Neue Veröffentlichung im Academy of Management Journal

Der Beitrag "Silver Bullet or Ricochet? CEOs' Use of Metaphorical Communication and Infomediaries’ Evaluations" wurde vom Academy of Management Journal, einer der weltweit führenden wissenschaftlichen Zeitschriften im Feld der Managementforschung, zur Veröffentlichung angenommen.

Das Academy of Management Journal, eine der weltweit führenden wissenschaftlichen Zeitschriften im Feld der Managementforschung, hat den Beitrag "Silver Bullet or Ricochet? CEOs' Use of Metaphorical Communication and Infomediaries’ Evaluations" von Angela Fehn, Andreas König (Universität Passau), Jan Mammen (Universität Erlangen-Nürnberg), Johannes Luger (Universität Sankt Gallen), und Albrecht Enders (IMD Lausanne) zur Veröffentlichung angenommen.

Die Autoren untersuchen ihrem Beitrag die Auswirkungen der Verwendung metaphorischer Kommunikation durch Vorstandsvorsitzende (CEOs). Metaphorische Kommunikation bezeichnet bildhafte sprachliche Strukturen (Metaphern, Analogien, Similes und Metonymien) und wird seit der Antike als besonders förderlich für die Überzeugungskraft von Führungskräften beschrieben.

Im Gegensatz zur hergebrachten Meinung entwickeln König et al. die These, dass sich die metaphorische Kommunikation von CEOs widersprüchlich auf die Einschätzungen besonders wichtiger Adressatengruppen auswirkt, insbesondere von Journalisten und Wertpapieranalysten: Während eine verstärkte Verwendung metaphorischer Kommunikation durch CEOs bei Journalisten günstigere Aussagen hinsichtlich des jeweiligen Unternehmens auslöst, reagieren Analysten mit einer Abwertung ihrer Firmenbewertung. Diese Hypothese baut auf sozialpsychologischen Studien auf, welche nahelegen, dass Journalisten wie Analysten Unternehmenskommunikation bevorzugen, die den Erwartungen und Vorlieben ihrer jeweiligen Adressatengruppen entspricht und die ihre Arbeit als so genannte „Infomediaries“ erleichtert.

Das Team findet Unterstützung für seine Hypothesen in einer umfassenden Analyse von 937 Earnings Conference Calls in der US-Pharma-, Hardware- und Softwareindustrien sowie von mehr als 25.000 Aussagen von Journalisten und sowohl 6.500 Gewinnprognosen als auch mehreren hundert Kaufempfehlungen von Wertpapieranalysten.

Die in der Untersuchung entwickelte neuartige Theorie und die empirischen Erkenntnisse zeigen, dass die Verwendung diskursiver Strukturen in den Interaktionen von Unternehmen mit kritischen Zielgruppen bisher vernachlässigte – und praktisch äußerst relevante – rhetorische Dilemmata mit sich bringen kann. Damit trägt die Studie zu zentralen wissenschaftlichen Diskursen bei, insbesondere zur Reputation von Organisationen und zur strategischen Kommunikation von Führungskräften. Zudem hat die Untersuchung zahlreiche Implikationen für Manager, Analysten, Journalisten, Kommunikationsberater, Investoren und Rezipienten der Wirtschaftspresse.