Habe ich meine Internetnutzung noch unter Kontrolle?

Teilnehmende für psychologische Studien gesucht

Computerspiele, Online-Shopping und Pornografie haben eines gemeinsam: Sie können süchtig machen. Die zugrundeliegenden psychologischen und neurobiologischen Prozesse untersucht die Forschungsgruppe „Affective and cognitive mechanisms of specific Internet-use disorders“ (ACSID), die seit 2020 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert wird. Insgesamt haben sich, unter Leitung von Prof. Dr. Matthias Brand von der Universität Duisburg-Essen, Expertinnen und Experten von acht Universitäten in der Forschungsgruppe zusammengeschlossen. Aus Bamberg ist Prof. Dr. Steins-Löber, Inhaberin des Lehrstuhls für Klinische Psychologie und Psychotherapie, mit ihrem Team beteiligt. 

Zum Start zehn neuer Teilprojekte suchen die Forschenden jetzt Probandinnen und Probanden. Je nach Teilstudie kommen verschiedene Aufgaben auf die Teilnehmenden zu: Durchführung experimenteller und neuropsychologischer Aufgaben, Beantwortung von Fragebögen oder Teilnahme an einem ausführlichen Video-Interview. Alle Studienteilnehmenden erhalten 12 Euro Aufwandsentschädigung pro Stunde. Mindestens gute Deutschkenntnisse sind eine Voraussetzung. Die Teilnahme ist ab 18 Jahren möglich und kann je nach Teilstudie an einem der Projektstandorte oder digital durchgeführt werden. 

Besonders herausfordernd: betroffene Frauen zur Teilnahme ermutigen

Bei einer der Teilstudien wollen die Forschenden mehr über Geschlechterunterschiede bei Computerspielstörungen und Pornografienutzungsstörungen herausfinden. Interessant sind für sie vor allem dahinterliegende Mechanismen zur Entstehung und Aufrechterhaltung der Störungen. Teilnehmen können Personen, die häufig Computer- und Videospiele spielen oder Pornografie nutzen und vielleicht negative Folgen der Nutzung wahrnehmen. „Insbesondere suchen wir noch nach einer bisher unterrepräsentierten und schwer für die Studie zu rekrutierende Gruppe: weibliche Personen, die häufig zocken oder Pornografie nutzen“, erläutert Verena Vogel vom Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie an der Universität Bamberg. Weitere Informationen und Teilnahme unter: www.uni-bamberg.de/klinpsych/forschung/projekte/geschlechtsspezifische-aspekte-bei-der-computerspielstoerung-und-der-pornografienutzungsstoerung 

Wie beeinflussen Reize eine Suchterkrankung?

In einer weiteren Teilstudie möchten die Forschenden den Zusammenhang zwischen suchtrelevanten Reizen bei Computerspiel- und Online-Shopping-Nutzung mit diversen psychischen Faktoren, vor allem Denk- und emotionalen Prozessen untersuchen. Ziel ist unter Anderem herauszufinden, wie bestimmte Reize, die mit Belohnungen verbunden sind, das Verhalten von Menschen beeinflussen – sogar wenn keine Belohnungen mehr da sind. Gesucht sind hier Personen, die häufig Computer-, Video-, oder Onlinespiele spielen oder häufig online shoppen. Weitere Informationen und Teilnahme unter: www.uni-bamberg.de/klinpsych/forschung/projekte/internetnutzungsstoerungen/reduktion-des-belohnungswerts-bei-computerspielstoerung-und-kauf-shoppingstoerung 

„Mit unseren Untersuchungen wollen wir erreichen, die psychologischen Mechanismen hinter Internet-Suchterkrankungen besser zu verstehen“, erläutert Sabine Steins-Löber. „Darauf aufbauend können gezielte Unterstützungsangebote für Betroffene entwickelt werden. Langfristig möchten wir dazu beitragen, dass Menschen mit Suchterkrankungen wirksame Strategien an die Hand gegeben werden können, um Herausforderungen zu bewältigen und ein erfülltes Leben zu führen.“ 

 

Weiterführende Informationen für Medienvertreterinnen und -vertreter:

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Verena Vogel
Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie
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Charlotte Arend
Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie
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