Erstellung eigener OER-Inhalte
Erste Gedanken zur Erstellung von OER Materialien
Die zwei Prüffragen lauten: Wollen Sie, dass dieser Inhalt möglichst weite Verbreitung findet? Sind Sie bereit, dafür ein Stück weit die Kontrolle über das, was mit dem Inhalt weiter geschieht, abzugeben?
Um ein Werk zu lizenzieren, dürfen nicht die Rechte Dritter verletzt werden. Das bedeutet, dass Sie der oder die alleinige Urheber bzw. Urheberin sein müssen. Außerdem ist zu prüfen, ob z.B. bei einem Werk, das beruflich erstellt wurde, auch Rechte des Arbeitgebers betroffen sind.
Es gibt verschiedene Lizenzen, unter denen Sie wählen können. Einen Überblick und eine Entscheidungshilfe liefert Ihnen die CC-Lizenz-Übersicht unserer Servicestelle
Sie können als lizenzgebende Person bestimmen, in welcher Weise die Namensnennung (Attribution) erfolgen soll. Dies kann Ihr Name und / oder ein Pseudonym und / oder eine Institution sein.
Häufig sind Materialien nicht 100%ig selbsterklärend. Dann ist es hilfreich, begleitende Informationen zur Einordnung zu liefern, um mögliche Kontexte für die Verwendung der Materialien zu erklären.
OER erlaubt die Weiterbearbeitung von Materialien. Die Erlaubnis hilft aber wenig, wenn z.B. nur PDF-Dateien zur Verfügung gestellt werden oder die Dateiformate nur mit spezifischer, kostenpflichtiger Software bearbeitet werden können.
Ausführliche Checkliste zur Erstellung eigener OER Materialien
- Strukturierte, verständliche und gut aufbereitete Inhalte erhöhen die Nutzbarkeit.
- Achte auf eine klare Zielgruppenorientierung (Schüler:innen, Studierende, Selbstlernende, Lehrende etc.).
- Nutze eine klare Struktur, z. B. mit Lernzielen, Kapiteln, Zusammenfassungen und Übungsaufgaben.
- Verwende ein didaktisches Modell, das zu deiner Zielgruppe passt (z. B. Constructive Alignment, Problem-based Learning).
- Interaktive Elemente wie Quizze, Diskussionsfragen oder Aufgaben fördern die aktive Auseinandersetzung.
- Achte auf eine einfache und verständliche Sprache.
- Nutze gut lesbare Schriftarten und Kontraste.
- Erstelle Untertitel für Videos und Transkripte für Audioinhalte.
- Stelle alternative Formate bereit (z. B. barrierefreie PDFs, HTML-Versionen).
- Prüfe, ob Screenreader die Inhalte gut erfassen können.
- Nutze offene und leicht zugängliche Formate (z. B. PDF, ODT, HTML, Markdown, SVG für Grafiken).
- Falls Software oder Plattformen nutzt werden, sollten Open-Source-Lösungen oder zumindest offene Standards bevorzugt werden.
- Achte darauf, dass die Inhalte auch auf Mobilgeräten gut nutzbar sind.
- Falls du multimediale Inhalte verwendest (Videos, interaktive Anwendungen), stelle sicher, dass sie auf verschiedenen Endgeräten funktionieren.
- Verwende eine offene Lizenz (z. B. Creative Commons, bevorzugt CC BY oder CC BY-SA).
- Stelle sicher, dass alle verwendeten Materialien (z. B. Bilder, Videos, Texte, Audio) ebenfalls unter einer kompatiblen OER-Lizenz stehen.
- Falls fremde Inhalte genutzt werden, müssen die Lizenzbedingungen genau geprüft und die Quelle korrekt angegeben werden.
- Vermeide Inhalte mit restriktiven Lizenzen (z. B. „Alle Rechte vorbehalten“ oder nur für den privaten Gebrauch).
- Ermutige zur Weiterverwendung und Anpassung der Materialien.
- Stelle Originaldateien zur Verfügung (z. B. PowerPoint statt nur PDF, Rohdaten von Grafiken).
- Dokumentiere, wie die Inhalte erstellt wurden und welche Quellen du verwendet hast.
- Falls möglich, entwickle Inhalte kollaborativ mit anderen Lehrenden oder Lernenden.
- Lade die Materialien auf Plattformen hoch, die OER unterstützen (z. B. oer@vhb, Wikimedia Commons, MoodleNet, edu-sharing, OpenLearnWare).
- Nutze Metadaten (Titel, Beschreibung, Schlagworte, Lizenzangaben) für eine bessere Auffindbarkeit.
- Bewerbe die Inhalte über Netzwerke, soziale Medien oder Fachforen.
- Achte darauf, dass die Materialien langfristig zugänglich sind.
- Dokumentiere den Erstellungsprozess, um spätere Aktualisierungen zu erleichtern.
- Falls möglich, erstelle die Inhalte in modularer Form, damit sie leicht aktualisiert oder kombiniert werden können.
Texte verändert und angepasst. CC BY SA 3.0 by Jöran Muuß-Merholz