Illustration von Studierenden während einer E-PrüfungMidjourney (CC BY-NC 4.0)

Moderne Lehre: Testlauf für E-Prüfungen

Die letzte zentrale Prüfung im Sommersemester ist auch eine Premiere! Am Montag wurde an der Universität Bamberg nämlich zum ersten Mal an extra dafür hergerichteten Prüfungslaptops eine große E-Prüfung durchgeführt.

Knapp 250 Wirtschaftsinformatik- und Informatik-Studierende kamen in die Kapellenstraße 13, um die Klausur „Einführung in Rechner- und Betriebssysteme“ am Rechner abzulegen. Damit das Ganze gut und sicher funktioniert, hat der Lehrstuhl für Privatsphäre und Sicherheit in Informationssystemen (PSI) von Prof. Dr. Dominik Herrmann das Prüfungssystem PSI-Exam entwickelt. Damit lassen sich rechnergestützte Klausuren aufwandsarm und ausfallsicher durchführen – ohne riesengroßen PC-Pool und damit örtlich sehr flexibel. Die Besonderheit: Alle auf den Rechnern vorinstallierten Programme waren in der Prüfung zugelassene Hilfsmittel. Dadurch kann man viel praxisnähere Aufgaben stellen und „Programmieren auf Papier“ gehört in der Informatik damit der Vergangenheit an.

Und wie funktioniert so eine E-Prüfung? Die Prüfung wird im Browser bearbeitet und von einem Webserver bereitgestellt, der direkt auf den Prüfungslaptops läuft. Strom- oder Netzausfälle während der Prüfung sind daher kein Problem. Damit der Webzugriff prüfungsgerecht eingeschränkt ist, sind die Laptops in einem isolierten WLAN, das ein Laptop bei der Prüfungsaufsicht steuert (bei einer Fernprüfung gäbe es entsprechende Firewall-Regeln). Die eingegebenen Lösungen der Studierenden werden sowohl auf den SSDs der Laptops als auch auf USB-Sticks gesichert und im Hintergrund kontinuierlich an den Rechner der Aufsicht übermittelt.

Die Freischaltung und die Zuordnung der übermittelten Klausuren zu den Prüflingen erfolgt über QR-Codes und Prüfsummen. Wenn am Ende alle Klausurteilnehmer*innen fertig sind, werden von allen übermittelten Prüfungen zwei weitere Sicherheitskopien gemacht. Die abgelegten Prüfungen sind bereit für die Korrektur. Und die ist für die Prüfer*innen angenehmer und schneller durchzuführen als das beim Korrigieren von analogen Klausuren der Fall ist.

Damit die Studierenden mit der neuen Prüfungssituation nicht überfordert werden, wurde im Vorfeld ein Erklärvideo bereitgestellt, zur besseren Bedienbarkeit durfte man seine eigene Maus mitbringen – außerdem gab es knapp zwei Monate davor eine Probeklausur zum Üben.