Bamberger Studien zu Literatur, Kultur und Medien

(BaSt)

Herausgeber/ Ansprechpartner: Andrea Bartl, Jörn Glasenapp, Iris Hermann, Christoph Houswitschka (†), Christoph Jürgensen, Friedhelm Marx

ISSN: 2192-7901, eISSN: 2750-7912

Schriftenreihe im Forschungsinformationssystem (FIS) der Universität

Bisher erschienene Bände

Crime Fiction, Femininities and Masculinities : Proceedings of the Eighth Captivating Criminality Conference / Edited by Kerstin-Anja Münderlein

Bamberg: Univ. of Bamberg Press, 2024
(Bamberger Studien zu Literatur, Kultur und Medien ; 38)
978-3-86309-973-2

Nur Online-Ausgabe

The present volume is a collection of select papers presented at Captivating Criminality 8: Crime Fiction, Femininities and Masculinities (Bamberg, July 2022), the eighth annual conference of the International Crime Fiction Association. As gender and crime fiction is a popular topic with researchers from all areas of (world) crime fiction and the contributions ranging from the highly popularised Victorian Jack the Ripper case to contemporary domestic noir novels written by authors such as Gillian Flynn, this book covers crime fiction studies from a broad variety of angles. The chapters in this book cover texts from all over the world in a joint effort to show that crime fiction (studies) is omnipresent, diverse, and – above all – topical and that gender is one of the mainstays of the genre and a determinant of its topicality and diversity.

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https://doi.org/10.20378/irb-92502

 

Men of the House : the Construction of Masculinity in British Period Drama Television Series Since 2010 / Henriette-Juliane Seeliger

Bamberg: Univ. of Bamberg Press, 2023
(Bamberger Studien zu Literatur, Kultur und Medien ; 37)
978-3-86309-965-7

Preis: 27,00 €

Aktuelle Debatten in westlichen Gesellschaften zeigen, dass traditionelle Geschlechterrollen aufbrechen. Wir sehen uns mit Fragen konfrontiert, die nicht nur die Rollenverteilung zwischen den Geschlechtern betreffen, sondern die binäre Teilung von Geschlecht selbst in Frage stellen. Während aber alte Rollenbilder an Relevanz und Grundlage verlieren, erfreut sich, wie der weltweite Erfolg von Downton Abbey zeigt, gleichzeitig das als nostalgisch-reaktionär verschriene Genre des britischen period drama andauernder Beliebtheit. Diese Arbeit soll die Frage beantworten, ob die jüngsten Vertreter dieses Genres, nämlich Downton Abbey (2010–2015), Mr Selfridge (2013–2016) und Upstairs Downstairs (2010–2012), Vorbilder für eine neuartige Konstruktion von Männlichkeit liefern, oder aber tatsächlich traditionelle Vorstellungen von Männlichkeit nostalgisch verklären. Mehrere Diskursstränge, die Männlichkeit explizit thematisieren, ziehen sich durch alle drei Serien: Das Haus und die Rolle des Patriarchen als „Herrn des Hauses,“ die Bedeutung von Krieg, Körperlichkeit und Trauma für Männlichkeiten, die Rolle als Ernährer und Entrepreneur und das Verhältnis der Geschlechter sowie von Vaterschaft. Diese werden mit den Methoden der (multimodalen) kritischen Diskursanalyse und Sozialsemiotik, kombiniert Elementen der Raum- und Subjekttheorie, untersucht. Die Auswertung dieser Feinanalyse zeigt auf, inwieweit unser gegenwärtiges Verständnis historischer Männlichkeiten dazu genutzt wird, moderne Männlichkeit zu dekonstruieren bzw. zu affirmieren.

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https://doi.org/10.20378/irb-91670

 

Goethes Privatbibliothek im Spiegel der Italienischen Reise : Ausgewählte Bände als Quellen im Schreibprozess / Kimberley Wegner

Bamberg: Univ. of Bamberg Press, 2023
(Bamberger Studien zu Literatur, Kultur und Medien ; 36)
978-3-86309-922-0

Preis: 19,00 €

Die Privatbibliothek von Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832) ist eine der bedeutendsten Autorenbibliotheken der deutschen Literatur, die bei seinen relevanten literarischen Projekten ein essenzielles Arbeitsmittel war und reichhaltiges Quellenmaterial zur Kontextualisierung seiner Werke beinhaltet. Dennoch blieben dezidierte wissenschaftliche Untersuchungen zum umfangreichen Korpus weitestgehend aus. Dies verwundert, weil die historischen Exemplare mit nonverbalen und verbalen Lesespuren wie Marginalien und An- und Unterstreichungen versehen sind, die zeigen, wie Goethe mit den Büchern gearbeitet hat und entschleiern, was im fertigen Text zunächst verborgen bleibt. Das Thema bietet reichlich unausgeschöpftes Bearbeitungspotenzial, weshalb im Fokus dieser Forschung die Untersuchung von Lesespuren in ausgewählten Werken von Goethes privater Büchersammlung steht, die zuvor nicht unter den Gesichtspunkten sowie in diesem Ausmaß analysiert wurden.
Besonders die Entstehung der Italienischen Reise lässt sich mit Hilfe der Bücher aus Goethes Privatbibliothek nachvollziehen, denn beim Verfassen des Textes wurde Goethe durch andere Bücher aus seiner Bibliothek beeinflusst, in denen sich Lesespuren befinden. Beim literarischen Produktionsprozess waren insbesondere die Reiseberichte Historisch-kritische Nachrichten von Italien von Johann Jacob Volkmann (1732–1803) und Voyage en Sicile et dans la grande Grèce von Johann Hermann Riedesel (1740–1785) elementar. Sie stechen aus der Masse der Bücher von Goethes Privatbibliothek heraus, weil sie diverse Lesespuren enthalten, die Indizien über den literarischen Produktionszyklus der Italienischen Reise liefern. Anhand der Analyse, Interpretation sowie Kontextualisierung der Lesespuren soll untersucht werden, ob bei dem Reisebericht ein Spannungsverhältnis zwischen Authentizität und literarischem Konstrukt vorliegt und inwieweit die Privatbibliothek Goethes als ein Spiegel der Italienischen Reise fungiert.

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https://doi.org/10.20378/irb-59485

 

Bridging the Gap : Bilinguale Bilderbücher als interkulturelle Brückenbauer in einer multiethnischen Gesellschaft / Jasmin Wieland

Bamberg: Univ. of Bamberg Press, 2023
(Bamberger Studien zu Literatur, Kultur und Medien ; 35)
978-3-86309-920-6

Preis: 19,00 €

Multiethnische Gesellschaften sind in Zeiten von Globalisierung und weltweiter Migration aufgrund von Kriegen und Krisen die Normalität. Der Kontakt unterschiedlicher Kulturen und Sprachen stellt die Gesellschaften dabei vor Herausforderungen, die zugleich Chancen sind. Der interkulturelle Dialog ist für das Gelingen eines harmonischen Zusammenlebens unterschiedlicher Kulturen zentral. Werte wie Offenheit und Toleranz werden dabei groß geschrieben. Bilinguale Bilderbücher stellen ein Medium dar, Interkulturalität zu fördern und so Brücken zwischen Kulturen zu bauen.
Diese Studie untersucht in einem interdisziplinären Ansatz aus Literatur- und Kulturwissenschaft sowie Pädagogik, inwiefern bilinguale Bilderbücher zwei oder mehrere Kulturen verbinden und so einen interkulturellen Austausch anregen können. Schwerpunkmäßig werden die Kategorien ‚Mehrsprachigkeit‘, ‚visuelle Codes‘ sowie ‚Thematiken‘ beleuchtet. Die multiethnische Gesellschaft Deutschlands und die in ihr gesprochenen Sprachen dienen als Ausgangspunkt für die Untersuchung, ebenso die Verlagsprogramme der mehrsprachigen Kinderbuchverlage des deutschsprachigen Buchmarkts. Ein Blick in die pädagogische Praxis wird in der Analyse einer qualitative Umfrage geworfen, bei der mehrsprachig erziehende Eltern sowie Pädagog:innen der frühkindlichen Erziehung und der Primarstufe zum Einsatz bilingualer Bilderbücher befragt wurden.

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https://doi.org/10.20378/irb-59384

 

Literaturskandale in der Weimarer Republik / Martin Georg Kraus

Bamberg: Univ. of Bamberg Press, 2021
(Bamberger Studien zu Literatur, Kultur und Medien ; 34)
978-3-86309-791-2

Preis: 22,00 €

Mit dieser literaturwissenschaftlich beheimaten Arbeit wird ein Beitrag zur Erschließung der Literaturgeschichte als eine Geschichte literarischer Skandale geleistet.
Angesichts der nach wie vor festzustellenden Forschungslücken auf dem Gebiet der literaturwissenschaftlichen Skandalforschung muss sich für diesen Beitrag zunächst allgemein mit dem Phänomen (Literatur-)Skandal an sich beschäftigt werden. Entsprechend werden theoretische Grundlagen ausgelotet, begriffliche Klärungen vorgenommen und einige Ansätze skizziert, mit denen die angestrebten Erschließungen produktiver vorgenommen werden können. Dies erfolgt u. a. im Rückgriff auf skandalogische Forschungen in anderen Wissenschaften (wie etwa in Politik-, Sozial-, Kommunikations- und Religionswissenschaften) sowie durch Anwendung dieser Überlegungen auf das sogenannte literarische Feld.
Es zeigt sich, dass konkrete (Literatur-)Skandale ohne eine Beachtung ihrer Umstände kaum hinreichend zu verstehen sind. Folglich erscheint es zweckmäßig, eine weitergehende Untersuchung auf eine bestimmte Zeit einzugrenzen. Hier wird der Fokus auf Kontexte, Skandalösitäten und Skandale in der Literatur in der Weimarer Republik gerichtet. Angestrebt wird, dass durch diesen Fokus weitere, über die bloße Theorie hinausgehende Aufschlüsse über Literaturskandale gewonnen werden können. Außerdem mögen dadurch die bisherigen Erkenntnisse zu den Jahren 1918 bis 1933 ergänzt werden.
Beispielhaft vertieft werden die Ergebnisse zu Literaturskandal und zur Weimarer Republik durch Blicke auf zwei prominente Skandalfälle der besagten Zeit. Namentlich schauen wir auf die Skandale um erstens Arthur Schnitzlers Reigen als Theateraufführung in Berlin (1920/21) und um zweitens Erich Maria Remarques Roman Im Westen nichts Neues (1928/29) sowie dessen Verfilmung All quiet on the Western Front (1929/30).

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https://doi.org/10.20378/irb-49892

 

Interpretationskonzepte von Deutschlehrkräften und ihren Schüler*innen : Eine explorative Studie / Daniela Matz

Bamberg: Univ. of Bamberg Press, 2021
(Bamberger Studien zu Literatur, Kultur und Medien  ; 33)
978-3-86309-789-9

Preis: 36,00 €

Die Dissertation untersucht Konzepte der Literaturinterpretation bei Deutschlehrkräften und ihren Schüler*innen. Theoretischer Ausgangspunkt sind Ansätze zur Beschreibung sowohl von Interpretationsprozessen als auch von interpretatorischem Handeln. Forschungsgrundlage bildet eine Datentriangulation (Lehrmittel, Interviews, Interpretationsaufsätze und ihre Bewertung durch Lehrkräfte). Die erhobenen Daten wurden inhaltsanalytisch ausgewertet. Die dabei entwickelten Kategorien bildeten die Grundlage für individual- und gruppenspezifische Fallanalysen. Eines der wichtigsten Ergebnisse der Forschungsarbeit ist, dass Lehrkräfte und ihre Schüler*innen Interpret*innengemeinschaften ausbilden, die durch die in ihnen jeweils geltenden – zum Teil sehr verschiedenen – Regeln beschrieben werden können. Lehrkräfte erreichen damit eine hohe Wirksamkeit in ihrer Praxis. Festgestellt werden kann weiterhin, dass die erforschten Konzepte mehrheitlich reduktiv sind und zentrale Komponenten der literarischen Rezeptionskompetenz nicht einbeziehen. Auch das interpretierende Handeln wird nur ansatzweise konzeptionalisiert.

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https://doi.org/10.20378/irb-49947

 

"Im Allgemeinen bin ich sehr gegen Diebstahl. Aber ..." : Die Bewertung (un)moralischer Handlungen in Detektivgeschichten für Jugendliche am Beispiel von TKKG / Lotta Mayer

Bamberg: Univ. of Bamberg Press, 2020
(Bamberger Studien zu Literatur, Kultur und Medien  ; 32)
978-3-86309-758-5

Preis: 16,00 €

Die Detektivgeschichte ist eine der meistkonsumierten Gattungen der Jugendliteratur, dennoch sind literaturwissenschaftliche Untersuchungen bisher rar und bieten fast ausschließlich gattungstheoretische Überblicke. Dass auch weitreichende Betrachtungen keineswegs zu vernachlässigen sind, zeigt sich in dieser Arbeit anhand der Untersuchung (un)moralischer Handlungsweisen in Detektivgeschichten für Jugendliche. Die Fragestellung soll dabei durch die Verknüpfung erzähltheoretischer Methoden mit philosophischen, soziologischen sowie psychologischen Annäherungen zu ‚Moral‘ beantwortet werden und sich konkret TKKG als Detektivgeschichte für Jugendliche genähert werden. Besonders wird auf die Figurenkonzeption eingegangen, wodurch die Frage nach der Handlungsmotivation und Bewertung moralischer und unmoralischer Handlungsweisen in TKKG erschlossen wird, also wie und warum die Detektiv*innen agieren. Maßgeblich die Dilemmasituationen der Detektiv*innen, die nach eigener Aussage für „die Gerechtigkeit“ auf Verbrecher*innenjagd gehen, gewähren dabei einen Einblick in die Konzeption der TKKG-Welt und lassen erkennen, wie Diskurse zur Moral in TKKG verhandelt werden.

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https://doi.org/10.20378/irb-48622

 

Traumreiche und Utamakura : Literarische Schwellenkonfigurationen in Marion Poschmanns Roman "Die Kieferninseln" / Philipp Schlüter

Bamberg: Univ. of Bamberg Press, 2020
(Bamberger Studien zu Literatur, Kultur und Medien  ; 31)
978-3-86309-754-7

Preis: 19,00 €

Momente einer existenziellen Veränderung oder Krise, die den Alltag aus seiner Vertrautheit herausheben und den Zustand des Gewohnten erschüttern, scheinen das menschliche Verlangen nach fernen Orten, fremden Kulturen und unbekannten Landschaften zu begünstigen. Versierte iterarische Strategien vermögen einen Zugang für die Komplexität unterschiedlicher Weltbilder zu vermitteln. Da die Dichtung für die vielfach ausgezeichnete Schriftstellerin Marion Poschmann »vorallem ein Medium der Wahrnehmung« ist, arbeitetet sie in ihren Texten mit Erzähltechniken, die Wahrnehmungsmuster hinterfragen und aufbrechen. Dieses poetologische Moment bestimmt auch die Struktur von Die Kieferninseln. Japan, das sich aus der Wahrnehmungsperspektive des Westens immer wieder als ein Palimpsest exotischer, eskapistischer und stereotyper Zuschreibungen präsentiert, wird hier zum erzählerischen Ort der Abweichung. Der 2017 erschienene Roman schärft den Blick für die sich ständig reproduzierende, westlichen Wahrnehmungsmuster auf die japanische Kultur und lässt diese über Matsuo Bashōs Auf schmalen Pfaden durchs Hinterland (1702) mit topologisch zentralen Orten der japanischen Dichtung (Utamakura) in einen literarischen, interkulturellen Dialog treten. Für den Reiseroman spielt die Idee der romantisch-wesenserweiternden Naturbetrachtung eine zentrale Rolle. Nicht zufällig bildet Novalis’ Heinrich von Ofterdingen einen literarischen Bezugspunkt des Textes. Marion Poschmanns poetologische Überlegungen in Mondbetrachtung in mondloser Nacht (2016) tragen weiterhin zu einer gewinnbringenden Untersuchung von Die Kieferninseln bei.

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https://doi.org/10.20378/irb-48303

 

„Ein ewiges Räthsel bleiben will ich mir und anderen“ : Mediale Repräsentationen der Kaiserin Elisabeth von Österreich und des Königs Ludwig II. von Bayern /
Marina Willinger

Bamberg: Univ. of Bamberg Press, 2020
(Bamberger Studien zu Literatur, Kultur und Medien  ; 30)
978-3-86309-747-9

Preis: 20,00 €

Sisi und Ludwig II. sind im deutschsprachigen Raum im vergangenen Jahrhundert zu modernen Mythen geworden. Eine ausschlaggebende Rolle bei der Entwicklung der historischen Personen zu mythischen Figuren spielen vor allem die medialen Verarbeitungen des historischen Stoffs. Filme wie die SISSI-Trilogie oder Viscontis LUDWIG II. sind Klassiker, die regelmäßig im Fernsehen zu sehen sind. In dieser Arbeit werden in den vergangenen Jahrzehnten erschienene Filme über Elisabeth von Österreich und Ludwig II. von Bayern seit den 1950er Jahren auf die Aspekte der Beeinflussung und Weiterentwicklung der Mythen sowie deren Einfluss auf gesellschaftliche Strömungen hin untersucht. So soll zum einen herausgefunden werden, wie die historische Figuren selbst mithilfe einer konsequenten Imagearbeit und Selbstinszenierung zu Lebzeiten zur eigenen Mythosentwicklung beitrug. Zum anderen soll aufgezeigt werden, wie sich moderne Mythen etablieren, an den herrschenden Zeitgeist anpassen und sich so vom historischen Vorbild entfernen und zu einer künstlichen Gestalt heranwachsen. Ziel der Arbeit ist es herauszufinden, inwieweit sich die modernen Mythen um Sisi und Ludwig II. in den vergangenen Jahrzehnten verändert und dem Zeitgeist angepasst haben, um so exemplarisch aufzuzeigen, wie mythische Figuren als Identifikationsangebote, Vorbilder und Hoffnungsträger nach wie vor das Leben der Menschen im 21. Jahrhundert bereichern.

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https://doi.org/10.20378/irb-48000

 

A Commentary on Quintus of Smyrna, Posthomerica 13 / Stephan Renker

Bamberg: Univ. of Bamberg Press, 2020
(Bamberger Studien zu Literatur, Kultur und Medien ; 29)
978-3-86309-739-4

Preis: 20,00 €

The Posthomerica by Quintus of Smyrna, a Greek epic in fourteen books from the 3rd century AD, recounts the story of the Trojan War by covering the events between Hector’s burial and the departure of the Greeks after the destruction of the city. In book 13, we read about the sack of Troy, including famous episodes such as the death of Priam and Astyanax, the enslavement of Andromache, the escape of Aeneas, and the rape of Cassandra.
Stephan Renker offers the first full-scale commentary on Posthomerica 13. He introduces each episode with a discussion of the relevant literary tradition and Quintus' potential models. The following line-by-line commentary yields insights into aspects of language, literary technique, realia, and the main issues of interpretation. Thus, the reader is provided with an important tool for further investigations into this fascinating, yet understudied piece of Imperial Greek poetry.

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https://doi.org/10.20378/irb-47837

 

Körper und Medium im Spiegel Sozialer Netzwerke / Franziska Wotzinger

Bamberg: Univ. of Bamberg Press, 2020
(Bamberger Studien zu Literatur, Kultur und Medien  ; 28)
978-3-86309-719-6

Preis: 20,00 €

Die vorliegende Dissertation rückt das Spannungsverhältnis von Körper und Medium in den Fokus, welche, speziell mit dem Aufkommen des Web 2.0 und der Sozialen Medien, zum konnektiven Ansatzpunkt des jeweils anderen geworden sind. Der Körper des Users spielt hier nicht mehr nur vor, sondern auch auf dem Bildschirm eine entscheidende Rolle. Ausgehend von der Grundannahme, dass alle Menschen einen Körper besitzen, dass alles, was dieser Körper bewusst wahrnimmt medial vermittelt ist und dass jedes Medium wiederum auf eben diesen Körper abzielt, gilt es nicht nur die Wesensähnlichkeit von Körper und Medium zu beschreiben, sondern gleichzeitig auch, Medialität selbst von einer leibkörperlichen Basis her zu denken. Hierfür wird eine Dreiteilung medial-induzierter und leiblich-gespürter Körperlichkeit in einen Offline-, einen Online- und einen Onlife-Körper vorgenommen. Dadurch zeigt sich, dass derzeit eine Entwicklung stattfindet, bei der die ursprünglich distinkt gedachten Bereiche Körper und Medium zunehmend miteinander verschmelzen, wodurch es zu einer neuartigen Entstehung von Postkörpern bzw. Postmedien kommt. Perspektivgebender Operator ist hierbei der menschliche Körper und seine Funktion als Basis für formgebende und mediale Prozesse. Die Arbeit versteht sich darüber hinaus als Plädoyer für mehr Offenheit bezüglich der Grenze zwischen Offline und Online, bezüglich der essentiellen Bedeutung des Körpers sowie bezüglich einer (psycho)somatischen Medientheorie, deren Auswirkungen es mit unmittelbarem Fokus auf die Gesellschaft zu bestimmen gilt.

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https://doi.org/10.20378/irb-47431

 

„Aber was ist der Künstler?“ Künstlertypologien im novellistischen Werk Thomas Manns / Jan Hurta

Bamberg: Univ. of Bamberg Press, 2019
(Bamberger Studien zu Literatur, Kultur und Medien  ; 27)
978-3-86309-698-4

Preis: 17,00 €

Thomas Mann gehört zu den bedeutendsten, produktivsten und wirkungsmächtigsten Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Sein Werk umfasst neben Romanen und Erzählungen, die einen hohen Grad an thematischer und motivischer Vielfalt aufweisen, auch Korrespondenzen und Essays, die Auseinandersetzungen mit den sozialen, politischen und kulturellen Phänomenen des späten 19. und des 20. Jahrhunderts thematisieren. Bemerkenswert ist hier, dass das kleinepische Werk gleichberechtigt neben den Romanen existiert, sowohl aus der Perspektive der Philologie als auch aus der des Autors.
Ein Themenkomplex, der dabei von wiederkehrendem Charakter ist, ist die Künstlerthematik und -problematik. Hierbei fand besonders die Erforschung des Künstlerbildes im novellistischen Werk bereits unter der Berücksichtigung multipler und bis in kleinste Spezifik vordringender Aspekte statt. Jedoch wurde es bisher versäumt, eine Studie anzufertigen, welche einen allgemein gefassten Überblick über alle Künstlertypen des kleinepischen Werks bietet. Genau dies soll mit der vorliegenden Arbeit geleistet werden, um eine möglichst universale Überschau und Zusammenstellung der auftretenden Typologien von Künstlern zu ermöglichen und zugleich eine hierarchische Struktur zu etablieren, welche die unterschiedlichen Künstlertypen hinsichtlich ihrer Bedeutung bezüglich des Novellenwerks eingliedert.

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https://doi.org/10.20378/irb-46616

 

Literarische Wertung als kulturelle Praxis : Kritik, Urteilsbildung und die digitalen Medien im Deutschunterricht / Ina Brendel-Perpina

Bamberg: Univ. of Bamberg Press, 2019
(Bamberger Studien zu Literatur, Kultur und Medien ; 26)
978-3-86309-658-8

Preis: 24,50 €

Ein fachdidaktisches Modell literarischer Wertung, das über die Analyse und Interpretation von Texten hinausgeht, versteht sich dem Konzept von Literatur als kulturelle Praxis verpflichtet und schreibt sich in den Denkrahmen der Deutschdidaktik als Kulturwissenschaft ein. Um eine anschlussfähige Theorie zu entwickeln, welche die kulturelle Teilhabe von SchülerInnen als Richtziel schulischer Bildung in den Blick nimmt, werden die Praxen literarischer Wertung und Kritik in den Medien und Formaten der literarischen Öffentlichkeit exemplarisch beschrieben und kritisch auf ihre Anschlussfähigkeit für den Deutschunterricht untersucht. Diese Perspektive einer fachdidaktischen Kulturrezeptionsforschung fokussiert zum einen die traditionellen Formen im Feuilleton wie auch in Literaturdebatten, in audiovisuellen Literaturmagazinen, Wertungsakte in Literaturpreisen oder die Kommunikations- und Wertungspraktiken von Buchgruppen. Zum anderen sind die literaturbezogenen Verarbeitungsformen, die sich in den neuen Medien herausgebildet haben, von besonderer Bedeutung, denn die hier vorfindlichen digitalen Netzwerkkommunikationen repräsentieren neue Verhandlungsmodi literarischer Wertung. Die Laienkritik von LeserInnen im Netz ruft einen alternativen Diskurs literarischer Wertung und Kritik auf und antwortet anderen Bedürfnissen als die traditionelle Kritik. Sie lebt von spezifischen Kontexten und Verweisstrukturen und ist, insbesondere auch als jugendkulturelle Social Reading-Praxis, auf Partizipation angelegt. Vor dem Hintergrund dieser Explorierung, die eine aktuelle Momentaufnahme in einem Feld großer Dynamik liefert, wurde ein didaktisches Modell literarischer Wertung zur intersubjektiven Verständigung über Literatur entwickelt. Dieses Modell ist an der Schnittstelle von Literatur-, Medien- und Sprachdidaktik verortet, denn Fragen der literarischen Wertung und ihrer Vermittlung betreffen Zielsetzungen der Leseförderung und des literarischen Lernens ebenso wie sprachliches Lernen und den kompetenten Umgang mit Medien in der digitalen Welt. Das Modell richtet sich auf die Entwicklung der Lernkompetenzen von SchülerInnen und auf die dafür notwendigen Lehrkompetenzen der Unterrichtenden.

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https://doi.org/10.20378/irbo-54782

 

Begegnung mit dem Eremiten : Zur Thematik des Einsiedlertums im Werk Hermann Hesses / Guofeng Meng

Bamberg: Univ. of Bamberg Press, 2019
(Bamberger Studien zu Literatur, Kultur und Medien  ; 25)
978-3-86309-629-8

Preis: 18,50 €

Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Thematik des Einsiedlertums im Werk Hermann Hesses, vor allem in den Erzählungen Drei Legenden aus der Thebais, Der Weltverbesserer, Demian, Siddhartha, Der Steppenwolf und Das Glasperlenspiel, in denen das eremitische Phänomen aufgrund religiös-kultureller, historisch-politischer, stilistisch-ästhetischer sowie erzieherischer Implikationen eine konstruktive Rolle spielt. Das Einsiedlertum in Hesses Werken lässt sich daher nicht nur auf seine speziellen Kategorisierungen, Attribute und Funktionen detailliert konzentrieren, sondern auch in Kombination mit verschiedenen literarischen Motiven integrativ systematisieren. Durch die Textinterpretationen, unter die vornehmlich die Analysen der Einsiedlerfiguren sowie der eremitischen Daseinsmodi subsumiert werden, lassen sich etliche Aspekte der Einsiedlertumsthematik im Werk Hesses herauskristallisieren: Die Kategorie des Eremitentypus basiert nicht nur auf einem einfachen, dichotomischen Kriterium (wie „geografisch/sozial“, „transitorisch/langfristig“, „existenziell/intentionell“ und „philosophisch/politisch“), sondern die eremitische Identität ist hinsichtlich konkreter Konfigurationen auch dynamisch und synkritisch. Obwohl das eremitische Phänomen in Hesses Texten unmerklich und „heimlich“ (wie die Einsiedelei im Wald) zu sein scheint, bezieht es sich gerade auf den „roten Faden“ des erzählerischen Entwicklungsverlaufs bzw. des epischen, konnotativen und weltanschaulichen Aufbaus. Zwar wird den eremitischen Episoden Hesses der individualistische, antibürgerliche und damit scheinbar unpolitisch-utopische Sinnbezug zugemessen, aber das Einsiedlertum bezieht mit einer andersartigen Ausdrucksweise des Machtverhältnisses eben einen dynamischen Protest gegen die politische Stagnation bzw. die radikale (imperialistisch-nationalistische und faschistische) Ideologisierung in sich ein. Im Gegensatz zur negativen oder religiösen (asketischen) Konnotation des Einsamkeitsbegriffs ist bei Hesse, von der äußeren, wirtschaftlichen Verarmung abgesehen, eine säkularisierte, im humanistischen Sinne positive Art zu extrahieren, nämlich die unabhängige, „gewollte und heroische Einsamkeit“. Das einsiedlerische Betreuungsverhältnis, das sich zwischen einem Einsiedlermentor und einem jungen Helden in den Entwicklungsromanen Hesses konstituieren lässt, lehnt sich in gewissem Maße an Rezeption und Umarbeitung solch eines narrativen Modus aus der deutschen Literaturgeschichte an. Räumliche Gestaltungen, gender-markierte Züge und interkulturelle Bezüge, die insgesamt „eine andere Welt“ im Werk Hesses errichten, generieren zusammen eine Art der narrativen Ästhetik des Einsiedlertums, die darüber hinaus dem Leser (in der kognitiven Herausbildung beim Lesen) mehrerlei szenische und epistemische Abbildungen widmet.

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https://doi.org/10.20378/irbo-54071

 

Jiddische Filme verstehen : Religiöse Symbolik und kultureller Kontext / Elisa Kriza

Bamberg: Univ. of Bamberg Press, 2018
(Bamberger Studien zu Literatur, Kultur und Medien ; 24)
978-3-86309-583-3

Preis: 18,00 €

Es gibt nicht viele Filme auf Jiddisch, die einst meistgesprochene Sprache der osteuropäischen Juden. Jiddischsprachige Filme sind aber nicht nur aufgrund ihrer Seltenheit interessant. Die vier Filme, die in diesem Buch untersucht werden, sind spannende Werke, die eine komplexe Beziehung zu anderen Aspekten der jüdischen Kultur Osteuropas besitzen: Sie beziehen sich häufig auf wichtige Werke der jiddischsprachigen Literatur und verwenden zahlreiche jüdische Symbole, die dem heutigen Zuschauer häufig fremd sind. Mit diesem Buch bekommt ein interessiertes Publikum einen Einblick in die religiöse Symbolik und in den kulturellen Kontext von vier jiddischsprachigen Filmen aus den 1930er Jahren: The Dybbuk (R: Michał Waszyński, Polen, 1937), The Light Ahead (R: Edgar Ulmer, USA, 1939), Tevye the Milkman (R: Maurice Schwartz, USA, 1939) und The Yiddishe Mama (R: Henry Lynn, USA, 1939). Die behandelten Filme wurden in Polen und in den USA gedreht, alle haben jedoch einen engen Bezug zu Osteuropa. Die Filmemacher, die Filmvorlagen und die Filminhalte waren mit dem Leben in Osteuropa eng verbunden, auch wenn die meisten Filme jenseits des Atlantiks aufgenommen wurden. In diesem Buch werden Filme, die in einem geschlossenen jüdischen Mikrokosmos spielen, Filmen gegenüber gestellt, die eine Interaktion mit der nichtjüdischen Umwelt thematisieren. Religion spielt in beiden Szenarien eine wichtige Rolle. Dieses Buch stellt den kulturhistorischen Kontext der einzelnen Filme in ihrer Einzigartigkeit vor. Eine knappe Rezeptionsgeschichte der Filme rundet die Untersuchung ab.

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https://doi.org/10.20378/irbo-51955

 

Ein Ort, viel Raum(theorie)? – Imaginationen gleicher Räume und Orte in Literatur und Film / Marlene Frenzel, Kathrin Geist, Claudia Oberrauch (Hg.)

Bamberg: Univ. of Bamberg Press, 2019
(Bamberger Studien zu Literatur, Kultur und Medien ; 23)
978-3-86309-541-3

Preis: 22,00 €

Ausgehend von der Idee des Ortes als Möglichkeit der Konstitution eines oder mehrerer mannigfacher Räume erschien es als spannende Forschungsfrage, welche neuen Erkenntnisse und Einsichten sich gewinnen lassen, wenn man einen bestimmten Raum / Ort in unterschiedlichen Werken vergleichend analysiert. Anliegen des Bandes ist es daher, die breit gefächerte Diskussion um Fragen von Literatur und Raum im Zusammenhang mit dem spatial turn, um Untersuchungen zu ergänzen, die eine spezifische räumliche Gegebenheit in mehreren literarischen bzw. filmischen Werken verschiedener AutorInnen gleichzeitig in den Blick nehmen. Die 13 Beiträge des Bandes eröffnen einerseits durch diachrone Vorgehensweisen neue Perspektiven auf literarhistorische Entwicklungen und erweitern durch synchrone Betrachtungen andererseits epochale sowie stilistische Eigenheiten um neue Aspekte. Dabei wird nicht nur die besondere Wirkungsweise des jeweiligen räumlichen Phänomens herausgestellt, sondern auch andere literarische bzw. filmische Parameter und Komponenten werden in ihrer Diversität deutlich. Die räumlichen Gegebenheiten reichen dabei vom ganzen Planeten, über das Meer und den Wald, einzelne Länder oder Regionen bis hin zu virtuellen Räumen oder Geburtsorten.

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https://doi.org/10.20378/irbo-54399

 

Subito : Gegenwart in Rainald Goetz’ Heute Morgen-Komplex / Niklas Schmitt

Bamberg: Univ. of Bamberg Press, 2017
(Bamberger Studien zu Literatur, Kultur und Medien ; 22)
978-3-86309-529-1

Preis: 16,50 €

Das Thema von Rainald Goetz – Autor der Bücher Irre, Krieg, Kontrolliert, Festung, Heute Morgen und Schlucht – ist die Gegenwart: Wahrnehmung, Beschreibung und Kritik aus seinem gelebten Leben heraus. Leben heißt Handeln und Handeln heißt bei Rainald Goetz auch immer Schreiben. In keinem anderen Werkabschnitt hat sich Rainald Goetz so umfassend mit der Gegenwart beschäftigt und sich so umfangreich zu ihr geäußert, wie in dem in den 90er Jahren entstandenen Heute Morgen-Komplex. Durch die Aufnahme früherer Schreibtechniken und die Ausbildung späterer können die fünf Bücher dieses Werkkomplexes, wenn nicht als repräsentativ, so doch als exemplarisch für die Poetik Rainald Goetz’ angesehen werden. Diese Arbeit will dem Werk Rainald Goetz’ vom »Zauberort des Geistes und des Geistigen«, wie die Universität bei ihm bezeichnet wird, entgegentreten. Denn wo alle Ordnung wahnhaft ist und das wesentliche Strukturmerkmal der Welterfassung Expansion heißt, muss eine Ordnung gefunden werden, um Leben, Werk und Wirkung Rainald Goetz’ zu fassen. Die dazu notwendigen Kategorien sind Autor, Text und Leser. Anhand dieser soll der Komplex inhaltlich, formal und rezeptiv gefasst, analysiert und dargestellt werden, um Rainald Goetz’ Umgang mit der Gegenwart im Einzelnen betrachten und im Ganzen darstellen zu können. »Und jetzt, los ihr Ärsche, ab ins Subito.«

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https://doi.org/10.20378/irbo-50493

 

Wolf und Lamm : Zur Karriere einer politischen Metapher im Kontext der europäischen Fabel / Henning Siekmann

Bamberg: Univ. of Bamberg Press, 2017
(Bamberger Studien zu Literatur, Kultur und Medien ; 21)
978-3-86309-525-3

Preis: 22,50 €

Die Konstellation Wolf und Lamm lässt sich als eine der ältesten (Tier-)Metaphern der europäischen Kulturgeschichte deuten, deren Spuren sich bereits im Alten Testament sowie im griechischen Epos abzeichnen. In den Sach- und Situationsvergleichen Homers sowie im Bild des eschatologischen Tierfriedens fungieren Wolf und Lamm als Metapher für den Begriff der „Feindschaft“ oder auch deren Überwindung. Mit Entstehung der antiken äsopischen Fabel Der Wolf und das Lamm ändert sich der Zugriff auf die Akteure. Zur Anschauung gebracht wird durch sie immer häufiger das Recht des Stärkeren. Die bildspendende Kraft der epischen Szene verleiht zahlreichen Texten eine eindrückliche Evidenz: für oder gegen das Recht des Stärkeren. Das Buch, das sich als Beitrag zu den Cultural Animal Studies respektive zur Politischen Zoologie versteht, fokussiert auf die bedeutendsten Transformationen der Fabel im Angesicht des Politischen von der Antike bis an die Grenze zum 21. Jahrhundert: im Rahmen der wichtigsten Adaptionen von Phädrus, Martin Luther, über Jean de La Fontaine und Gotthold Ephraim Lessing bis hin zu Dolf Sternberger und Hans Blumenberg. Während die einen mit Wolf und Lamm dem Recht des Stärkeren eine Absage erteilen, behaupten andere, das Recht des Stärkeren sei stets das beste Recht gewesen.

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https://doi.org/10.20378/irbo-50647

 

Familiengeheimnisse, Herrenhäuser, Spurensuchen : Populäre metahistorische Frauenromane im Kontext der Geschichtskultur der Jahrtausendwende / Lisa Häfner

Bamberg: Univ. of Bamberg Press, 2017
(Bamberger Studien zu Literatur, Kultur und Medien ; 20)
978-3-86309-517-8

Preis: 16,50 €

Ausgehend von der Beobachtung, dass in den letzten Jahren historische Frauenromane an Beliebtheit gewannen, die neben einem in der Vergangenheit spielenden Handlungsstrang auch einen in der Gegenwart angesiedelten Handlungsstrang besitzen und auf diese Weise nicht nur Vergangenheit literarisch darstellen, sondern auch Fragen zum gegenwärtigen Umgang mit Geschichte erörtern, widmet sich die Studie dieser als „metahistorische Frauenromane“ bezeichneten Untergattung des historischen Romans. Am Beispiel von Hanna Caspians „Die Kirschvilla“ und Sophia Cronbergs „Das Efeuhaus“ werden die Vergangenheitsdarstellung und die Geschichtsbilder dieser Romane untersucht und anschließend in den Kontext aktueller geschichtskultureller Diskurse eingebettet. Im Mittelpunkt stehen die Fragen: Wie erklärt sich die gestiegene Popularität metahistorischer Frauenromane? Wie interagiert deren Gestaltung und Thematisierung von Vergangenheit und Geschichte mit außerliterarischen Geschichtsdiskursen? Und wie wirken sie damit letztendlich in der Geschichtskultur der Jahrtausendwende?

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https://doi.org/10.20378/irbo-50203

 

Heroinen der Technik zwischen 1918 und 1945 : Selbstinszenierung - Funktionalisierung - Einschreibung ins deutsche kulturelle Gedächtnis / Katharina Kellermann

Bamberg: Univ. of Bamberg Press, 2017
(Bamberger Studien zu Literatur, Kultur und Medien ; 19)
978-3-86309-515-4

Preis: 20,00 €

Lange dominierten die Begriffspaare Männlichkeit und Technik einerseits sowie Weiblichkeit und Natur andererseits den deutschen Geschlechterdiskurs. Diese Dichotomie scheint auch nach etlichen Jahren Emanzipationsbewegung noch tief im kollektiven Bewusstsein verankert zu sein. Besonders bedeutsam für die Entwicklung der zugrunde liegenden Leitbilder ist der Zeitraum von 1918 bis 1945: Innerhalb kürzester Zeit entstehen und konkurrieren Idealtypen der Weiblichkeit, die sich diametral gegenüberzustehen scheinen – die ‚Neue Frau‘ der Weimarer Republik sowie das reaktionäre Frauenbild der Nationalsozialisten.
Die Autorin untersucht mediale Inszenierungen verschiedener Frauen, denen es gelungen ist, zwischen 1918 und 1945 in technischen Berufen Karriere zu machen und damit aus der Dichotomisierung auszubrechen: die Fliegerinnen Marga von Etzdorf und Hanna Reitsch, die Automobilistinnen Clärenore Stinnes und Annemarie Schwarzenbach sowie die Regisseurin Leni Riefenstahl. In Autobiografien, Reiseberichten oder Interviews problematisierten sie selbst ihre Sonderposition und präsentierten sich in ihrer Rolle als weibliche Technikpionierinnen. Zusätzlich wurde in Zeitungen, Zeitschriften und Wochenschauen der 1920er und 1930er Jahre regelmäßig über die Ausnahmefrauen berichtet, hinzu kommen zahlreiche gegenwärtige Biografien, Dokumentarfilme, journalistische und fiktionale Texte. Alle diese Zeugnisse der Selbst- und Fremdinszenierung geben Aufschluss darüber, wie die außergewöhnlichen Lebensläufe der Technikpionierinnen in die bestehende Gesellschaftsordnung integriert werden konnten und welche Konsequenzen das emanzipierte Handeln auf dieselbe hatte.

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https://doi.org/10.20378/irbo-50100

 

"In der Zugluft Europas" : Zur deutschsprachigen Literatur russischstämmiger AutorInnen / Nora Isterheld

Bamberg: Univ. of Bamberg Press, 2017
(Bamberger Studien zu Literatur, Kultur und Medien ; 18)
978-3-86309-507-9

Ausgezeichnet 2018 mit dem Georg R. Schroubek Publikationspreis des Sonderfonds Östliches Europa der LMU München

Preis: 23,00 €

Seit der Jahrtausendwende sind immer mehr AutorInnen russischstämmiger Herkunft an die Öffentlichkeit getreten und haben sich erfolgreich auf dem deutschen Buchmarkt etabliert. Die vorliegende Studie beleuchtet dieses virulente Literaturphänomen umfassend und trägt damit dem wachsenden Forschungsinteresse der letzten Jahre Rechnung. Neben migrationspolitischen Ursachen erläutert sie rezeptionsgeschichtliche Hintergründe und bettet das Textkorpus in einen weiten kultur- und literaturwissenschaftlichen Kontext ein. Die Erzähltextanalysen fokussieren russisch-deutsche Kulturtransfers, ohne diese auf eine einheitliche Poetik zu reduzieren. Vielmehr stellen sie beispielhaft die große Bandbreite narrativer Gestaltungsmöglichkeiten vor und deuten sie als symptomatischen Ausdruck einer deutschsprachigen Gegenwartsliteratur, die sich seit dem Fall des Eisernen Vorhangs zunehmend ausdifferenziert und europäische Geschichtsnarrative um alternative Entwürfe erweitert.

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https://doi.org/10.20378/irbo-50219

 

Im Anfang war das Wort: Tom Phillips' illustrativ-poetische Dante-Rezeption / Kerstin F. M. Blum

Bamberg: Univ. of Bamberg Press, 2016
(Bamberger Studien zu Literatur, Kultur und Medien ; 17)
978-3-86309-405-8

Preis: 28,50 €

Die Auseinandersetzung mit Neubearbeitungen der Divina Commedia in unterschiedlichen Medien, bei welchen Sprache und Bild in wechselseitigen Dialog treten, ist ein schier unerschöpfliches Territorium, in dem die Überprüfung der Gewichtung und der Wechselwirkungen zwischen Kunst und Sprache immer wieder neue Fragen aufwirft. Dantes Divina Commedia wurde seit ihrem Erscheinen nahezu ohne Unterbrechung in Wort und Bild rezipiert und für eine Verortung jeder neuen Bearbeitung ist die Kenntnis der Tradition der Dante-Rezeption grundlegend. Aufgrund ihrer ungewöhnlichen Herangehensweise fällt die Dante-Rezeption des britischen Künstlers Tom Phillips aus dem Rahmen der traditionellen Dante-Illustration heraus. Vor allem in akademischen Kreisen wird diese Bearbeitung unterschätzt oder sogar ignoriert. Phillips‘ Herangehensweise bezieht nicht nur das Originalwerk in seine Überlegungen ein, sondern nutzt die gesamte Tradition als Folie für seine persönliche, zuweilen spielerische Bearbeitung der Commedia. Diese Arbeit bewertet Phillips‘ Rezeption als vielschichtige Aktualisierung des mittelalterlichen Texts in Wort, Illustration und Film, die durch unerwartet hohe Werktreue neue Maßstäbe setzt. Sie zeigt auf, dass Phillips‘ Herangehensweise innovativ und tiefgreifend durchdacht ist und dass eine genaue Untersuchung der Rezeption das Studium des Inferno und der Dante-Forschung bereichern und erfrischen kann. In gewisser Weise nimmt Phillips‘ Rezeption sogar eine Vorreiterrolle ein, welche die Türen öffnet für nachfolgende Rezeptionen.

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https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bvb:473-opus4-463944

 

Das Motiv der Einsamkeit in den 'Jonas-Romanen' von Thomas Glavinic / Lisa Krämer

Bamberg: Univ. of Bamberg Press, 2015
(Bamberger Studien zu Literatur, Kultur und Medien ; 16)
978-3-86309-375-4

Preis: 16,00 €

Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Motiv der Einsamkeit in den Romanen "Die Arbeit der Nacht", "Das Leben der Wünsche" und "Das größere Wunder" des österreichischen Schriftstellers Thomas Glavinic. Nach dem Entwurf einer interdisziplinären Arbeitsdefinition von Einsamkeit, werden die 'Jonas-Romane' entsprechend ausgewählter Aspekte analysiert. Ziel ist es, neben der Veranschaulichung des Einsamkeitsmotivs in den einzelnen Romanen, eine Verbindung der drei Romane durch die Thematik 'Einsamkeit' herzustellen und zu untersuchen.

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https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bvb:473-opus4-451058

 

„Die Männer der Ordnung und des festen Befehls“ : Die Figur des Lehrers in Heinrich Manns "Professor Unrat" und Jurek Beckers "Schlaflose Tage" / Felicia Geuder-Hanslik

Bamberg: Univ. of Bamberg Press, 2015
(Bamberger Studien zu Literatur, Kultur und Medien ; 15)
978-3-86309-371-6

Preis: 15,50 €

Der Lehrerstand ist gegenwärtig, ungeachtet seines öffentlichen Ansehens, ein erfolgversprechendes Thema in Literatur und Film: In besonderem Maße erscheinen Lehrerfiguren geeignet, aktuelle Missstände und Konflikte aufzuzeigen. So ist das dichterische Interesse für das Sujet auch kein neues Phänomen – insbesondere in der wechselvollen Geschichte des 20. Jahrhunderts ist wiederholt eine verstärkte Produktion von Werken über Schule und ihre Akteure zu verzeichnen. Plausibel wird diese Beobachtung, berücksichtigt man den besonderen beruflichen Auftrag des Lehrers: Als offizieller Repräsentant des jeweils herrschenden Systems bekommt er gesellschaftliche Wandlungsprozesse unmittelbar zu spüren und ist gezwungen, in einem konstanten Spannungsfeld zwischen Anspruch und Möglichkeit zu agieren. Den poetischen Mitteln der Literatur ist es vorbehalten, eine solch zerrissene Figur zur Darstellung einer widersprüchlichen Wirklichkeit heranzuziehen. Zwei exemplarische literarische Analysen aus unterschiedlichen Phasen des letzten Jahrhunderts gehen dieser These nach: Die Lehrer in Heinrich Manns Professor Unrat sowie Jurek Beckers Schlaflose Tage stehen als Sinnbilder für gesellschaftliche Umbrüche, die sich in der Identitätsproblematik und im anschließenden Ausbruch der Protagonisten bereits ankündigen.

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https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bvb:473-opus4-453843

 

“Like some damned Juggernaut” : The proto-filmic monstrosity of late Victorian literary figures / Johannes Weber

Bamberg: Univ. of Bamberg Press, 2015
(Bamberger Studien zu Literatur, Kultur und Medien ; 14)
978-3-86309-348-8

Preis: 25,00 €

The eponymous heroes of "Strange Case of Dr Jekyll and Mr Hyde", "The Picture of Dorian Gray" and "Dracula" are known to most through the medium of film. These novels were adapted early on in the history of the medium and have been revisited by film makers countless times. This book asks why they had such a lasting resonance in film. It claims that the monsters featured in these novels, which were written at the advent of cinematography, differ from previous Gothic leads: Jekyll/Hyde, Dorian Gray and Dracula were born from a sense of unease with the photographic image at a time when it began to move. They embody fears triggered by new ways of representing – and thus thinking about – the human body. Their exhibitions of deviant corporeality and its effect on others anticipate the representation of the human body in film as well as an audience’s reception of a film. Through its numerous case studies, this monograph is able to show that film history can be told as a history of the representation of the human body. It features discussions of films as diverse as "Der Januskopf", "Nosferatu", "Vampyr", "Le Testament du Docteur Cordelier", "Altered States", "Dorian Gray im Spiegel der Boulevardpresse" and "Bram Stoker’s Dracula".

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https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bvb:473-opus4-267683

 

Deutschsprachige Literatur und Theater seit 1945 in den Metropolen Seoul, Tokio und Berlin : Studien zur urbanen Kulturentwicklung unter komparatistischen und rezeptionsgeschichtlichen Perspektiven / Iris Hermann, Soichiro Itoda, Ralf Schnell u. Hi-Young Song (Hg.)

Bamberg: Univ. of Bamberg Press, 2015
(Bamberger Studien zu Literatur, Kultur und Medien ; 13)
978-3-86309-342-6

Preis: 20,00 €

Im Mittelpunkt der Studien stand die Frage nach der spezifischen Funktion der Literatur, insbesondere des Theaters, für die Entwicklung einer urbanen Kultur nach 1945. Die beteiligten Beiträge konzentrieren sich dabei auf die Aufnahme des dramatischen Werks deutschsprachiger Autoren (Bertolt Brecht, Heiner Müller, Peter Handke, Botho Strauß) in Berlin, Tokio und Seoul. Einen ergänzenden Untersuchungsaspekt bildet die Rezeption der japanischen Autorin Yoko Tawada und des koreanischen Dramaturgen und Regisseurs Kim Min-Gi in Deutschland.
Die Konstellation der Metropolen Berlin-Tokio-Seoul unter kultur-komparatistischen und rezeptionsgeschichtlichen Gesichtspunkten bietet eine nicht nur reizvolle, sondern auch innovative Fragestellung, insbesondere im Hinblick auf Aspekte der urbanen Kulturentwicklung seit 1945. Das Ende des Zweiten Weltkriegs brachte für die Hauptstädte Deutschlands, Japans und Koreas gleichermaßen das Erfordernis einer radikalen Neuorientierung mit sich, die den gesamten kulturellen Bereich einbeziehen sollte. Dem Theater – und zwar der neu entstehenden Dramatik und ihren bedeutenden Autoren ebenso wie den beste-henden und den neu zu errichtenden Bühnen – kommt hierbei eine kulturpolitisch wie kulturgeschichtlich einzigartige Bedeutung zu.

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https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bvb:473-opus4-265870

 

Fragmentierte Welten und verknüpfte Schicksale : Formen episodischen und mehrsträngigen Erzählens in Literatur und Film / Sandra Potsch

Bamberg: Univ. of Bamberg Press, 2014
(Bamberger Studien zu Literatur, Kultur und Medien ; 12)
978-3-86309-266-5

Preis: 17,50 €

Die Arbeit beschäftigt sich mit Formen episodischen und mehrsträngigen Erzählens – einem Narrativ, in dem die klassisch lineare Erzählung in eine Vielzahl aneinander gereihter Einzelgeschichten bzw. nebeneinander verlaufender und miteinander verknüpfter Handlungsstränge zerfällt. Diese Erzählformen werden auf ihre Machart und Intentionen sowie ihre strukturellen und narratologischen Besonderheiten im Vergleich zu klassischen Erzählmodellen analysiert. Episodisches und mehrsträngiges Erzählen wird dabei als ein intermediales und interkulturelles Phänomen aufgefasst und anhand ausge- wählter Beispiele aus der englischen, amerikanischen, deutschen und italienischen Film- und Literaturgeschichte analysiert.

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https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bvb:473-opus4-107165

 

Urheberrecht : Eine Einführung in die rechtlichen Grundlagen kreativer Tätigkeit / Achim Förster

Bamberg: Univ. of Bamberg Press, 2014
(Bamberger Studien zu Literatur, Kultur und Medien ; 11)
ISBN 978-3-86309-241-2

Preis: 17,50 €

Literatur, Wissenschaft und Kunst haben in Deutschland eine ebenso lange wie herausragende Tradition. Nur konsequent ist es daher, wenn den Schöpfern derartiger Werke über die verdiente kulturelle Anerkennung hinaus auch ein rechtlicher Schutz zuteil wird. Der vorliegende Band vermittelt einen auch ohne juristische Vorkenntnisse verständlichen und auf das Wesentliche konzentrierten Überblick über zahlreiche rechtliche Grundfragen kreativer Tätigkeit: Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit ein Werk Urheberschutz genießt? Welche Bestandteile eines Werkes werden vom Urheberschutz erfasst? Was ist der Inhalt des Urheberrechts, welchen Schranken unterliegt es und welche Konsequenzen haben Rechtsverletzungen? Diese und weitere Fragen werden anschaulich erläutert und durch zahlreiche praxisnahe und aktuelle Fallbeispiele illustriert.

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https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bvb:473-opus4-101996

 

Die Textualität der Kultur : Gegenstände, Methoden, Probleme der kultur- und literaturwissenschaftlichen Forschung / hg. von Christian Baier, Nina Benkert und Hans-Joachim Schott

Bamberg: Univ. of Bamberg Press, 2014
(Bamberger Studien zu Literatur, Kultur und Medien ; 10)
ISBN 978-3-86309-231-3
Preis: 20,00 €

Im Zuge des sogenannten "cultural turn", der die traditionellen Geisteswissenschaften als Kulturwissenschaften neu bestimmte, sah sich auch die Literaturwissenschaft mit ganz neuen Ansprüchen konfrontiert: Statt sich wie bisher mit literarischen Werken oder Texten des täglichen Gebrauchs zu befassen, sollte sie plötzlich mittels interdisziplinärer Ansätze kulturelle Phänomene aller Art wie Rituale, politische Machtstrukturen oder gesellschaftliche Konstellationen analysieren und erklären. Eine Möglichkeit, das Verhältnis von Text und kulturellem Kontext zu denken, bildet die Vorstellung der Textualität der Kultur, die von Stephen Greenblatt, Louis Montrose und anderen Vertretern des New Historicism unter Bezugnahme auf den Kulturbegriff des Ethnologen Clifford Geertz entwickelt wurde. Geertz versteht Kultur als ein „Netzwerk von bedeutungstragenden Verknüpfungen“ (Geertz 1973), dem ein semiotischer, also ein textueller Charakter eigen ist. Dieses analytische Modell eröffnet die Möglichkeit eines bruchlosen Übergangs zwischen dem Text und dem ihn umgebenden Kontext – eines Übergangs, der in beide Richtungen funktioniert und zudem als "dynamisch" vorgestellt wird: Nicht nur wird der Text als Produkt kultureller Einflüsse angesehen und in einen bereits existierenden Kontext eingeordnet, auch dieser Kontext selbst ist als Zeichengewebe charakterisiert durch seine latenten Bedeutungspotentialen, die erst in der entsprechenden Lektüre aktualisiert und damit realisiert werden. Diese Auffassung von der Textualität der Kultur und der Kulturalität von Texten bildet die gemeinsame methodische Annahme der im vorliegenden Tagungsband versammelten Beiträge.

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https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bvb:473-opus4-69643

 

Rückkehr im zeitgenössischen Migrationsroman der Karibik / von Susan Brähler

Bamberg: Univ. of Bamberg Press, 2013
(Bamberger Studien zu Literatur, Kultur und Medien ; 9)
ISBN 978-3-86309-172-9
Preis: 22,00 €

Die Unmöglichkeit der Rückkehr zu einem nostalgisch idealisierten Zuhause und einer authentischen Ursprungskultur zählt zu den Topoi postkolonialer Literaturen. Die weibliche karibische Migrationsliteratur ist bis heute von dieser Thematik durchzogen. Im Verlauf einer Rückkehr in die Karibik verhandeln Mitglieder der karibischen Diaspora ihre persönlichen wie kulturellen Zugehörigkeiten neu. Sie revidieren ihre bis dahin oft naiven, unreflektierten Auffassungen von Raum, Kultur und Identität zugunsten von Transnationalität und Transkulturalität. Die in der vorliegenden Studie entwickelte sechsteilige Typologie des Rückkehrromans ordnet das Rückkehrthema nicht nur als konservatives Element einer Exilliteratur im Sinne einer zum Scheitern verurteilten Rückkehr zu Authentizität und Essenz ein. Vielmehr werden auch kulturelle Partizipation und Erinnerungsarbeit im Auswanderungsland als Rückkehrformen interpretiert, so dass die Rückkehr auch als Bestandteil einer karibischen Minderheitenliteratur gedacht werden kann, deren Protagonistinnen sich letztlich aktiv im Aufnahmeland zu verorten suchen und dort durch die Affirmation ihrer individuellen Transkulturalität die Öffnung nationaler Identitäten vorantreiben. Die Vielfalt fiktionaler Inszenierungen der Rückkehrthematik erschließt sich erst bei einer komparatistischen Herangehensweise, die die karibischen Minderheitenliteraturen Frankreichs, Großbritanniens, Kanadas und der USA – der primären Auswanderungsziele karibischer Emigranten – gleichermaßen in den Blick nimmt. Mit ihrer supranationalen Perspektive reiht sich die vorliegende Studie in eine relativ junge Tradition der Caribbean Studies ein, die die Grenzen von Nationalphilologien überwindet und damit der transnationalen Thematik der Romane karibischer Migrationsautorinnen gerecht wird.

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https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bvb:473-opus4-43307

 

Gegenbilder - literarisch/filmisch/fotografisch / hg. von Corina Erk und Christoph Naumann

Bamberg: Univ. of Bamberg Press, 2013
(Bamberger Studien zu Literatur, Kultur und Medien ; 8)
ISBN 978-3-86309-156-9
Preis: 20,00 €

Gegenbilder in Literatur, Film und Fotografie. Die moderne Welt ist voller Bilder. Auch die wissenschaftliche Beschäftigung mit ihnen erfährt Konjunktur. Dennoch fällt es eminent schwer, allgemeingültig zu definieren, was ein Bild ausmacht. Zu verschieden scheint das, was dem Menschen als „Bild“ entgegentritt: Das kann ein Foto, ein Gemälde oder ein Film sein, aber auch ein Gedanke, eine sprachliche Metapher, ein literarisches Motiv. Im Zentrum dieses Sammelbands stehen literatur- und medienwissenschaftliche Beiträge, die unter dem Leitbegriff „Gegenbilder“ ihren Fokus auf Ausprägungen des Widerständigen innerhalb einer polymorphen Bildlichkeit richten. Untersucht werden dabei die Inszenierungen von Gegenbildern auf der Figurenebene sowie die Rolle von Bildern bei der Darstellung von sozialer Zugehörigkeit, der Herstellung nationaler Identität und der Konstruktion kollektiver Gedächtnisorte. Welche traditionellen Motive, Topoi und Figurenmodelle transportieren Literatur, Film und Fotografie, gegen welche kämpfen sie an? Tragen konventionelle Beschreibungsmuster das Potential zum Widerstand gegen das Etablierte bereits in sich? Diesen und weiteren Fragen widmen sich die Autoren aus interdisziplinärer Perspektive und mit einem zeitgemäßen Verständnis von Literatur- und Kulturwissenschaft, das Geschriebenes sowie visuell präsente Bilder als gleichrangige Lesetexte auffasst und ebenso die Grenzen zwischen Hoch- und Populärkultur überwindet.

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https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bvb:473-opus4-35978

 

Realität und Imagination : Photographie in W. G. Sebalds "Austerlitz" und Michelangelo Antonionis "Blow Up" / Florian Lehmann

Bamberg: Univ. of Bamberg Press, 2013
(Bamberger Studien zu Literatur, Kultur und Medien ; 7)
ISBN 978-3-86309-140-8
Preis: 17,00 €

Literatur – Photographie – Film. Diese Medien haben die Menschheitsgeschichte nicht nur verändert, sondern sie auch stets erzählt. Während das Entstehen erster literarischer Texte Béla Balász zufolge „im Nebel vorgeschichtlicher Zeit“ liege, ist uns die Geburtsstunde der Photographie und des Films bekannt. Die medienkomparatistische Studie „Realität und Imagination“ verhandelt die Darstellung und Inszenierung von Photographie in W. G. Sebalds Roman Austerlitz (2001) und Michelangelo Antonionis Spielfilm Blow up (1966). Wie positioniert sich das an Schrift und Text gebundene, dezidiert nicht visuelle Medium der Literatur zu einem bildlichen Medium? Und wie greift der Film, dessen Merkmal vor allem der stete Bilderfluss ist, ein unbewegtes Bildmedium auf? Erstmals werden beide in Hinblick auf Photographie kanonisch gewordene Medien einander in Form eines Vergleichs gegenüber gestellt. Nach der Vorstellung von Phototheorien einschlägiger Autoren wie Roland Barthes, Susan Sontag und Siegfried Kracauer wird überprüft, inwiefern diese theoretischen Bestimmungen vom Photographischen als real und zugleich auch spukhaft in Austerlitz und Blow Up funktional ein- und umgesetzt oder unterlaufen werden.

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https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bvb:473-opus4-30544

 

Vergessene Erinnerungen : Alzheimer-Demenz in Martin Suters "Small World" und Arno Geigers "Der alte König in seinem Exil" / Christina Dehler

Bamberg: Univ. of Bamberg Press, 2013
(Bamberger Studien zu Literatur, Kultur und Medien ; 6)
ISBN 978-3-86309-137-8
Preis: 18,00 €

Nicht mehr Erinnern, sondern Vergessen ist das Los von Menschen, die an Alzheimer-Demenz erkrankt sind. Die Krankheit nimmt dem Menschen seine Erinnerungen und damit einen Teil seiner selbst und seiner Geschichte – und sie findet immer weitere Verbreitung innerhalb der Weltbevölkerung. Deshalb ist Alzheimer-Demenz ein relevantes Thema in unterschiedlichsten Medien. Auch die Literatur wendet sich diesem mit steigender Tendenz und in verschiedenen Formen zu: Romane, biographische Erzählungen und Erfahrungsberichte von Angehörigen, aber auch von Betroffenen selbst, sind in den letzten zwei Jahrzehnten verfasst worden. Martin Suters "Small World" und Arno Geigers "Der alte König in seinem Exil" sind solche literarischen Werke – Texte, die sich auf sehr unterschiedliche Art und Weise mit der Krankheit auseinandersetzen. Die Thematisierung von Alzheimer-Demenz wird in dieser Analyse am Beispiel der oben genannten Werke untersucht, wobei nicht nur die Darstellung der Krankheit von Bedeutung ist, sondern auch der Umgang mit Biographie-, Erinnerungs- und Identitätsarbeit. Der Vergleich zwischen "Small World" und "Der alte König in seinem Exil" wird zusätzlich zu den konkreten Unterschieden zwischen den beiden Texten aufzeigen, welche Rolle die Wahl des Genres bei der Gestaltung eines solchen Themas spielt, welch großen Einfluss die Stellung des Erzählers zum Geschehen dabei hat und wie unterschiedlich der Alzheimerstoff literarisch verarbeitet werden kann. .

Zugriff auf den Volltext:
https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bvb:473-opus4-29119

 

Transitkunst : Studien zur Literatur 1890-2010 / hrsg. von Andrea Bartl und Annika Klinge

Bamberg: Univ. of Bamberg Press, 2012
(Bamberger Studien zu Literatur, Kultur und Medien ; 5)
ISBN 978-3-86309-092-0
Preis: 23,00 €

Die Chiffre „Transit“ vereinigt mit Aspekten wie Mobilität, Flüchtigkeit und Vorläufigkeit zentrale Begriffe des Zeiterlebens zwischen 1890 und 2010. Vor dem Hintergrund mehrerer Krisen und Katastrophen sowie tiefgreifender Umwandlungsprozesse erscheint das Leben als Durchgangsstadium, in dem sich nur noch ein temporäres, fragmentarisches Netz von Orientierungspunkten entwerfen lässt. Das Transitäre durchdringt nahezu alle Facetten des Individuums und seiner Lebensbereiche: vom Wahrnehmen der Inkohärenz in der Folge gesellschaftlicher Umwälzungen, über den Verlust ‚sicherer‘ Orte bis zum Erfahren der eigenen Identität als provisorisch. Die Reaktion auf solche Übergangszustände ist oft eine Intensivierung der Suchbewegungen nach Sicherheit, Nähe und Glück, die jedoch selbst zunehmend transitive Zwischenstellungen markieren. Die Literatur zeichnet sich unter dieser Perspektive durch die Adaptation transittypischer Themen und Inhalte aus, desgleichen durch die autoreflexive Übertragung von Konzepten wie Momenthaftigkeit, Unvollständigkeit und Flexibilität in das eigene narrative Programm. Die Beiträge des Bandes nähern sich verschiedenen Formen eines solchen inhaltlichen und/oder formalen ‚Dazwischen‘ an. Die Idee des Transits erweist sich dabei für diese vielfältigen literatur- und kulturwissenschaftlichen Untersuchungen als ebenso funktionale wie inspirierende Klammer, der es gelingt, im bewussten Einlassen auf das im Durchgang Begriffene die heterogenen Facetten des 20. Jahrhunderts zu verbinden: zu einer Art Zeitbild und Ästhetik des Transits.

Zugriff auf den Volltext:
https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bvb:473-opus4-5739

 

Fantastik bei Georg Klein : Momente struktureller Unsicherheit in Libidissi, Barbar Rosa, Die Sonne scheint uns und Sünde Güte Blitz / von Katharina Achatz

Bamberg: Univ. of Bamberg Press, 2012
(Bamberger Studien zu Literatur, Kultur und Medien ; 4)
ISBN 978-3-86309-094-4
Preis: 15,00 €

Georg Kleins Romane sorgen für Verwirrung: Einerseits greift Klein auf typische trivialliterarische Genres wie etwa den Agenten- oder Arztroman zurück, andererseits fühlen sich die Leser an die fantastisch unheimlichen Szenarien E. T. A. Hoffmanns oder Kafkas erinnert. Vergeblich suchen viele Leser einen versteckten Sinn, den sie hinter all den Irreführungen in Kleins Texten vermuten. Die vorliegende Arbeit erläutert, welche Textstrategien in Kleins Romanen diese Verstörung und Verwirrung der Leser hervorrufen. Kleins ersten vier Romanen liegt jeweils ein triviales Genre zugrunde: Agentenroman, Detektivroman, Horrorroman und Arztroman. Der Autor durchbricht das starre Schema der Trivialliteratur und verfremdet die Genres mithilfe bestimmter erzähltechnischer Verfahren. Viele Rezensenten verorten die Kleinschen Romane deshalb in der fantastischen Literatur. Tatsächlich bietet die literaturwissenschaftliche Diskussion der Fantastik geeignete Ansatzpunkte, um die erzähltechnischen Strukturen in Kleins Romanen zu untersuchen. Der Theoretiker Uwe Durst bestimmt in Anlehnung an Tzvetan Todorov das Fantastische als Grenzphänomen: Wo in einem Text Unschlüssigkeit darüber herrscht, ob ein Ereignis rational zu erklären ist oder nicht, liegt Fantastik vor. Sobald der Zweifel zugunsten einer realistischen oder einer wunderbaren Erklärung aufgelöst wird, verlässt der Text den Bereich des Fantastischen. Während Todorov das Wunderbare als Abweichung von der physikalischen Wirklichkeit betrachtet, setzt Durst rein innerfiktionale Maßstäbe an. Das fantastische Ereignis stellt seiner Ansicht nach nicht die Realität, sondern vielmehr innerfiktionale Konventionen infrage. Genau an diesem Punkt lässt sich an Kleins Spiel mit den trivialen Genres an­knüpfen. Durch den Einsatz bestimmter erzähltechnischer Strategien, etwa den Einsatz unzuverlässiger Erzähler oder multiperspektivischen Erzählens, erzeugt er Fantastik und durchbricht so die Regeln der Genrekonvention. Sowohl bei Todorov als auch bei Durst ist der entscheidende Faktor die Wahrnehmung der Unschlüssigkeit durch einen impliziten Leser, der die Inkompatibilität verschiedener Erklärungsmodelle im Text registriert. Beide verankern den Leser so als text­interne Struktur in der Theorie. Durch eine Betrachtung realer Leser-Rezensionen wird validiert, inwiefern Dursts Theorie auch der Wahrnehmung der tatsächlichen Rezipienten entspricht: Eine Gegenüberstellung der Textphänomene, an denen die Leser sich stören, und der Analyseergebnisse zeigt, dass Kleins Einsatz von Fantastik für die Verwirrung der Rezipienten verantwortlich ist. Diese sehen mehrheitlich die trivialen Genres als Grundlage der Romane. Die meisten betonen jedoch auch, dass es sich um weit mehr als Schema-Literatur handelt – was aber genau mit den trivialliterarischen Texten passiert, kann keiner in Worte fassen. Der Genrebezug weckt beim Leser Erinnerungen an bestimmte Schemata, die dann als Schablone an den Text herangetragen werden. Nach und nach zerstört Klein das Genremuster, die erwartete Kohärenz stellt sich nicht ein. An dieser Stelle wäre der Leser gefordert, seine Erwartungshaltung an die veränderte Situation anzupassen. Klein jedoch verfremdet das Bezugsgenre, indem er fantastische Verfahren einsetzt. Die destabilisierenden Erzähltechniken versetzen sowohl professionelle Rezensenten als auch Laien-Leser in einen desolaten Zustand. Mit Dursts Theorie der Phantastik lässt sich also nicht nur die Struktur der Kleinschen Romane entschlüsseln, sie bietet auch eine einleuchtende Erklärung für die Leserreaktionen.

Zugriff auf den Volltext:
https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bvb:473-opus4-4408

 

Die Gewalt der Zeichen : Terrorismus als symbolisches Phänomen / von Stefan Bronner, Hans-Joachim Schott (Hrsg.)

Bamberg: Univ. of Bamberg Press, 2012
(Bamberger Studien zu Literatur, Kultur und Medien ; 3 )
ISBN 978-3-86309-068-5
Preis: 21,00 €

Seit der radikalen Änderung der weltpolitischen Lage durch das Selbstmordattentat islamistischer Terroristen auf die Supermacht U.S.A. am 11.9.01 versucht die Weltöffentlichkeit, dem Phänomen des Terrorismus durch die verschiedensten Erklärungsstrategien Herr zu werden. Man führt den Kampf der Kulturen oder Religionen an, verweist auf die Ausbeutung der Peripherie des kapitalistischen Weltsystems durch die U.S.A. oder pathologisiert bzw. dämonisiert die Taten der Terroristen. Ausgehend von der symboltheoretischen Annahme, dass der globale Kapitalismus von binären Codes beherrscht wird, die womöglich das Ende jedweder originalen Referenz bedeuten, nehmen die Beiträge des vorliegenden Tagungsbandes Terrorismus als kulturelles Phänomen in den Blick und untersuchen die ästhetisch-inszenatorische Dimension des Terrorismus, seine Ereignishaftigkeit, die Wechselwirkung von terroristischer Gewalt und ihrer medialen bzw. diskursiven Repräsentation sowie die literarischen und filmischen Praktiken, die Terrorismus als Mythos (de-)konstruieren. Dabei steht die Bedeutung der Kunst als Medium kultureller Selbstverständigung in einer von zunehmender Komplexität und Gewalt geprägten Welt auf dem Prüfstand.  

Zugriff auf den Volltext:
https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bvb:473-opus-4080

 

"... der Literatur mit ihren eigenen Mitteln entkommen" : Norbert Gstreins Poetik der Skepsis / von Marie Gunreben

Bamberg: Univ. of Bamberg Press, 2011
(Bamberger Studien zu Literatur, Kultur und Medien ; 2)
ISBN 978-3-86309-054-8
Preis: 15,50 €

Der 2001 erschienene Roman Die englischen Jahre markiert eine Wende im literarischen Schaffen Norbert Gstreins: Während seine früheren Erzählungen das enge Leben in Tiroler Dörfern zum Thema haben, verhandeln die jüngeren Romane mit dem Holocaust und den Kriegen im ehemaligen Jugoslawien zentrale Ereignisse der europäischen Geschichte. Der Schritt von österreichischen ‚Antiheimatmotiven‘ zu heiklen historischen Themen prägt die Wahrnehmung Norbert Gstreins in weiten Teilen der Literaturkritik. Die feuilletonistische Rede von den ‚zwei Phasen’ seines Werkes unterschlägt allerdings die skeptische Erzählhaltung, die sich durch alle Texte Gstreins zieht. Sowohl die frühen Erzählungen als auch die späteren Romane stellen die Frage nach Möglichkeiten und Grenzen von Literatur: Können Texte Wirklichkeit ‚abbilden‘? Lässt sich die Geschichte eines Lebens stringent nacherzählen? Gibt es ein ethisches Schreiben über den Krieg? Die vorliegende Studie untersucht erstmals das erkenntnis-, sprach- und literaturkritische Potenzial von Gstreins Texten an dem Roman Das Handwerk des Tötens (2003), der Erzählung Einer (1988) sowie an poetologischen Essays wie Wem gehört eine Geschichte? (2004). Jenseits der unterschiedlichen Sujets von Gstreins Texten lässt sich eine Kontinuität des Zweifels ausmachen.

Zugriff auf den Volltext:
https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bvb:473-opus-3886

 

"A little lower than the Angels" : Vicki Baum und Gina Kaus: Schreiben zwischen Anpassung und Anspruch / von Stefanie von Steinaecker

Bamberg: Univ. of Bamberg Press, 2011
(Bamberger Studien zu Literatur, Kultur und Medien ; 1)
ISBN 978-3-86309-019-7
Preis: 21,00 €

Die Autorinnen Vicki Baum und Gina Kaus wurden in den 1920er Jahren mit ihren ‚Unterhaltungsromanen’ bekannt. Zugleich versuchten sie jedoch auch, als ‚ernsthafte’ Autorinnen zu reüssieren. Das Pendeln zwischen zwei Polen, zwischen der ‚Anpassung’ an spezifische Strukturen des Literaturbetriebs und dem ‚Anspruch’ an ihre Literaturproduktion, wurde für beide zum typischen Muster ihres literarischen Schaffens. Der Soziologe Pierre Bourdieu bietet mit seinem Feld-Konzept die Chance, die Bewegung der Autorinnen innerhalb des literarischen Feldes nachzuzeichnen und dabei dessen historische Bedingtheit zu berücksichtigen. Die Schlagworte ‚Anspruch’ und ‚Anpassung’ bilden an den einander entgegengesetztesten Polen die den ‚Raum der Möglichkeiten’ begrenzenden Koordinaten. Die Autobiografien und literarischen Texte Vicki Baums und Gina Kaus’ werden ebenso in die Analyse miteinbezogen wie die zeitgenössische Rezeption und bislang unveröffentlichte Briefe.

Zugriff auf den Volltext:
https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bvb:473-opus-3245