Forschungsfeld Lernen mit digitalen Medien

Hier finden Sie eine Übersicht über alle unsere laufenden Projekte im Forschungsfeld Lernen mit digitalen Medien:

 

ID-Logics - Artbestimmung mit digitalen Medien

Die Kenntnisse über Tiere und Pflanzen sind ein Schlüssel zum Verständnis und zum Schutz der Natur. Doch trotz der gesellschaftlichen und ökologischen Bedeutung der biologischen Vielfalt geht dieses Wissen zusehends verloren. Ein Schritt, die Gesellschaft positiv zu verändern, ist die Formulierung einer „Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt” der Bundesregierung sowie die Ausrufung der UN-Dekade der Biodiversität 2011-2020. Die erstaunliche Erfahrung ist, dass es Kindern und Erwachsenen nicht an Lernwilligkeit und Neugier mangelt. Allerdings ist es ohne naturwissenschaftliche Vorbildung oft zu kompliziert, Arten zu identifizieren. Was bisher eine notwendige Auseinandersetzung mit komplexer Fachliteratur war, kann ab sofort von einem digitalen System übernommen werden. Die dafür notwendigen technischen Voraussetzungen sind durch Entwicklungsarbeit der Firma itour city guide GmbH mit Unterstützung der Apple GmbH erstmalig gegeben. Die inhaltlichen Voraussetzungen sind durch Zusammenarbeit kooperierender Fachwissenschaftler:innen und Fachdidaktiker:innen der Universitäten geschaffen worden. In Zusammenarbeit ist das interaktive Webportal „ID-Logics.com“ entstanden. Das Projekt wird gefördert von der Joachim Herz Stiftung, Hamburg.

ID-Logics ist im Apple und Android AppStore kostenlos erhältlich.

Mehr Informationen: ID-Logics.com

Förderung des Hummelschutzes mithilfe digitaler Medien

Seit Jahrzehnten ist der Bestand von seltenen Hummelarten rückläufig und die negative Bestandsentwicklung setzt sich fort. Aktuelle Erhebungen zeigen, dass sich die Gesamtsituation für die Insekten sogar noch weiter verschlechtert. Einher mit dieser Entwicklung der Insektenarten ist auch ein Rückgang an Personen zu verzeichnen, die sich mit der Bestimmung („Artenkennern“) und dem Schutz von Insekten auskennt und ihn aktiv betreiben. Hummeln als eine verhältnismäßig übersichtliche Artengruppe innerhalb der Insekten, die zugleich aber eine wichtige biologische Stellung besitzen, bieten sich für die Projektarbeit an. Ziel des Projektes ist es daher, Ehrenamtliche für den Bestandsschutz von Hummeln zu aktivieren und dabei die Bestimmung und Kartierung mithilfe von digitalen Medien zu vereinfachen. Hierfür wird basierend auf der bestehenden Applikation „ID-Logics“ ein Sichtungsmodul und eine damit kommunizierende Website entwickelt, die anhand von Verbreitungskarten und Sichtungen die Projektergebnisse dokumentiert.

Das Projekt erfolgt in Kooperation mit dem NABU Niedersachsen e.V. und wird gefördert von der BINGO-Umweltstiftung. Weitere Informationen auf der Projektseite des NABU.

Untersuchung und Förderung des naturwissenschaftlichen Konzeptverständnisses mithilfe einer digitalen Lernumgebung zur Kollaboration

Lernumgebungen zeichnen sich durch Aspekte wie Authentizität und Situiertheit (Rahmen und Anwendungskontext für das zu erwerbende Wissen), multiple Kontexte und Perspektiven (Flexibilität des zu erwerbenden Wissens), und soziale Kontexte (gemeinsames Lernen und Problemlösen) aus (Gerstenmaier & Mandl, 1995). Durch die Integration digitaler Medien lassen sich diese Aspekte in besonderer Weise realisieren. Die in der Schulpraxis häufig genutzte Methode des „Think-Pair-Share“ ist eine einfache Form der Kollaboration, bei der die Vorstellungen in der Einzelarbeit (Think), dann in der Partnerarbeit (Pair) und letztlich im Plenum (Share) miteinander geteilt und diskutiert werden. Diese Methode wird nach unserem Erkenntnisstand bislang ausschließlich ohne strukturiert instruktionale oder mediale Begleitung und durchgeführt. Das Kernstück des Projekts ist hierzu die Entwicklung einer Applikation. Allerdings soll dies im Sinne des Design Based Research in einem iterativen Prozess geschehen, wobei erfahrene Lehrkräfte sowie Studierende und Schülerinnen und Schüler mit eingebunden werden (siehe Erfahrungen im Projekt „Biodiversität Interaktiv“, Groß, 2014). 

Das Projekt ist eine Kooperation mit der Chemiedidaktik der Universität Hannover und wird gefördert von der Joachim Herz Stiftung im Rahmen des Kolleg Didaktik:digital