E-Prüfungen mit psi-exam

Überblick

psi-exam ist ein digitales Prüfungssystem, das seit dem Sommersemester 2023 am Lehrstuhl für Privatsphäre und Sicherheit in Informationssystemen aufgebaut wird. psi-exam wurde mit dem Ziel entwickelt, elektronische Prüfungen in großen Lehrveranstaltungen mit möglichst wenigen Aufsichten durchführen zu können. Hohe Zuverlässigkeit und Sicherheit waren weitere Designziele.

Einen ersten Eindruck des Systems vermittelt das Erklärvideo, das wir Studierenden, die mit psi-exam eine E-Klausur schreiben, in deutscher und englischer Sprache zur Verfügung stellen. Eine ausführlichere Beschreibung des Systems erfolgte in einem Vortrag auf dem E-Prüfungssymposium 2023 an der RWTH Aachen. Das Video ist im Kasten verlinkt.

Deutsches Erkärvideo (Englisches Erklärvideo)

Prüfungsraum

E-Prüfungen mit psi-exam

psi-exam ermöglicht die Prüfung praktischer Fertigkeiten in einer digitalen Umgebung und kann auch in spartanisch ausgestatteten Prüfungsräumen (Kapellenstr. 13) eingesetzt werden. Die Prüflinge arbeiten an speziell präparierten Laptops (Lenovo T14), die mit Blickschutzfiltern ausgestattet sind.

Technische Aspekte

Um eine sichere und zuverlässige Prüfungsdurchführung zu gewährleisten, wird ein angepasstes Debian-Linux-Betriebssystem eingesetzt. Die Laptops arbeiten während der Prüfung autark ohne Strom- und Netzwerkanschluss. Die Prüfungssoftware psi-exam läuft lokal auf den Laptops im Browser. Die Prüfungsaufgaben müssen aktuell noch von den Prüfenden als HTML-Seiten erstellt werden. Neben Freitextfragen können auch Multiple-Choice-Aufgaben gestellt werden.

Auf den Laptops können weitere Linux-Programme oder Webseiten als zugelassene Hilfsmittel für die Prüfung hinterlegt werden.

Darüber hinaus bietet psi-exam die Möglichkeit, den Studierenden bei einzelnen Aufgaben während der Prüfung einen Hinweis zu geben, ob ihre Antwort richtig war. Gerade zu Beginn einer Prüfung kann dies helfen, den Prüfungsstress zu reduzieren.

Menschliche Fehler können durch Prüfsummen für Prüflinge und Aufsichtspersonen erkannt werden. Digitale Signaturen und verschlüsselte Nachrichten schützen die Integrität und Vertraulichkeit der Daten. Die Vorbereitung der Laptops (Aufladen und Softwareverteilung) kann im Vorfeld durch Hilfskräfte erfolgen, da die Prüfungsaufgaben erst im Prüfungsraum über ein temporäres, vom Internet getrenntes WLAN bezogen werden.

Die Eingaben der Prüflinge werden während der Prüfung lokal gespeichert – und zusätzlich als Backup auf einem USB-Stick, der bei technischen Problemen schnell an ein Ersatzgerät angeschlossen werden kann. Am Ende der Prüfungszeit werden die Eingaben über das WLAN auf den Laptop der Aufsicht übertragen, können aber auch – etwa bei instabilem WLAN oder einem Denial-of-Service-Angriff auf das WLAN – von den USB-Sticks kopiert werden.

Bisherige Erfahrungen und Pläne

psi-exam wurde erstmals im Sommersemester 2023 für drei Prüfungen mit bis zu 250 angemeldeten Prüflingen in einem großen Prüfungsraum (Kapellenstr. 13) eingesetzt. Für das Wintersemester 2023 ist der Einsatz in sechs weiteren Prüfungen am Lehrstuhl geplant. Aktuell könenn Prüfungen mit bis zu 320 Prüflingen mit psi-exam durchgeführt werden.

Eine Webanwendung zur elektronischen Korrektur und Remonstration ist in Arbeit. Es gibt auch Überlegungen, eine Authoring-Lösung zu entwickeln, sodass Prüfungsfragen zukünftig auch ohne HTML-Kenntnisse erstellt werden können.

Die Veröffentlichung des Systems unter einer Open-Source-Lizenz ist geplant. Mittelfristig könnte psi-exam auch universitätsweit zur Verfügung gestellt werden wenn genügend Erfahrungen zur Nutzung gesammelt worden sind und Fragen der Betreuung geklärt sind.

Interesse?

psi-exam ist eine Aktivität des Lehrstuhls PSI. Um weitere Erfahrungen mit der Lösung zu sammeln bieten wir – in begrenztem Umfang – an, auch Prüfungen anderer Lehreinheiten damit durchzuführen und sie bei der technischen Durchführung zu unterstützen.

Wenn Sie Interesse haben, psi-exam in einer Prüfung an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg einzusetzen, wenden Sie sich bitte an Prof. Dr. Dominik Herrmann.