Information für Lehrerinnen und Lehrer

In mehreren Untersuchungen (z.B. PISA) ist sichtbar geworden, dass die Leistungen unserer Kinder im internationalen Vergleich allenfalls durchschnittlich sind. Doch um bessere Lernbedingungen schaffen zu können, fehlen uns wichtige Informationen.
Die genauen Bedingungen, welche die sprachliche und kognitive Entwicklung unserer Kinder fördern, sind nur wenig erforscht. Auch zur Frage, wie Entscheidungen über die Einschulung und später den Besuch einer weiterführenden Schule gefällt werden, wissen wir nur wenig. Wir wollen deshalb mit unserer Studie zufällig ausgewählte Kinder über einen längeren Zeitraum in ihrer Entwicklung begleiten und konzipieren dazu zwei Längsschnittuntersuchungen: BiKS-3-10 und BiKS-8-14.

Ziel beider Längsschnitte ist die Untersuchung der Entwicklung und Förderung von Kompetenzen sowie der Ausformung von Einschulungsentscheidungen im Alter von 3 bis 10 Jahren und im Alter von 8 bis 14 Jahren. Im Einzelnen werden folgende Fragen untersucht:

Wie entwickeln sich die Kompetenzen der Kinder im Bildungsverlauf, und wie werden sie in Familie und Institutionen gefördert?
Nach welchen Gesichtspunkten treffen die jeweils relevanten Akteure (Eltern, Lehrerinnen und Lehrer) letztlich die Bildungsentscheidungen?
Wie wirken Kindergarten, Schule, Eltern und familiale Umwelt bei der Entwicklung von Kompetenzen und Bildungsentscheidungen zusammen?

BiKS-3-10:

Seit Herbst 2005 wird eine Gruppe von ca. 550 Drei- bis Vierjährigen seit Eintritt in den Kindergarten über fünf Jahre hinweg bis zum Abschluss der zweiten Grundschulklasse begleitet. Wir führen an einzelnen Tagen – im Abstand von ca. einem halben Jahr – Untersuchungen zur sprachlichen und kognitiven Entwicklung der ausgewählten Kinder im Kindergarten durch. Auch befragen wir die ausgewählten Eltern über ihre Kinder und die anstehenden schulischen Entscheidungen in einem persönlichen Interview. Die Erzieherinnen und Erzieher der an der Studie beteiligten Kinder werden über die Situation im Kindergarten befragt.

Die meisten teilnehmenden Kindergartenkinder wechseln im Schuljahr 2008/2009 in die Grundschule. Damit beginnt eine neue Projektphase, in der die Grundschullehrerinnen und -lehrer miteinbezogen werden. In ausgewählten Schulen ist zudem vorgesehen, neben unseren bisherigen Längsschnittkindern auch die Klassenkameraden in die BiKS-Studie aufzunehmen. Insgesamt erwarten wir eine Teilnehmerzahl von ca. 2.500 Eltern mit ihren Kindern. Neben den fristgerecht eingeschulten Kindern werden auch die verhältnismäßig kleinen Gruppen der vorzeitig eingeschulten und zurückgestellten Kinder weiter begleitet.

BiKS-8-14:

Seit Frühjahr 2006 wird eine Gruppe von ca. 2.400 Schulkindern über einen längeren Zeitraum – vom Beginn der dritten bis zum Abschluss der sechsten Klasse – in ihrer Entwicklung begleitet. Wir führen an einzelnen Tagen – im Abstand von etwa einem Jahr – Untersuchungen zur sprachlichen und kognitiven Entwicklung der ausgewählten Kinder in der Schule durch. Auch befragen wir die ausgewählten Eltern über Ihre Kinder und die anstehenden schulischen Entscheidungen. Die Lehrerinnen und Lehrer der an der Studie beteiligten Kinder werden über die Situation in der Schule befragt.

Die Auswahl der Kinder unserer Studien beruht auf einem Zufallsverfahren. Nur dadurch können wir sicherstellen, dass alle Bevölkerungsgruppen in unserer Untersuchung berücksichtigt sind. Wir laden deshalb alle ausgewählten Schulen sowie Lehrerinnen und Lehrer der ausgewählten Schulklassen herzlich dazu ein, an unserem Forschungsprojekt mitzuwirken.