Forschungsprojekt "European Network For Gender Balance in Informatics"

Projektbeschreibung und -ziele

Förderzeitraum: Oktober 2020 - Dezember 2024

Einen Überblick über den Fortgang des Projekts sowie teilnehmende Länder und deren Vertretung finden Sie hier.

 

Ob Studentinnen, Absolventinnen, Angestellte oder Führungskräfte in Forschung und Industrie - der Anteil an Frauen* in der Informatik ist gering.

Aus diesem Grund ist das Forschungsprojekt European Network For Gender Balance In Informatics entstanden. Ziel ist es Frauen* in der Informatik zu stärken und somit das Ungleichgewicht der Geschlechter zu verbessern.

Hierzu widmet sich das Projekt den folgenden Fragen:

  • Wie können Mädchen dazu ermutigt werden sich für ein Studium oder eine Ausbildung im Bereich der Informatik zu entscheiden?
  • Wie können Studentinnen der Informatik bei einem erfolgreichen Studienabschluss und der anschließenden Berufsfindung unterstützen?
  • Wie können mehr Doktorandinnen dazu ermutigt werden eine Karriere in der Forschung oder eine Professur anzustreben?
  • Wie können junge Frauen* in der Informatik unterstützt und inspiriert werden trotz bestehender Hürden eine Führungsposition einzunehmen?

Um diese Fragen zu beantworten werden Akademiker*innen aus ganz Europa vernetzt und ihre Erfahrung auf dem Gebiet der Frauenförderung in der Informatik genutzt, um erfolgreiche Konzepte für eine mögliche Anwendung in anderen Institutionen und Ländern zu analysieren und weiterzuentwickeln.

Viele Universitäten haben in der Vergangenheit erfolgreiche Projekte etabliert, beispielweise:

  • The Bamberg CS30 Strategy - Encouraging female students since 2005, Fakultät Wirtschaftsinformatik und Angewandte Informatik, Universität Bamberg, Deutschland.
    Begonnen 2005 mit dem Ziel ein Verhältnis von Studentinnen zu Studenten von mindestens 30% in allen Informatik-Studiengängen zu erreichen. Die Zahl der Frauen*, die sich für ein Informatikstudium im ersten Jahr einschreiben, ist seit 2013 gestiegen und erreichte 2017 37%. Dies stellt in Deutschland einen neuen Rekord auf und wurde 2018 mit dem Minerva Informatics Equality Award ausgezeichnet.
  • The Girl Projekt Ada, Fakultät Informationstechnologie und Elektroingenieurwesen, Norwegian University of Science and Technology, Norwegen.
    Begonnen 1997 mit dem Ziel, mehr Mädchen für ein IKT(Informations- und Kommunikationstechnolodie) Studium zu rekrutieren und Schulabbrüche zu verhindern. Der Anteil weiblicher Teilnehmer an IKT-Studien hat sich in verschiedenen Programmen im Durchschnitt fast verdoppelt und lag 2017 im Bereich der Informatik sogar bei über 25%.
  • CS4All initiative, School of Computer Science, TU Dublin, Irland.
    Begonnen 2012 mit dem Ziel, die Zahl an Studentinnen in Informatik-Bachelor-Studiengängen zu erhöhen und die Zahl der Studienabbrüche im kritischen ersten Jahr zu verringern. Der Anteil an eingeschriebenen Studentinnen in einem neuen Informatik-Bachelor-Studiengang mit Schwerpunkt auf Internationalisierung und Globalisierung ist mit 22% doppelt so hoch wie der Anteil in der Standard-Informatik. Die Zahl der Studienfortführungen wurde stark verbessert, insbesondere im Bereich der Studienanfänger, auf eine Entwicklung von 89% im Übergang von ersten zum zweiten Studienjahr. Diese Entwicklung ist aktuell die höchste im Bereich der Informatik in Irland.

Auf europäischer Ebene stellt die Koordination der Projektbemühungen sowie die oft noch fehlende zweckorientierte Finanzierung ein Problem dar. Aus diesem Grund lassen sich nicht viele Projekte finden die von der EU finanziert werden, jedoch gibt es auch hier einige nennenswerte Projekte (EQUAL-IST und Women4IT), europaweite Netzwerke für Frauen* in einer akademischen Karriere (Informatics Europe’s Women in Informatics Research and Education Working Group und das ACM-WE Kommitee) sowie Projekte für Frauen* in IKT-Berufen (CEPIS Women in ICT Task Force und the European Centre for Women and Technology).

Gefördert wird das Projekt durch die European Cooperation In Science & Technology