Alban Nikolai Herbst liest aus dem Roman MEERE

Lesung in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Künstlerhaus Villa Concordia

Mittwoch, 28. November 2018, um 20:00 Uhr s.t.

Hörsaal U5/01.22 (An der Universität 5)

Der Autor Alban Nikolai Herbst (*1955) ist nicht nur eine vielfach ausgezeichnete Stimme der Gegenwartsliteratur (u. a. Grimmelshausen-Preis 1995, Phantastik-Preis 1999), sondern auch ein ,alter Bekannter‘ in Bamberg: 2006/2007 war er Stipendiat des Internationalen Künstlerhauses Villa Concordia. Im November 2018 kehrt er nach Oberfranken zurück, um aus seinem kontrovers diskutierten Roman „Meere“ vorzulesen: Im September 2003 wurde der Roman, der die Liebesgeschichte zwischen dem Maler Fichte und der Deutschinderin Irene Adhanari erzählt, nach einer einstweiligen Verfügung verboten. Es wurde Herbst untersagt, öffentlich aus „Meere“ vorzulesen, da eine frühere Lebensgefährtin des Autors ihre Persönlichkeitsrechte verletzt sah. Erst nach einem vierzehnjährigen Rechtsstreit darf Herbst seit Ende 2017 aus der Originalfassung vortragen, die nun auch wieder erhältlich ist.

Herbsts Roman ist ein „Buch der provozierenden Grenzüberschreitungen zwischen Körpern, zwischen Kunst und Leben, Land und Meer“, wie auf der Homepage des Mare-Verlags zu lesen ist. „Meere“ ist aber nicht nur ein Liebesroman, sondern auch eine Künstlergeschichte: Fichte, der eigentlich Julian heißt, ist der Enkel eines zum Tode verurteilten Naziverbrechers. Er erschafft sich eine neue Identität, die ihm im Künstlermilieu neue Türen öffnet. Der Roman stellt somit die essenzielle Frage, wie die jüngere Generation mit der Schuld der Großeltern umgehen soll und was diese für die eigene Identitätsbildung und die Ich-Konstruktion bedeutet.

Die Veranstaltung wird von der Professur für Neuere deutsche Literaturwissenschaft (Prof. Dr. Andrea Bartl) in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Künstlerhaus Villa Concordia (Nora-Eugenie Gomringer) organisiert. Die Lesung findet am Mittwoch, 28. November 2018, ab 20.00 Uhr (s.t.) in den Räumlichkeiten der Otto-Friedrich-Universität statt (An der Universität 5, Raum 01.22).