mehreren Entscheidungsträgern, wobei das Ergebnis der Entscheidung eines Entscheidungsträgers auch von Entscheidungen anderer Entscheidungsträger abhängt.
Gegenstand der Spieltheorie ist die Analyse von interdependenten Planungssituationen, mit mehreren Entscheidungsträgern, die ihre individuellen Ziele verfolgen, wobei das Ergebnis der Entscheidung eines einzelnen Entscheidungsträgers auch von Entscheidungen anderer Entscheidungsträger abhängt und jeder Entscheidungsträger sich dieser Interdependenz bewusst ist und dies bei seinen Entscheidungen berücksichtigt. Aufgabe der Spieltheorie ist es zum einen, interdependente Planungssituationen mathematisch korrekt zu formalisieren, d. h. es gilt die wesentlichen Aspekte der Planungssituation in einem geeigneten Modell, dem Spiel, zu erfassen. Zum anderen sind geeignete Lösungskonzepte zu entwickeln, die aus den potenziellen Ergebnissen diejenigen auswählen, welche bei rationalem Verhalten der Entscheidungsträger zu erwarten sind. Die Spieltheorie kann somit als eine allgemeine mathematische Theorie des rationalen Verhaltens von Entscheidungsträgern in interdependenten Planungssituationen bezeichnet werden.
Im Zuge von Globalisierung, steigenden Kundenanforderungen und wachsendem Wettbewerbsdruck ist ein effizientes Supply Chain Management entscheidend für einen langfristigen Unternehmenserfolg. Die individuellen Interessen der einzelnen Akteure innerhalb der Supply Chain können dabei in Wechselwirkung zu denen der Partner stehen und die Zielerreichung damit nicht nur von den eigenen Handlungen, sondern auch von denen der anderen Beteiligten in der Suppy Chain abhängen. So richtet beispielsweise ein Händler seine Preisstrategie nicht nur an der Kundennachfrage, sondern auch am Großhandelspreis des jeweiligen Herstellers aus.
Methoden der Spieltheorie werden daher immer häufiger angewandt, um das Miteinander verschiedener Akteure in der Supply Chain oder das Verhalten von Akteuren in Supply Chains zu analysieren und beispielsweise Anreize zur Koordination herauszuarbeiten.

Die vorherige Teilnahme an der (den) Veranstaltung(en) "Logistikmanagement" und/oder "Produktionsmanagement" wird empfohlen

Das Seminar wird von Univ.-Prof. Dr. Eric Sucky und Caterina Rauh als Blockseminar abgehalten. Die Teilnehmerzahl ist auf 20 Studierende beschränkt. Die Anmeldung erfolgt per E-Mail an caterina.rauh(at)uni-bamberg.de. Termine und Räumlichkeiten finden Sie zeitnah in UnivIS.