Studi-Nacht der geschlechtersensiblen Forschung

Workshop mit Studierenden, die ihre Abschlussarbeiten vorstellen.

Am 22.05.2023 fand erstmalig die „Studi-Nacht der geschlechtersensiblen Forschung“ statt. Die Veranstaltung war Teil des diesjährigen Diversity Tags, der am 23.05.2023 deutschlandweit und auch an der Uni Bamberg begangen wurde.


Um 20 Uhr trafen sich alle Workshop Teilnehmenden im Markusgebäude und wurden dort von der Beauftragten für die Gleichstellung von Frauen in Wissenschaft und Kunst Astrid Schütz begrüßt, die in ihrer kurzen Rede noch einmal betonte, dass geschlechtersensible Forschung extrem wichtig sei, um den Gender Data Gap zu schließen, besonders im medizinischen Bereich.

Nach einer kurzen Vorstellungsrunde stellten Julia Hufnagel, Alisha Bleicher und Anton Gomer ihre Abschlussarbeiten mit besonderem Fokus auf den geschlechtersensiblen Teil der Forschung vor.

Den Anfang machte Julia Hufnagl mit Geschlechterdynamiken und Diskriminierung bei Jugendlichen mit Migrationshintergrund auf dem Ausbildungsmarkt. In der präsentierten Arbeit geht es um intersektionale, wahrgenommene Diskriminierung bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz mit der spannenden Forschungsfrage „Wie unterscheidet sich die wahrgenommene ethnische Diskriminierung in Abhängigkeit des Geschlechts?“.

 

 

Danach berichtete Alisha Bleicher von den Erfahrungen von TIN* (trans, inter, nicht binär) Personen, die im Universitätsalltag immer noch häufig misgendert werden und weitere (sprachliche) Diskriminierung erfahren. Es zeigt sich deutlich: diese negativen Erlebnisse wirken sich ebenfalls negativ auf Motivation und Lernprozess aus. Im Rahmen der Arbeit männlich, weiblich, divers, offen…Gleichstellung durch gendersensible Sprache in der Hochschullehre hat Alisha einen umfangreichen Sprachleitfaden für Dozierende entwickelt.

Am Ende des ersten Teils stellte Anton Gomer seiner Arbeit Geschlechtergerechter Sprachgebrauch im Französischen und Russischen – gibt es den? Eine empirische Analyse von aktuellen Onlinemedien vor. Darin geht er der Frage nach, ob und wie sehr sprachinterne Faktoren die Ermöglichung von gendergerechter Sprache beeinflussen. Bei der Gegenüberstellung der doch sehr unterschiedlichen Sprachen Französisch und Russisch wird klar, dass es sowohl große kulturelle Beweggründe für/gegen die Einführung und Nutzung geschlechtergerechter Sprache gibt als auch eine ganze Menge sprachinterne Faktoren.

Nach einer kurzen Pause, in der schon der erste Austausch zwischen Vortragenden und Teilnehmenden stattfand, ging es dann weiter mit dem Workshop Teil der Nacht.

Die Anwesenden teilten sich in kleinere Arbeitsgruppen auf und arbeiteten anhand eines Entscheidungsbaumes(789.2 KB) ab, ob und wie sie ihre eigenen Arbeiten (noch) geschlechtersensibel(er) aufbauen können.

Abschließend wurden die Ergebnisse und Gedanken, die während der Diskussion in den Kleingruppen aufkamen, gemeinsam besprochen und festgehalten.

Wir haben in der ersten langen Studi Nacht der Geschlechtersensiblen Forschung sehr viel gelernt und freuen uns vielleicht schon auf ein nächstes Mal!