Hauptforschungsthemen des Promotionskollegs

Im Folgenden werden vier Hauptforschungsthemen des Promotionskollegs im Detail dargestellt.

a) Makrofinanzielle Stabilität und Finanzmarktregulierung

Innerhalb des ersten Hauptforschungsfeldes des Promotionskollegs untersuchen wir die ökonomischen Folgen von makroprudenziellen Regulierungsmaßnahmen, etwa die Effekte prozyklischer Kapitalpuffer für Banken. Ferner beschäftigen wir uns mit der Stabilität von Finanzmärkten, die z.B. zunehmend unter dem Einfluss von Fake News stehen. Da Fake News nicht nur Finanzmärkte, sondern auch politische Prozesse beeinflussen, man denke an die zunehmend verquere Nutzung von sozialen Medien wie Facebook und Twitter, ist das erste Forschungsfeld eng mit dem dritten Forschungsfeld (Gruppenidentität, Gesellschaftliche Polarisierung und Politische Ökonomie unter (beschränkter) Rationalität) verbunden. Als Analyserahmen nutzen wir hauptsächlich agenten-basierte Modelle, mit denen wir auch Netzwerkeffekte abbilden können. Neben Computersimulationen führen wir Laborexperimente durch um unser Verständnis von makrofinanzieller Stabilität und Finanzmarktregulierung zu verbessern

b) Konjunkturtheorie unter Berücksichtigung von Netzwerkeffekten

Das zweite Forschungsfeld beschäftigt sich mit der Frage, wie konjunkturelle Schwankungen jenseits der traditionellen makroökonomischen Theorie erklärt werden können. Ausgangspunkt sind dabei drei aufeinander aufbauende state-of-the-art Aufsätze von Gabaix (2011) zum granulären Ursprung von Konjunkturschwankungen, von Acemoglu et al. (2012) zum Einfluss des Produktionsnetzwerks auf diese Fluktuationen und von Baqaee & Farhi (2019) zu Effekten höherer Ordnung, die diese Fluktuationen erheblich beeinflussen, wie bspw. Substitutionseffekte in Zuliefererbeziehungen des Produktionsnetzwerks. Im Gegensatz zur traditionellen Konjunkturtheorie zeigt sich, dass idiosynkratische Schocks auf Firmenebene einen weitaus höheren Einfluss auf Konjunkturschwankungen haben als bisher angenommen, v. a. dadurch dass Schocks bei sehr großen oder im Produktionsnetzwerk zentralen Unternehmen sich überproportional fortpflanzen und zu beträchtlichen gesamtwirtschaftlichen Schwankungen führen. Unsere bisherige Arbeit im PK045 hat bereits gezeigt, dass die Interaktion von Granularität und Produktionsnetzwerk-Effekten zu einer deutlichen Steigerung im Erklärungsgehalt gesamtwirtschaftlicher Fluktuationen führt und den der o. g. Studien deutlich übersteigt. So werden bspw. fast 80% des Konjunkturzyklus im EU28 Raum allein durch diese Interaktion erklärt. Vor diesem Hintergrund untersuchen wir nun sowohl theoretisch als auch mit Hilfe agentenbasierter Simulationen, wie sich idiosynkratische Schocks auf Produktionsnetzwerken mit granulärer Struktur, wie bspw. dem europäischen Produktionsnetzwerk, in einer Art Ansteckungsprozess über Zuliefererbeziehungen fortpflanzen bzw. unter welchen Bedingungen diese Schocks verstärkt oder abgemildert werden können, um daraus neuartige wirtschaftspolitische Maßnahmen jenseits konventioneller Konjunkturpolitik abzuleiten.

c) Gruppenidentität, Gesellschaftliche Polarisierung und Politische Ökonomie unter (beschränkter) Rationalität

Während durch die zunehmende Internationalisierung sowohl von Waren-, Finanz-, und Informationsströmen unsere Gesellschaften globaler werden, erstarken, scheinbar paradoxerweise, in vielen Ländern bei Wahlen gerade stark national orientierte Parteien und Bewegungen. Gleichzeitig zeichnet sich in vielen Gesellschaften eine verstärkte politische Polarisierung ab, die das Potential hat, die existierenden demokratischen Strukturen und Institutionen langfristig zu gefährden bzw. zu untergraben. Diese Entwicklung stellt nicht nur eine Gefahr auf der nationalen Ebene dar, sondern auch in globaler Perspektive, da z. B. der Klimawandel, die steigende Migrationsbewegungen und der globale Anstieg der ökonomischen Ungleichheit (Atkinson et al. 2011, Stiglitz 2012 and Piketty 2014) supranationale oder sogar globale Antworten erfordern. Daraus ergeben sich eine Reihe wichtiger Fragestellungen:

i. Welche rationalen Motive gibt es, sich Gruppen zuzuordnen, eine Gruppenidentität zu entwickeln und dann als Gruppe zu agieren? Wie beeinflusst begrenzte Aufmerksamkeit der Akteure die Bildung von Gruppenidentitäten, den Grad politischer Polarisierung und die politökonomischen Resultate? Inwieweit wird der Grad der Polarisierung einer Gesellschaft durch das Wahlsystem und andere Faktoren beeinflusst? Und umgekehrt, wie beeinflusst Polarisierung den politischen Diskurs und den Ausgang von Wahlen?

ii. Inwieweit sind diese Entwicklungen von der wachsenden Präsenz von Des- und Fehlinformation bzgl. gesellschaftlicher und ökonomischer Entwicklungen sowie von subjektiven Wahrnehmungen über die eigene Identität und Gruppenzugehörigkeit getrieben?

iii. Wie lassen sich verhaltensbasierte politische Aspekte in makroökonomische Modelle einführen, um die Interdependenz zwischen den politischen und makroökonomischen Sphären zu untersuchen?

Zu i) und ii): Die Relevanz dieser Fragestellungen illustriert sich vielleicht am einfachsten am Beispiel aktueller Ereignisse: Das Ergebnis der Wahl des derzeitigen Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika (oder auch der Ausgang des sogenannten Brexit-Referendums im Vereinigten Königreich) hat viele politische Beobachter überrascht. Ursache scheint weniger eine dramatische Verschiebung der Positionierung des Medianwählers zu sein, als eine deutlich veränderte Mobilisierung der unterschiedlichen politischen Lager. Der Kandidat der Republikaner, Donald Trump, polarisierte die Debatte im Vorfeld der US-Präsidentschaftswahl in besonderer Weise. Es gelang ihm, einige seiner Wählerschichten in ungewohnt hohem Maße zu mobilisieren und zur Teilnahme an der Wahl zu bewegen. Umgekehrt ging die Wahlbeteiligung wichtiger demokratischer Wählergruppen, die dem demokratischen Präsidenten Obama zum Sieg verholfen hatten, bei der letzten US-Präsidentschaftswahl deutlich zurück. Es ergibt sich also ein hochinteressantes Spannungsfeld zwischen Gruppenidentitäten, Polarisierung und politischen Prozessen.

Bereits Downs (1957) analysierte das vermutlich bekannteste Modell des politischen Wettbewerbs zweier Parteien. Es folgt dem Rational Choice Ansatz und liefert das zentrale Resultat, dass der politische Wettbewerb zweier Parteien sich auf den Medianwähler konzentriert (siehe z. B. Persson und Tabellini 2000 für einen Überblick über diesen und viele weitere Modelle, die dem Rational Choice Ansatz folgen). Auch wenn der Rational Choice Ansatz viele interessanten Einsichten liefert, zeigen doch viele empirische Beobachtungen, dass er als alleiniger Erklärungsansatz nicht ausreicht. Besonders deutlich wird dies bei der Wahlbeteiligung (vgl. z. B. die Diskussion des „turnout“ in Bendor et al. 2011). Gleichzeitig wird die Wahlbeteiligung aber durchaus von strategischen Motiven beeinflusst – so ist empirisch die Wahlbeteiligung bei Wahlen, in denen Wahlumfragen ein knappes Ergebnis vorhersagen, signifikant höher als bei sehr klaren Verhältnissen. Feddersen & Sandroni (2006) diskutieren diese Evidenz und schlagen auch einen hochinteressanten Ansatz vor, dies theoretisch besser zu modellieren. In ihrem Modell „ethischer Wähler“ fühlen diese sich einer Seite oder Gruppierung zugehörig und wägen nun nicht mehr nur ihre individuellen Kosten, zur Wahl zu gehen, gegen ihren individuellen Einfluss als Wähler ab, sondern überlegen, wie sich ein Mitglied ihrer Gruppierung verhalten sollte. Im Ergebnis ergibt sich eine höhere Wahlbeteiligung, die aber trotzdem beobachtbare strategische Einflüsse auf die Wahlbeteiligung abbilden kann.

Eine offene Fragestellung, die sich in diesem Zusammenhang ergibt ist z. B., wie genau Wähler sich in einem derartigen Modell mit bestimmten Gruppen identifizieren. Individuen ließen sich prinzipiell nach verschiedensten Charakteristika in Gruppen einteilen: etwa politische Einstellung, Alter, Geschlecht, ethnische oder religiöse Zugehörigkeiten, Ausbildung, Beruf, regionale Unterteilungen, Stadt- oder Landbewohner. Aber nicht alle diese Gruppenzugehörigkeiten spielen in gleicher Weise eine Rolle im politischen Diskurs und im Wahlverhalten. Je nach gesellschaftlicher Kultur, politischem Diskurs und politischem System werden bestimmte Gruppenunterscheidungen identitätsstiftend und handlungsrelevant im politischen Kontext, während andere in den Hintergrund treten. Auch wenn verwandte Fragestellungen aus einer anderen Perspektive auch in der Psychologie betrachtet werden (siehe z. B. Fiske et al. 2010 und Akerlof & Kranton 2010, die die Bedeutung von Identitäten für die Ökonomie herausgearbeitet haben), so fehlt es doch an einem für unsere Fragestellungen handhabbaren theoretisch-mathematischen Modell, das beschreibt, wie sich soziale Gruppenzugehörigkeit und gesellschaftliche Konfliktlinien im politischen Wettbewerb herausbilden. Ein hochinteressanter möglicher neuer Ansatz ist der in Gennaioli & Tabellini (2019). Ein anderer vielversprechender Ansatz könnte sich durch die mathematische Modellierung individueller Beziehungen als ein soziales Netzwerk (siehe z. B. Jackson 2008 oder Newman 2010) ergeben. Investieren Agenten bzw. politische Akteure verstärkt in soziale Netzwerkbeziehungen, die ihnen politisch nutzen, führt dies in bestimmten politischen Kontexten dazu, dass Freunde von Freunden sich auch unterstützen. Ähnlich entsteht in Konfliktsituationen ein politisches Eigeninteresse, Gegner von Gegnern zu unterstützen. Dies sollte zu einer Gruppenbildung führen, die man als (gruppen-) identitätsstiftend interpretieren kann. In diesem Modellrahmen könnte man besser untersuchen, inwieweit Konflikte und Polarisierung diese Gruppenprozesse verstärken. Es ergeben sich zahlreiche daran anknüpfende Forschungsfragen: Sowohl gesellschaftliche Konfliktlinien als auch der öffentliche Diskurs und die mit diesem oft verbundene Fokussierung auf bestimmte Zugehörigkeitsmerkmale und die daraus resultierende relative Unaufmerksamkeit in Bezug auf andere mögliche Gruppenunterscheidungen könnten die sich aus dieser Gruppenbildung ergebende Polarisierung beeinflussen. Welche Faktoren können diese Polarisierung eindämmen und zu einem sinnvollen gesellschaftlichen Konsens führen? Wie wird dies durch das Internet bzw. durch die zunehmende Digitalisierung und eine sich dadurch rasch ändernde Medienlandschaft beeinflusst? Wenn politische Polarisierung und die Intensität der empfundenen Gruppenidentität die Wahlbeteiligung beeinflusst, verliert das Medianwählertheorem aus dem Modell von Downs (1957) dann seine Gültigkeit und haben Wahlkämpfer einen Anreiz, sich z. B. eher am Modalwähler der jeweiligen Partei als am Medianwähler auszurichten? Wann ergeben sich Anreize, die politische Polarisierung gezielt anzuheizen? Welchen Einfluss können verschiedene Wahlsysteme auf die Bildung eines politischen und tragfähigen gesellschaftlichen Konsenses haben? Kann es in diesem Zusammenhang hilfreich sein, Zwischenstände während einer Wahl bekanntzugeben (Gonzáles-Díaz et al. 2016)? Was sind insgesamt die Auswirkungen beschränkter Aufmerksamkeit von Wählern und anderen politischen und ökonomischen Akteuren (vergleiche Matĕjka & Tabellini 2016)?

Zu ii) und iii): Der in der Volkswirtschaftslehre und in der Politikwissenschaft dominierende „Rational Choice“ Ansatz, welcher auf die Revolution der rationalen Erwartungen (Lucas 1976) und den Aufstieg der neuen klassischen Ökonomie zum Theorie-Paradigma der Volkswirtschaftslehre in den 1970er Jahren zurückzuführen ist, liefert nur eine eingeengte Sichtweise auf die Entscheidungsprozesse der Menschen, da sie diese als „objektiv“ versteht. So können makroökonomische Faktoren wie die Arbeitsmarktlage, das Wirtschaftswachstum oder die ökonomische Ungleichheit eines Landes den Wahlerfolg von Regierungs- oder Oppositionsparteien erklären (Proaño et al. 2019). Umfangreiche empirische Evidenz deutet aber auch darauf hin, dass Wähler nicht rein rational/objektiv handeln, sondern sich auch von eher irrelevanten Fakten wie dem Wahlerfolg der Kandidaten in früheren Wahlen (Anagol & Fujiwara 2016), ihrem physischen Aussehen (Bailenson, Iyengar, Yee & Collins 2008) oder der Performance der Weltwirtschaft (Wolfers 2007) beeinflussen lassen. Neuere Literatur zu Wahlverhalten untersucht daher die Rolle von mangelnder Aufmerksamkeit, Beeinflussbarkeit und beschränkter Rationalität (vgl. Achen & Bartels 2004, 2016, Bendor, 2010, Bendor et al. 2011 und Andonie & Diermeier 2019).

Nicht-rationale Faktoren wie die wahrgenommene Gruppenzugehörigkeit der Wähler erscheinen gerade besonders relevant zu sein in der gegenwärtigen, sogenannten post-faktischen Welt, in der Des- und Fehlinformationen verstärkt als politische Waffen in und durch viele Länder eingesetzt werden. Wir möchten hier anhand diverser Experimente mit realen Subjekten in verschiedenen sozialen und nationalen Kontexten untersuchen, inwieweit die subjektive Gruppenidentifikation relativ zu eher rationalen Faktoren die politischen Entscheidungen beeinflussen kann. Diese Forschungsagenda soll an in der ersten Phase des Promotionskollegs entstandene Arbeiten zur Einkommensungleichheit und politischen Polarisierung (Proaño et al. 2019) und Gruppenidentifikation und politischen Polarisierung (Peña et al. 2020) anknüpfen und sie weiterführen. Hier ist anzumerken, dass insb. Proaño et al. (2019) das Ergebnis einer interdisziplinären Kooperation mit Prof. Dr. Thomas Saalfeld, Inhaber des Lehrstuhls für Vergleichende Politikwissenschaft an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg, ist.

Auf der theoretischen Ebene möchten wir, ausgehend von der von Alesina (1987) vorgelegten rational partisan theory, verhaltensbasierte politische Aspekte in makroökonomische Modelle einführen, um die Interdependenz zwischen den politischen und den makroökonomischen Sphären zu untersuchen. Dabei möchten wir u. a. den aggregate sentiments Ansatz von Weidlich & Haag (1983) und Lux (1995) modifizieren, um endogene politische Einstellungen und sogar eine endogen bestimmte politische Polarisierung in einem polit-makroökonomischen Modell zu erklären. Dies erscheint uns eine durchaus realistische Aufgabe, da wir mit dem aggregate sentiments Ansatz sehr vertraut sind, siehe z. B. Franke & Westerhoff (2017, 2019), und Flaschel et al. (2018). Hier ist auch die Miteinbeziehung von Fehl- oder Desinformation (fake news) denkbar, was bedeutende Synergieeffekte zum Forschungsfeld 4.a) liefern könnte.

d) Digitalisierung und Arbeitsmärkte: Informationsasymmetrien, Migration und Integration

Die Frage der Gruppenidentifikation ist auch von besonderer Relevanz im Kontext der Globalisierung und des technologischen Wandels, denn sowohl die Migration von ökonomisch motivierten Personen und Flüchtlingen als auch die Digitalisierung gehören zu den zentralen gegenwärtigen und absehbar auch zukünftigen Herausforderungen für Arbeitsmärkte und gesellschaftlichen Zusammenhalt. Einzeln und in Interaktion betrachtet ergeben sich daraus zwei wichtige Fragestellungen:

Wie beeinflussen digitale Technologien den Integrationsprozess, insbesondere

i. die Arbeitsmarktpartizipation von Migrant*innen und

ii. das Integrationspotenzial, also die Reaktionen der Mehrheitsbevölkerung auf Migration?

Chancen und Risiken, welche mit Migration einhergehen, werden nicht nur in Deutschland, sondern in Europa und weltweit in Gesellschaft wie Wissenschaft diskutiert (McAuliffe und Ruhs, 2017). So hat etwa der jüngste Zustrom von Flüchtlingen den Zuwachs rechtspopulistischer Parteien nicht notwendigerweise verursacht, aber doch begünstigt (MIDEM, 2018, Edo et al., 2019, für Frankreich). Als Folge hiervon wurde die Migrationspolitik etablierter Parteien in Deutschland und Österreich teils beeinflusst (Rossel Hayes und Dudek, 2019).

Die Herausforderungen für die Gesellschaften, welche Migrant*innen aufnehmen, werden hinsichtlich ökonomischer und gesellschaftlicher Integration durch zwei wesentliche Aspekte determiniert: Objektive Faktoren wie Sprachkompetenzen sowie schulische und berufliche Qualifikationen der zugewanderten Personen, sowie deren subjektiven Gruppenzugehörigkeitswahrnehmung in ihrer neuen Umgebung. Dabei stellen Netzwerkeffekte und Informationsasymmetrien zusätzlich relevante Faktoren dar. Insbesondere Informationsasymmetrien liegen auf beiden Seiten vor, sowohl bei zugewanderten Personen wie auch bei der Mehrheitsbevölkerung der aufnehmenden Länder. Unter Migrant*innen bestehen diese u. a. über Arbeitsmarktchancen in aufnehmenden Ländern, auf deren Arbeitsmärkten und in den Mehrheitsbevölkerungen liegen mangelnde Informationen über Zuwandernde an sich vor, etwa über Qualifikationen oder kulturellen Hintergrund.

Hier setzen wir an. Der rapide Ausbau des Internets ab Ende der 1990er Jahre und die immer schnellere Verbreitung digitaler Technologien ermöglichte einen schnelleren und zunehmend kostengünstigeren Zugang zu Informationen und damit u. a. über Netzwerkeffekte potenziell einen Abbau von Informationsasymmetrien. Geplant ist, die zeitliche und regionale Variation der Einführung des (Breitband-)Internets als Identifikationsstrategie zur Ermittlung kausaler Effekte auf den Integrationserfolg zu nutzen. In Teilprojekten sollen relevante Indikatoren für beide Teilpopulationen – Migrant*innen und Mehrheitsbevölkerung – untersucht werden. Die uns interessierenden Ergebnisgrößen sind, wie oben unter i. angeführt, die Arbeitsmarktpartizipation zugewanderter Personen, als auch, wie unter ii. benannt, politökonomische Aspekte, etwa Einstellungen der Mehrheitsbevölkerung zu Migrant*innen oder für beide Gruppierungen, Vertrauen in Institutionen, soziales Vertrauen oder Wahlverhalten.

In die bestehende Literatur bettet sich die geplante Forschung in zwei Teilbereiche ein: einerseits in die Literatur zum Effekt des Internets und andererseits in den Teilbereich der Migrationsökonomik, welcher Integration und Einstellung der Mehrheitsbevölkerung gegenüber Migrant*innen zum Gegenstand hat.

Die zeitliche und regional variierende Einführung des Internetzugangs und seine Wirkung ist bis dato für die Untersuchung verschiedener Ergebnisgrößen genutzt worden. Für Arbeitsmarktaspekte zeigen etwa sowohl Czernich et al. (2011) als auch Stockinger (2017), dass das Internet einen positiven, kausalen Effekt auf das (regionale) Wirtschaftswachstum hat. Kroft und Pope (2014) finden zwar keinen Effekt des Internets für die regionale Arbeitslosenquote, belegen aber einen positiven Effekt für die Match-Qualität auf dem Arbeitsmarkt. Letzteres wird durch die Ergebnisse von Mang (2002) unterfüttert. Diese weisen darauf hin, dass die Online-Jobsuche im Vergleich zur herkömmlichen Veröffentlichung von Vakanzen (Zeitungen, andere Job-Börsen), zu einem besseren Match dadurch führen, dass durch das Online-Angebot mehr Angebote veröffentlicht werden können und zudem für Jobsuchende bessere Methoden bereitstehen, nach geeigneten Vakanzen zu suchen. Ein weiterer Forschungsstrang nimmt politökonomische Ergebnisgrößen in den Blick. So zeigen Studien zur Wahlbeteiligung (Campante et al. 2017, Falck et al. 2014), dass das Internet die Wahlbeteiligung verringert hat. Gleichwohl zeigen Bauernschuster et al. (2014), dass es durch die Einführung des Internets zu keinem Abbau von Sozialkapital gekommen ist.

Empirische Evidenz bezüglich der Frage, welchen Effekt die Einführung des Internets – und dabei insbesondere durch den möglichen Abbau von Informationsasymmetrien – auf Ergebnisgrößen innerhalb der Migrationsökonomik hat, ist indessen kaum gegeben. In der Ökonomie lässt sich mit Farré und Fasani (2013) ein vergleichbarer Ansatz finden. Die Autorin und der Autor untersuchen in ihrer Studie für Indonesien, ob der regional variierende TV-Empfang einen Einfluss auf Migrationsentscheidungen hat. Ihre Analyse beschränkt sich jedoch auf regionale Mobilität innerhalb Indonesiens und betrachtet nicht das Internet als Medium der Informationsvermittlung. Selbiges gilt für eine Studie aus der Soziologie (Czymara und Dochow, 2018), in der die Autoren einen Zusammenhang zwischen der Diskussion von Migrationsaspekten in Massenmedien und der Besorgnis der Mehrheitsbevölkerung gegenüber Migrant*innen identifizieren.

Der geplante Forschungsbereich ist in beiden Literatursträngen eingebettet, d. h. sowohl zu Arbeitsmarktfragen als auch insbesondere zu Einstellungen der Mehrheitsbevölkerung gegenüber Migrant*innen und zur Ausgestaltung von Migrationspolitiken. Innerhalb dieser Literatur ist ein Merkmal von zentraler Bedeutung: die Rolle von Bildung. In Korrelationsstudien konnte überwiegend ein positiver Zusammenhang von Bildung und Einstellung gegenüber Migrant*innen aufgezeigt werden. Hierfür können beispielhaft die Studien von Scheve und Slaughter (2001) für die USA sowie Mayda (2006) und O’Rourke and Sinnott (2006) für einen internationalen Vergleich genannt werden. Der Beitrag von Dustmann und Preston (2007) erweitert dies erkenntnisreich dahingehend, welche Mechanismen diesen positiven Zusammenhang erklären. Hierbei zeigen die Autoren unter anderem auf, dass unter niedrigqualifizierten Personen Vorurteile bezüglich des Kulturkreises von Migrant*innen und die Sorge über einen erhöhten Wettbewerb auf dem Arbeitsmarkt von vorrangiger Bedeutung sind. Hinsichtlich der empirischen Evidenz, welche den ursächlichen Effekt von Bildung auf Einstellung gegenüber Migrant*innen untersucht, sind vor allem die Studien von d’Hombres and Nunziata (2016) sowie Margaryan et al. (2019) besonders relevant. Erstere können für 12 europäische Länder den positiven Effekt von Bildung bestätigen. Die Ergebnisse belegen, dass Bildung einen positiven Effekt auf die Wahrscheinlichkeit hat, sehr besorgt über Migration bzw. Migrant*innen zu sein. Zudem belegen die Autor*innen, dass dieser positive Zusammenhang durch höheres soziales Vertrauen erklärt werden kann.

Mindestens zwei bedeutende Beiträge sollen durch unsere Forschung geleistet werden. So wurde bisher untersucht, ob Vorurteile gegenüber Kulturkreisen und somit eine negative Assoziation gegenüber Mitgliedern einer wahrgenommenen anderen Gruppe, die Sorge vor Arbeitsplatzverlust und soziales Vertrauen den Effekt von Bildung auf Einstellungen gegenüber Migrant*innen mediieren. Diesen konzeptionellen Zugang planen wir um die Verfügbarkeit des Internets bzw. von Informationen, die man u. a. durch digitale Technologien und Netzwerke erhält, zu erweitern. Zum anderen hat dieser Forschungsbereich zum Ziel, die Rolle von sozialen Medien (Facebook, Einführung 2004, Twitter, Einführung 2006, etc.) zu untersuchen. Dies soll neben den geschilderten Ergebnisgrößen für die Mehrheitsbevölkerung auch für die Gruppe der Migrant*innen erfolgen.

Um diese Fragen zu beantworten werden in der bisherigen Literatur üblicherweise Daten wie z. B. das Sozio-oekonomische Panel (SOEP) herangezogen. Seit 2013 wurde das SOEP um eine Migrationsstichprobe erweitert und mit administrativen Daten der Bundesagentur für Arbeit verlinkt (IAB-SOEP-Migrationsstichprobe).4 Wir planen darüber hinaus eigenständige Online-Erhebungen, die auch experimentelle Ansätze beinhalten sollen, um relevante Fragen etwa zur Verbreitung und Wirkung von Fake News zu untersuchen.

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