26.05.2025 ORF.AT SCIENCE: Digitaler Humanismus von KI gefordert
Ute Schmid war am 26.Mai 2025 Panelistin bei der Digital Humanism Conference DigHum2025 in Wien. In einem Interview für den ORF plädiert sie dafür, dass dass KI im Bildungskontext gezielt so gestaltet werden soll, dass Kinder und Jugendliche lernen, KI-Werkzeuge selektiv und gezielt zu nutzen. Die Gestaltung von Bildungsprozessen, bei denen Verstehen, Erkennen von Qualität und Resilienz gegen Nudging und Manipulation gefördert werden ist eine der großen Herausforderungen für die Zukunft.
- Einen der Schwerpunkte in meinem Artikel wird die Zukunft und da vor allem die Generation unserer Kinder und Enkel bilden. Wenn Sie an unsere Kinder und Enkel denken: was überwiegt bei Ihnen angesichts der technologischen Entwicklung: Hoffnung oder Sorge?
Auch wenn ich als KI-Forscherin davon überzeugt bin, dass die hoch-performanten neuen Ansätze viel Potential haben, Menschen bei komplexen Entscheidungs- und Problemlöseprozessen zu unterstützen, überwiegt bei mir aktuell die Sorge. KI-Werkzeuge können in vielen Bereichen von Medikamentenentwicklung bis intelligentes Recyling produktiv eingesetzt werden. Was ich aber beobachte ist ein Fokus auf Effizienzsteigerung bei gleichzeitiger Ignoranz von Qualität. Unsere Kinder und Enkel leben in einer digialen Welt, die auf schnelle Befriedigung oberflächlicher Bedürfnisse abzielt und verlieren nach meinem Eindruck intrinische Motivation, Problemlösekompetenzen und das Gespür für Qualität. Um es mit Joseph Roth zu sagen: “Der Mangel an geistigem Lebengehalt bedingt den Mangel an Humanität.”
- Wien ist der Geburtsort des „Manifests für Digitalen Humanismus“. Was bedeutet dieser Begriff für Sie ganz persönlich?
Digitaler Humanismus heißt für mich, dass wir Technologien wie Künstliche Intelligenz zum Wohle aller Menschen nutzen. Menschen sollten durch KI gefördert und und in ihrer intellektuellen Entwicklung unterstützt werden und nicht zu einer Masse von Konsumenten degradiert werden.