Hochschultag Ökosoziale Marktwirtschaft und Nachhaltigkeit

Was nun, was tun? 

3. Bamberger Hochschultag: Öffentliche Veranstaltung mit Experten, Studierenden & Gästen

>>> Lesen Sie hierzu unseren zusammenfassenden Bericht

Inhalte dieser Seite

Ort und Zeit

Zeit: 24. Juni 2015, ab 12.15 Uhr

Ort: Feldkirchenstr. 21 - Raum F21/01.37, erster Stock (Anfahrt)

Programm

ZeitInhalt
12h15-12h45

Begrüßung und Einführung in das Thema

Prof. Dr. Dr. habil. Godehard Ruppert (Präsident der Otto-Friedrich-Universität Bamberg)

Prof. Dr. Björn Ivens (Otto-Friedrich-Universität Bamberg)

12h45-

14h00

Block 1: Was ist gutes Leben? eine ethische Herausforderung

Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm (Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern), Was ist ein gutes Leben? Ressourcen der christlichen Religion.

14h00-

14h30

 

Kaffeepause – Infostände

14h30-

16h00

Block 2: Verantwortungsvoller Konsum Formen, Möglichkeiten und Grenzen

Prof. Dr. Ingo Balderjahn (Universität Potsdam), Konsum: Zwischen Egoismus und Verantwortung 

Prof. Dr. Fritz Reheis (Otto-Friedrich-Universität Bamberg), Überforderte Konsumenten, überfordertes Marketing, überforderte Märkte

16h00-

16h30

 

Kaffeepause – Infostände

16h30-

18h00

Block 3:Einfacher leben, mehr genießen – Das geht! Praktische Beispiele

Pia Damm und Tobi Rosswog (living utopia), Utopien schon jetzt leben - Zeit für Veränderung!

Gerrit von Jorck (Blog Postwachstum), Auf der Suche nach Zeitwohlstand im Zeitalter der Beschleunigung.

18h00-

18h30

 

Abschließende Diskussion– Podium und Auditorium

Ab 18h30

Nachhaltig (diskutieren und) feiern

Imbiss und Getränke im Innenhof der Fakultät

Moderation der Veranstaltung: 

Prof. h.c. Dr. Johannes Grotzky, ehem. Hörfunkdirektor des Bayerischen Rundfunks und Honorarprofessor an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg

Zum Thema des Hochschultages

Was nun, was tun? Verantwortungsvoller konsumieren, einfacher leben und mehr genießen.

Die Forderung nach verantwortungsvollem Konsum und einfacherem Leben wird von verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen zunehmend gestellt. Sie ist nicht neu.

Ludwig Ehrhard, der Vater des deutschen Wirtschaftswunders, kündigte als Bundeskanzler an: „Wir werden sogar mit Sicherheit dahin gelangen, dass zu Recht die Frage gestellt wird, ob es noch immer richtig und nützlich ist, mehr Güter, mehr materiellen Wohlstand zu erzeugen oder es nicht sinnvoller ist, unter Verzichtsleistungen auf diesen ‚Fortschritt’ mehr Freizeit, mehr Besinnung, mehr Muße und mehr Erholung zu gewinnen.“

Heute scheinen wir "dorthin gelangt zu sein", wo wir grundlegende Fragen zur Zukunft unseres Lebens beantworten müssen. An Universitäten und in Denkfabriken ist eine Abwendung vom Wachstumsparadigma auch bereits ein Thema. Eine Flut von Fachbüchern begründet, „Warum wir Wirtschaft neu denken müssen“ (P. Sukhdev), verkündet "Wohlstand ohne Wachstum" (Tim Jackson) oder die "Befreiung vom Überfluss" (Niko Paech) oder fragt „Wieviel ist genug?“ (Skidelsky/Skidelsky). Der Sozialwissenschaftler Meinhard Miegel hat nicht nur ein Buch über das Ende des Wachstums geschrieben ("Exit"), sondern organisiert mit seiner Stiftung "Denkwerk Zukunft" regelmäßig prominent besetzte Seminare, auf denen Alternativen zur tradierten Wachstumspolitik angedacht werden. 

Dabei muss letztlich jeder Einzelne, jeder Bürger, seine Antwort finden. Nur:

Was können wir individuell ändern?

Welche Ansätze für ein einfacheres Leben gibt es?

Bedeutet "anders leben" auch "genusslos leben"?

Kann nur Verzicht die Lösung sein, oder können wir durch "anderen Konsum" unseren Beitrag leisten?

Solchen Fragen geht, mit Unterstützung des Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS), der dritte öffentliche Hochschultag „Ökosoziale Marktwirtschaft und Nachhaltigkeit“ der Universität Bamberg am 24. Juni 2015 nach. Renommierte und engagierte Vertreter der Zivilgesellschaft werden darüber referieren und mit den Studierenden, aber auch mit interessierten Gästen aus der Wirtschaft und Öffentlichkeit, diskutieren.

Vortrag Prof. Dr. Ingo Balderjahn: Konsum: Zwischen Egoismus und Verantwortung.

Die problematischen sozialen und ökologischen Konsequenzen des Konsums erfordern ein Konsumieren mit Verantwortung. Auf welche Weise können Konsumenten dieser Verantwortung gerecht werden?

Vortrag Prof. Dr. Fritz Reheis: Überforderte Konsumenten, überfordertes Marketing, überforderte Märkte.

Wenn es um Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit geht, sind Konsumenten, Marketing und Märkte systematisch überfordert. Auf welchen  Grundlagen kann dann ein menschenwürdiges Gemeinwesen – und damit auch eine ökologisch-soziale Wirtschaft – aufgebaut werden?

Vortrag Pia Damm und Tobi Rosswog: Utopien schon jetzt leben – Zeit für Veränderung.

living utopia ist die Idee von jungen, visionären Menschen, die anders leben. Pia: Wie könnte eine solidarische Gesellschaft von Morgen aussehen? Wie sieht ein selbstbestimmtes, glückliches Leben aus? Tobi: Lebt seit 2 Jahren geldfrei, u.a. um ein neues Miteinander fern des Prinzips von Leistung und Gegenleistung zu praktizieren und einen Perspektivwechsel anzuregen.

Vortrag Gerrit von Jorck: Auf der Suche nach Zeitwohlstand im Zeitalter der Beschleunigung.

Ein Großteil unserer Gesellschaft lebt in Zeitarmut. Auf der Suche nach Zeitwohlstand hat Gerrit von Jorck seine Arbeitszeit radikal reduziert, Job-Sharing ausprobiert, seinen Konsum verringert, sein (Arbeits-)Leben entschleunigt.

Vortrag Dr. Heinrich Bedford-Strohm: Was ist ein gutes Leben? – Ressourcen der christlichen Religion.

Die Frage nach dem guten Leben wird für die Zukunft der Menschheit zur Schlüsselfrage. Die christliche Tradition kann zur Bewältigung dieser Herausforderung einen wichtigen Beitrag leisten.

25. Juni 2015: CHANGE Workshops zum Hochschultag

Was kann ich tun? -Interaktive Workshopszu nachhaltigen Handlungsalternativen

25.06.2015, ab 9Uhr bis ca. 20Uhr, JuZ , Margaretendamm 12a, 96052 Bamberg

Kosten? 0,- /// Anmeldung und Kontakt: kontakt@chancengestalten.de

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9 –11 Uhr Block 1: "living utopia: Mitmachräume für den gesellschaftlichen Wandel"

Wie können wir gesellschaftskritisch Ideen spinnen und diese möglichst ohne (Finanz-und/ oder Bürokratie-) Barrieren frei umsetzen? Wie können wir alle unsere Energie voller Tatendrang und selbstbestimmt in die Umsetzung unserer Ideen fließen lassen? Während des zwei stündigen Workshops stellen living utopiaVollzeitaktivist*innen Tobi (Mitweltpädagoge) und Pia (Permakulturstudentin) die Idee des Netzwerks living utopiasowie Projekte und Aktionen vor.

www.livingutopia.orgKapazität: max. 20 Personen, Material: Flipchart, Poster, Eddings

11 –12 Uhr: Pause und kleiner Snack

12 –16 Uhr Block 2: "Booklet der Alternativen: Ohne Masterplan zu mehr globaler Gerechtigkeit“

Was ist das gute Leben? Wie kann ein jeder in einer friedlichen und global gerechten Welt leben? Durch unser tägliches Handeln tragen wir häufig ohne es zu wissen zu einer Verschlimmerung der Probleme bei. Dochdas muss nicht so sein. Es gibt bereits eine ganze Reihe an Alternativen. Nachhaltige Banken, Fairphones, modische fairtrade Kleidung, vegane Kosmetik etc. Es gibt auch viele Alternativen zum Neukauf eines Produkts und gar zu Plastik! Nachhaltig leben istnicht zwingend mit mehr Kosten verbunden und führt womöglich zu Entschleunigung und Zeitwohlstand. In dem vierstündigen Workshop möchten wir von Change e.V. gemeinsam mit den Teilnehmenden verschiedene Lebensbereiche kritisch betrachten, Alternativen aufzeigen und diese aus verschiedenen Perspektiven beleuchten. Der Austausch über Alternativen und der Blick für den eigenen Handlungsspielraum können zu einem gesellschaftlichen Wandel beitragen und somit zu mehrglobaler Gerechtigkeit führen.

www.chancengestalten.deKapazität: max. 40Personen, Material: Flipcharts, Poster, Eddings