Ort: An der Universität 5, Hörsaal U5/00.24
ICS

"Eins zu eins ist jetzt vorbei" – Popschreibweisen seit 2000

Tagung

Das Verhältnis der künstlerischen Felder zueinander, das Neben- und Ineinander ihrer Logiken und Geschichten, ist gleichermaßen interessant und schwer zu vermessen. Zwei fast zeitgleiche Momentaufnahmen mögen das illustrieren: Während Matthias Politycki in der Folge von Nine-Eleven (wie das etablierte Geschichtszeichen für die Anschläge vom 11.9.2001 lautet) einen 'Relevanten Realismus' forderte und sich gegen eine "nur selbstreferenzielle Literatur" mit ihren "solipsistischen Selbsterkundungen" wendete, sangen Tocotronic auf ihrem 'Weißen Album': "Eines ist jetzt sicher / eins zu eins ist jetzt vorbei". Während in der Folgezeit im literarischen Feld tatsächlich ein neuer Realismus reüssierte (man blicke nur auf die ersten Buchpreisgewinner), wendeten sich die vormaligen Hamburger Schüler von ihrer Sturm- und Drang-Phase im Zeichen juvenilen Protestes gegen die herrschenden Zustände ab und ihrer Kunstphase zu, die bis heute andauert. Auch Blumfeld, um von vielen möglichen Beispielen nur noch ein weiteres zu nennen, hatten ihr Testament der Angst zu diesem Zeitpunkt schon geschrieben, und der "Apfelmann" war von hier aus nicht mehr fern. Während die Schreibweisen im literarischen Feld seit der Jahrtausendwende vielfach untersucht wurden, sind die zumindest historisch parallellaufenden Popschreibweisen vergleichsweise wenig ausgeleuchtet. Hier setzte unsere Tagung an.

Tagungsprogramm(679.5 KB, 1 Seite)

Playlist zur Tagung.

Vielen Dank an alle Vortragenden und Gäste!