Children’s Upward Educational Mobility as a Booster for Parents’ Subjective Well-Being in Later Life
In vielen europäischen Ländern hat in den letzten Jahrzehnten eine starke Bildungsexpansion stattgefunden. Während das subjektive Wohlbefinden von Bildungsaufsteigerinnen und -aufsteigern bereits intensiv untersucht wurde, ist wenig darüber bekannt, wie intergenerationaler Bildungsaufstieg mit dem Wohlbefinden von geringer gebildeten Eltern zusammenhängt. Anhand multivariater Regressionsmodelle auf Basis des Survey of Health, Ageing and Retirement in Europe (SHARE) untersuchen wir, ob die Bildungsmobilität der Kinder mit dem Wohlbefinden der Eltern – gemessen an ihrer Lebenszufriedenheit – in Verbindung steht. Zudem analysieren wir, ob Eltern mit niedriger Bildung stärker vom Bildungsaufstieg ihrer Kinder profitieren als Eltern mit mittlerer Bildung und welche Mechanismen diesen Zusammenhang erklären könnten.
Eltern mit aufwärtsmobilen Kindern berichteten eine höhere Lebenszufriedenheit als Eltern mit nicht-mobilen oder abwärtsmobilen Kindern. Der Effekt war bei Eltern mit niedriger Bildung etwas ausgeprägter als bei Eltern mit mittlerer Bildung. Zudem verstärkte sich der positive Zusammenhang mit der Lebenszufriedenheit, wenn Eltern mehr als ein Kind mit höherer Bildung hatten. Die zugrunde liegenden Mechanismen dieses Zusammenhangs konnten nicht vollständig identifiziert werden. Emotionale Nähe, finanzielle Unterstützung und praktische Hilfe durch Kinder standen zwar generell in Verbindung mit der elterlichen Lebenszufriedenheit, unterschieden sich jedoch nicht ausreichend zwischen Eltern mit und ohne aufwärtsmobile Kinder, um die mobilitätsbezogenen Unterschiede in der Lebenszufriedenheit vollständig zu erklären.
Intergenerationale Bildungsmobilität stellt eine potenziell relevante und „neue“ Dimension sozialer Ungleichheit im Alter dar, da die Lebenslage im späteren Leben auch vom Bildungskapital der erwachsenen Kinder beeinflusst werden kann. Unsere Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit weiterer Forschung, um die Rolle intergenerationaler Bildungsmobilität für das elterliche Wohlbefinden im höheren Lebensalter besser zu verstehen.
Citation
Schmitz, A., Hoffmann, R. (2025) Children’s Upward Educational Mobility as a Booster for Parents’ Subjective Well-Being in Later Life. KZfSS Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie. https://doi.org/10.1007/s11577-025-01021-0