Titelbild zur Zoterosammlung "GenderGeschichten"

Unsere Zotero-Sammlung: GenderGeschichten

Literatur für Emanzipation.

Die Zotero-Sammlung Gender Geschichten – Literatur für Emanzipation ist ein neues Projekt des Gleichstellungsbüros Wissenschaft. Die Sammlung ist zum Vorlesungsstart im Wintersemester 2023/2024 online gegangen und beschäftigt sich in diesem Semester mit dem Thema „Körperliche Selbstbestimmung“. Von reproduktiven Rechten bis hin zu Schönheitsidealen, deckt die Sammlung ein breites Spektrum von Unterthemen ab und macht deutlich, wie viele Menschen in unserer Weltgesellschaft darunter leiden, dass sie wenig oder keine Freiheit über den eigenen Körper besitzen. Körper von Frauen und queeren Menschen werden aufgrund von gesellschaftlichen Normen, Stereotypen und Vorurteilen konstant kritisiert. Alle Bücher dazu gibt es in der Universitätsbibliothek Bamberg zum Ausleihen!


Warum das Ganze?

Die Zotero-Sammlung „Gender Geschichten“ wurde ins Leben gerufen, um Interessierten die Möglichkeit zu geben, sich in ihrer freien Zeit weiterzubilden oder bei der Suche nach Literatur für Haus- und Abschlussarbeiten Unterstützung zu finden. Die Sammlung wird in jedem neuen Semester um einen neuen Themenbereich erweitert, welcher dann in den Fokus rückt. Die Auswahl von relevanten Büchern und das Verfassen von Rezensionen übernehmen dabei die Hilfskräfte des Gleichstellungsbüros Wissenschaft. Das Gleichstellungsbüro Wissenschaft hat außerdem die ausgewählten Bücher von der Universitätsbibliothek anschaffen lassen, sodass sie zur Ausleihe zur Verfügung stehen.

Wir laden alle Mitglieder der Universität Bamberg dazu ein, mit uns in den Austausch zu treten und Themen für zukünftige Sammlungsbereiche vorzuschlagen. Das Ziel ist es, „GenderGeschichten“ zu einer wachsenden Sammlung mit vielen wichtigen Themen zu machen. Die Sammlung kann ein erster Anlaufpunkt sein, um sich über Geschlechtergerechtigkeit zu informieren. Mit der Sammlung möchten wir einen Beitrag zur Bildung und Aufklärung leisten und gleichzeitig die Debatte über geschlechterrelevante Themen vorantreiben.

 

Was ist drin?

Dieses Jahr finden sich in den „Gender Geschichten“ viele Sachbücher, biografische Exkurse oder persönliche Reflexionen im Essay-Stil, aber auch einige fiktionale Werke, wie zum Beispiel Does My Body Offend You? von Mayra Cuevas. Die Highschool-Geschichte, in der eine Schülerin, die keinen BH trägt, zum Eklat wird, dreht sich vor allem um Schönheitsideale und das Bestimmen über das eigene Aussehen. Auch Riot, don’t Diet! von Elisabeth Lechner und Das ewige Ungenügend von Saralisa Volm beschäftigen sich mit dem Zwang Schönheitsidealen folgen zu wollen, erzählen vom unguten Gefühl, wenn man nicht der Norm entspricht, und geben konkrete Handlungsanweisen, um ‚widerspenstig‘ zu bleiben und den Schönheitsidealen zu trotzen.

Widerspenstig halten sich leider auch Ungleichheiten in unserer Gesellschaft. In unseren „Gender Geschichten“ liegt der Fokus dabei auf den Ungleichheiten aufgrund von Gender und Geschlecht. Über den gender data gap (also das Fehlen von Forschungsdaten zu nicht-männlichen Personen) oder den gender bias (die Voreingenommenheit gegenüber Personen aufgrund ihrer Geschlechtsidentität) in der Medizin klärt Dr. Marieke Bigg in This Won’t Hurt auf. Die Comedienne Caroline Kebekus berichtet in Es kann nur eine geben von ihren persönlichen Erfahrungen mit den Ungleichheiten im Showbusiness und vom Mythos des ständigen Konkurrenzkampfes zwischen Frauen. Wie sich patriarchale Machtstrukturen in unserer Kultur auf unsere Erwartungen an Körper und an Sex bzw. Sexualität generell auswirken, erläutert Margarete Stokowski.

Dass diese Strukturen aufgebrochen werden, nützt letztendlich nicht nur den Personen, die sich innerhalb der Kategorien Frau und Mann wiederfinden, sondern auch denen, die sich außerhalb der Binarität am sichersten fühlen. Davon berichtet queere Ikone Alok Vaid-Menon im bunt illustrierten, sehr persönlichen Buch Mehr als binär.

Um ein ganz konkretes Thema der körperlichen Selbstbestimmung geht es in Bauch frei! von Marlene Hellene, in der Erzählsammlung Glückwunsch, herausgegeben von Charlotte Gneuß und Laura Weber und in Selbstbestimmt von Gesine Agena, Patricia Hecht und Dinah Riese, nämlich um Schwangerschaft, Kinderwunsch, Schwangerschaftsabbrüche und Mutterschaft. Angetrieben durch die Debatte in den USA werden konservative Stimmen lauter, welche die Entscheidung für einen Schwangerschaftsabbruch zu dämonisieren versuchen. Aber auch beim Entschluss für eine Schwangerschaft gibt es allzu viele Kräfte, die über den Ablauf dieser Schwangerschaften und über den schwangeren Körper bestimmen wollen. Dabei sollte eigentlich gelten: Your Body, Your Choice! Und genau dafür kämpfen die drei genannten Bücher.

Viele der Bücher sind sicherlich keine leichte Lektüre, den Rezensionen auf Zotero sind deshalb Inhaltswarnungen vorangestellt. Wir hoffen, dass die Bücher jedoch zum Nachdenken anregen, neue Perspektiven eröffnen, oder bereits angeeignetes Wissen ausbauen können. 

Die Hilfskräfte aus dem Gleichstellungsbüro Wissenschaft wünschen viel Spaß beim Lesen!

 

 

Text: Maria Ragni und Theresa Werheid.