Bamberger Germanistische Mittelalter- und Frühneuzeit-Studien

Die Reihe Bamberger Germanistische Mittelalter- und Frühneuzeit-Studien (BaGeMS) stellt eine Plattform für Forschungen zur Literatur der Vormoderne (bis ca. 1600) dar. Dies beinhaltet Dissertationen und Habilitationen, Tagungsbände, Sammelbände und Editionen; weitere Publikationstypen sind nicht ausgeschlossen.  Alle Bände werden von der Reihen-Herausgeberin vor der Publikation geprüft. 

Herausgegeben von: Ingrid Bennewitz

ISSN: 2367-3788, eISSN: 2750-7742

Schriftenreihe im Forschungsinformationssystem (FIS) der Universität

Bisher erschienene Bände

altiu maere heute : Die Nibelungen und ihre Rezeption im 21. Jahrhundert / herausgegeben von Ingrid Bennewitz und Detlef Goller

Bamberg: Univ. of Bamberg Press, 2022
(Bamberger Germanistische Mittelalter- und Frühneuzeit-Studien ; 6)
978-3-86309-884-1

Preis: 23,00 €

„Wer braucht schon „Game of Thrones“, wenn er die Nibelungen hat?“ (Richard Kämmerling; WELT online)
Die in diesem Sammelband veröffentlichten Beiträge der Bamberger Tagung vom 9. - 11. November 2017 rücken den Nibelungenstoff und seine vielfältigen Rezeptionen im 21. Jahrhundert in den Fokus. Denn gerade zu Beginn der Jahrtausendwende setzt beinahe zeitgleich mit dem (Wieder-) Beginn der Wormser Nibelungenfestspiele eine bis heute fortdauernde literarische und künstlerische Auseinandersetzung mit dem Nibelungenstoff ein.
Die Beträge untersuchen die jeweiligen Nibelungenrezeptionen mit ihrem je individuellen Zugriff auf den Nibelungenstoff, wobei Schwerpunkte u.a. auf den spezifischen (Re-) Aktualisierungen bestimmter Thematiken, möglichen politischen oder kommerziellen Instrumentalisierungen sowie auch Aspekten der jeweiligen Gattungs- und Genregebundenheiten bzw. deren Überschreitung liegen.

Zugriff auf den Volltext:
https://doi.org/10.20378/irb-56316

 

Vom Artushof zum Palast der Saelde : Heldenreise und Raumkonzeption in der „Crône“ Heinrichs von dem Türlin / von Klara Adams

Bamberg: Univ. of Bamberg Press, 2022
(Bamberger Germanistische Mittelalter- und Frühneuzeit-Studien ; 5)
978-3-86309-874-2

Preis: 27,00 €

Die vorliegende Untersuchung befasst sich mit dem späten Artusroman „Diu Crône“. Grundlage der Analyse sind die Struktur der Heldenreise nach Josef CAMPBELL und die räumliche Konzeption von HEINRICHs Werk.
Beide Ansatzpunkte verknüpfend wird deutlich, dass der bizarre und befremdlich anmutende Weg, den Gawein absolviert, einen entscheidenden liminalen Lebensabschnitt für den Artusritter darstellt. Im Laufe der Reise muss der Protagonist sich Station für Station die vielschichtige Welt der Crône erschließen, Schwellen passieren, um in andere Reiche vorzudringen, und entsprechend seinem Verhalten vor Ort können die Strukturen der Räume modifiziert werden. Die Reise fordert gleichermaßen, dass Gawein sich von bestehenden, vertrauten Handlungsmuster löst und bereit ist, sein Handlungsrepertoire zu erweitern bzw. zu verändern, um damit sowohl der Anderswelt als auch dem höfischen Raum gerecht zu werden.
Auf Grundlage der großen Varianz der geographischen Gegebenheiten in der Crône bereitet HEINRICH durch die Schilderung des Werdegangs von Gawein so letztlich die Krönung des Ritters vor, die gleichermaßen das arthurische Reich wie auch die Präsenz des arthurischen Mythos über die Lebzeiten des Königs hinaus sichern soll – und damit das Weiterleben des Artusromans.

Zugriff auf den Volltext:
https://doi.org/10.20378/irb-55263

 

Literarische Inszenierungen des Bösen in der Frühen Neuzeit : Wagnerbuch (1593-1601), Faustbuch (1587-1598), Widmans „Warhafftige Historien“ (1599) ; mit einer Edition des Wagnerbuches von 1593 / von Evelyn Sarna

Bamberg: Univ. of Bamberg Press, 2022
(Bamberger Germanistische Mittelalter- und Frühneuzeit-Studien ; 4)
978-3-86309-845-2

Preis: 26,00 €

Die vorliegende Untersuchung beschäftigt sich mit zwei Desideraten der deutschsprachigen Literatur der Frühen Neuzeit. Zum einen erstellt sie eine den aktuellen philologischen Ansprüchen genügende Edition des ‚Ander theil D. Johann Fausti Historien‘ (1593), sog. ‚Wagner-Buch‘, von dem neun Auflagen gedruckt wurden. Zum anderen nimmt sie eine intertextuelle Interpretation der diabolischen Figuren des Faust- und Wagnerbuches sowie der 1599 erschienenen ‚Wahrhafftigen Historien‘ (1599) Georg Rudolf Widmans vor. Unter Anwendung methodischer Ansatzpunkte aus NIKLAS LUHMANNS Systemtheorie, den „Gender Studies“ und „Animal Studies“ sowie der Liminalitätstheorie und den anthropologischen Ansätzen Arnold van Genneps und Victor Turners können nicht nur literarisch konstruierte und sich stetig verschiebende Machtverhältnisse zwischen den Teufeln und ihren Paktierern aufgedeckt, der inhaltlich notwendige Einsatz von Gewaltszenarien und die spezifische Präsentation von Wissen erläutert werden. Darüber hinaus offenbart sich ein komplex gestaltetes narratives Figurenkonstrukt der Teufel-Paktierer-Beziehung.

Zugriff auf den Volltext:
https://doi.org/10.20378/irb-52519

 

vremeder lande site : Konstruktionen von Fremdheit in den mittelalterlichen Bearbeitungen des Tristan-Stoffes / von Jörg Stahlmann

Bamberg: Univ. of Bamberg Press, 2020
(Bamberger Germanistische Mittelalter- und Frühneuzeit-Studien  ; 3)
978-3-86309-721-9

Preis: 21,00 €

Wo endet das Eigene, wo beginnt das Fremde? Das Überschreiten von Grenzen ist ein beständiges Thema mittelalterlicher Literatur, und Tristan ist ein Held, der nicht nur Grenzen unterschiedlichster Art überschreiten, sondern sie auch aufbauen kann, um seine Beziehung zu Isolde zu schützen. Beim Vergleich der Tristan-Bearbeitungen von französischen, deutschen, englischen und altnordischen Verfassern und Übersetzern werden Ähnlichkeiten und Unterschiede deutlich, wie die Grenzen zwischen Eigenem
und Fremdem in der Literatur markiert werden können. Dazu dienen Geographie, Sprache, Kultur, Erscheinungsbild, vor allem aber gesellschaftliche Strukturen, die wiederum von manchen Autoren genutzt und von anderen beiseite gelassen werden.

Es entsteht gleichzeitig auch ein Panorama der in diesem Umfeld gängigen Muster von Fremdheitswahrnehmung. Ist das Fremde feindlich oder begehrenswert, will man sich davon abgrenzen oder es in sein Selbstverständnis integrieren? Die verschiedenen Texte geben darauf, bei aller Ähnlichkeit der Handlungsstruktur, unterschiedliche Antworten und tragen zu einem differenzierten Verständnis, wie die jeweiligen Autoren Identität konstruieren, bei.

Zugriff auf den Volltext:
https://doi.org/10.20378/irb-47324

 

Königs Wege zum Heil : Ehe und Enthaltsamkeit in deutschen Texten des hohen und späten Mittelalters / von Christiane Then-Westphal

Bamberg: Univ. of Bamberg Press, 2020
(Bamberger Germanistische Mittelalter- und Frühneuzeit-Studien  ; 2)
978-3-86309-715-8

Preis: 22,00 €

Adelig-dynastische Kontinuität ist für den stabilen Fortbestand mittelalterlicher Staatswesen von immenser Bedeutung: mit Nachkommen gesegnet zu werden, wird somit zum Ziel adeliger Ehepolitik und gilt als Beweis für die eigene Gottgefälligkeit. Auf der anderen Seite propagiert die Kirche das Ideal der sexuellen Enthaltsamkeit als eine zentrale Tugend christlicher Heiliger. In dieser Arbeit wird untersucht, wie hochmittelalterliche deutsche Texte damit umgehen, dass es Enthaltsamkeit und Kinderlosigkeit auch im Hochadel gegeben hat. Untersucht werden Ehemodelle und dynastische Konzepte anhand der Herrscherpaare aus dem „König Rother“ und dem „Münchner Oswald“ sowie die literarischen Konstruktionen des historischen Kaiserpaars Heinrich II. und Kunigunde in Ebernands von Erfurt „Keisir unde Keisirin“ und des Landgrafenpaars Ludwig und Elisabeth von Thüringen aus der deutschsprachigen Elisabethvita. Sie lassen Rückschlüsse auf zeitgenössische Diskussionen über dieses brisante Thema zu. Anhand der Gestaltung der Lebensentwürfe und der Legitimationsstrategien des jeweils propagierten Lebensmodells wird aufgezeigt, aus welchen Diskurstraditionen die in den Texten wirksamen Vorstellungen aufgegriffen und weiterentwickelt wurden.

Zugriff auf den Volltext:
https://doi.org/10.20378/irb-48485

 

Nibelungische Memoria : Zur Erinnerungsfunktion von Emotionalität und Geschlecht in der ‚Klage‘ /
von Sabrina Hufnagel

Bamberg: Univ. of Bamberg Press, 2016
(Bamberger Germanistische Mittelalter- und Frühneuzeit-Studien ; 1)
978-3-86309-417-1

Preis: 22,00 €

Das ‚Nibelungenlied‘ endet bekanntermaßen mit der exorbitanten Katastrophe am Hunnenhof, die die meisten Protagonisten des Werkes in einer Eskalation der Gewalt in den Tod reißt. An dieser Stelle hebt die ‚Nibelungenklage‘ an und erzählt, was ‚danach‘ geschah. In der Rekapitulation der außergewöhnlichen Ereignisse, der Diskussion und Bewertung der Handlungen und Motivationen der Protagonisten des ‚Liedes‘ und vor allem in der Trauer um die Verstorbenen installiert die ‚Nibelungenklage‘ konkrete Erinnerungsmaßnahmen des ‚Lied‘-Geschehens und seiner Figuren. Diese Untersuchung analysiert, wie sich in der schriftlichen Überlieferung von ‚Lied‘ und ‚Klage‘ dabei eine ‚nibelungische memoria‘ formiert, die den Erzählkomplex als Teil einer Gedächtniskultur narrativiert, und wie diese memorierende Trauerartikulation im Kontext der normativen Anforderungen von Status, Macht und Geschlecht und damit im Sinne der Reorganisation der Gegenwart für eine funktionale nachnibelungische Zukunft organisiert wird.

Zugriff auf den Volltext:
https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bvb:473-opus4-465775