▼ SPOT: EUropean Careers - The Careers of European Political Elites and their Representative Effects

kUNI spricht mit Dr. Elena Frech.

Über SPOT erhalten fortgeschrittene Nachwuchswissenschaftlerinnen eine Bühne. Sie sollen als Veranstalterinnen einer Tagung ins Rampenlicht des wissenschaftlichen Diskurses gerückt werden. Mit einer innovativen, fachspezifischen und öffentlichkeitswirksamen Tagung kann so eine Förderung und Vernetzung stattfinden. Gerade für nicht-festangestellte Nachwuchswissenschaftlerinnen ist es wichtig sich in ihrem Fachgebiet weiterzuentwickeln und sich so wichtigen Input zu ihren Forschungsinteressen erhalten. Diesmal sprechen wir mit Dr. Elena Frech über ihre Tagung zum Thema "EUropean Careers - The Careers of European Political Elites and their Representative Effects".


Könnten Sie uns bitte kurz den Schwerpunkt Ihrer Tagung vorstellen?

Die geförderte Tagung bzw. Workshop unter dem Titel „EUropäische Politische Karrieren“ fand am 5. Und 6. Mai 2023 in Bamberg statt und brachte Politikwissenschaftler und Soziologen aus ganz Europa zusammen. Der Schwerpunkt des Workshops lag auf der Analyse der Karriere politischer Eliten in der EU und deren Repräsentativen Auswirkungen. Ein besonderer Fokus lag auf Gender-Unterschieden bzw. den besonderen Herausforderungen für Politikerinnen in der EU.

Wieso lohnt es sich, eine Tagung zu veranstalten? Was war dabei der Gewinn für Ihre Forschung?

Die Möglichkeit, eine Tagung selbst zu veranstalten, bringt sowohl inhaltlichen Gewinn als auch eine Förderung der Karriere mit sich. Für mich persönlich war es unglaublich spannend und eine Bereicherung für meine Forschung, Fachleute, die genau zu meinem speziellen Thema forschen, einladen zu können und mit ihnen intensiv über unsere Forschung zu diskutieren. Dadurch habe ich viele neue Ideen und Anregungen für meine Forschung erhalten. Für meine Karriere war nicht nur das Signal wichtig, dass ich hochkarätige wissenschaftliche Veranstaltungen organisieren kann, sondern auch die aus dem Workshop resultierende Spezialausgabe einer wissenschaftlichen Zeitschrift (Special Issue) von Bedeutung.

Welchen Herausforderungen haben Sie sich in der Vorbereitung der Tagung stellen müssen?

Die wichtigste Herausforderung bei der Vorbereitung einer Tagung ist vermutlich die Vielzahl der Aufgaben bzw. Details an die es im Vorfeld zu denken gilt. Sind ausreichend Hotelzimmer reserviert? Wo können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gut zum Abendessen gehen? Welche technische Ausstattung steht im Tagungsraum zur Verfügung? Wie sollte das Programm gestaltet sein, um ausreichend Zeit für Diskussionen zu den einzelnen Präsentationen zu ermöglichen? In Bamberg stellte die Tatsache, dass der Mai bereits die Touristensaison begonnen hat, eine zusätzliche Herausforderung dar.

Welche Türen haben sich für Sie durch die Förderung der Frauenbeauftragten (SPOT) geöffnet, die sich ohne die Förderung für diese Tagung nicht hätten öffnen können?

Durch die Förderung der Frauenbeauftragten (SPOT) haben sich für mich neue Möglichkeiten eröffnet, die meine Karriere und meinen Einfluss in der Forschungsgemeinschaft positiv beeinflusst haben. Am wichtigsten ist die Bekanntheit meiner Forschung in der Community. Durch die Unterstützung wurde mein Forschungsthema bekannter, was zu einer größeren Aufmerksamkeit und Anerkennung innerhalb meines Fachgebiets führte. Als Herausgeberin eines Special Issues einer wissenschaftlichen Zeitschrift kann ich mein Forschungsthema einem breiteren Publikum vorstellen. Zusätzlich konnte ich durch die Förderung des SPOT Programms neue Kontakte knüpfen und mein Netzwerk erweitern. Dadurch ergaben sich weitere Möglichkeiten für Kollaborationen und Zusammenarbeit mit Fachleuten auf meinem Gebiet. Diese neuen Verbindungen haben meine Karriere vorangebracht und neue Perspektiven eröffnet.

Wenn Sie nochmal eine solche Tagung organisieren würden, was würden Sie vielleicht anders machen?

Mein Workshop lief bis auf ein paar technische Probleme tatsächlich sehr reibungslos. Daher würde ich, sollte ich noch einmal eine solche Tagung organisieren, eigentlich alles wieder genauso machen. Lediglich das Organisationsteam würde ich möglicherweise um eine*n zusätzliche*n Hauptverantwortliche*n erweitern um die Organisation auf mehr Schultern zu verteilen.

Was sollten andere Wissenschaftlerinnen, die eine Tagung veranstalten wollen, im Vorhinein unbedingt wissen?

Ich würde einer Wissenschaftlerin, die eine solche Tagung an der Universität Bamberg veranstalten möchte, raten, unbedingt vorher mit einem oder einer erfahrenen Sekretär*in zu sprechen. Diese*r kann wertvolle Tipps zu Abrechnungsvorgaben und den besten Restaurants geben. Außerdem sind 1-2 Helfer*innen vor und während der Tagung unerlässlich, da es immer wieder Aufgaben gibt, die erledigt werden müssen, sei es das Abholen von Materialien oder Ähnliches.

Was würden Sie außerdem Studentinnen raten, die sich für eine wissenschaftliche Tätigkeit interessieren?

Eine wissenschaftliche Tätigkeit bietet viele Vorteile wie zeitliche Flexibilität, die Möglichkeit, selbst Themen zu bestimmen, an denen man arbeitet, und gesellschaftliche Bedeutung. Wenn man ernsthaft eine wissenschaftliche Karriere anstrebt, sollte man sich jedoch auch über die möglichen Nachteile im Klaren sein, wie zum Beispiel fehlende langfristige Jobsicherheit und hoher Arbeits- und Erfolgsdruck. Mein Rat: unterschätzen Sie die Rolle von Mentor*innen und Netzwerken nicht. Gehen Sie aktiv auf potentielle Unterstützer zu.

 

Hier finden Sie weitere Informationen zum European Political Career Workshop.