Qualitätsmessung und -verbesserung von BPMN-Prozessmodellen

Zur Veranschaulichung und Dokumentation von Prozessen wird zunehmend der internationale Standard Business Process Model and Notation (BPMN) eingesetzt. Auch wenn die aktuellste Version BPMN 2.0 sich grundsätzlich zur direkten Ausführung auf sog. BPMN-Engines eignet, wird BPMN auch weiterhin vor allem zur Modellierung von human-zentrierten Prozessen genutzt, die nicht (direkt) ausführbar sind.

Die Qualität der Modellierungsergebnisse ist jedoch aus verschiedenen Gründen nicht immer befriedigend:

  • Das Standarddokument ist sehr umfangreich und enthält Ungenauigkeiten und Inkonsistenzen.
  • Der Austausch von Modellen zwischen Werkzeugen ist oft nicht möglich.
  • Je nach Domäne und Anwendungsfall ist die Standardnotation nur bedingt geeignet zur Modellierung.

Im Forschungsprojekt werden Vorschläge zur Messung und Verbesserung der Qualität von human-zentrierten Prozessmodellen auf verschiedenen Ebenen erarbeitet. Zur Verbesserung der Interoperabilität zwischen Modellierungswerkzeugen wird eine extensive Analyse des Standards mit dem Ziel der Aufdeckung aller Regeln und Anforderungen an korrekte BPMN-Modelle durchgeführt. Diese Regeln müssen zur Wahrung der Interoperabilität von Modellierungswerkzeugen beachtet werden. Darüber hinausgehend werden, ausgehend von einer Analyse bestehender Qualitätsmetriken, zunächst BPMN-spezifische Metriken zur Bewertung der Modellqualität erarbeitet, die bei der Analyse und Bewertung von human-zentrierten Prozessmodellen eingesetzt werden können. Anschließend werden Vorgehensmodelle und Werkzeuge zur Verbesserung von bestehenden oder neuen BPMN-Prozessmodellen entwickelt, die in verschiedenen Use-Cases evaluiert werden.


Beteiligte Mitarbeiter:

Matthias Geiger
Prof. Dr. rer. nat. Guido Wirtz