Dem Mittelalter ganz nah

Veranstaltungs- und Ausflugstipps in der Region

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Bamberger Forschungsschwerpunktes „Kultur und Gesellschaft im Mittelalter“ beschäftigen sich mit der Rezeption des Mittelalters. Denn ob Oper, Film oder Computerspiel: Die Epoche zwischen 500 und 1500 begegnet uns überall. So gewinnen wir ein Bild, das nicht immer mit der damaligen Wirklichkeit übereinstimmt. „Es gibt bestimmte Vorstellungen, wie das Mittelalter war. Oft ist vom finsteren Mittelalter die Rede – oder aber die Epoche wird romantisiert“, erklärt Dr. Detlef Goller, Akademischer Rat am Lehrstuhl für Deutsche Philologie des Mittelalters der Universität Bamberg. „Beides stimmt so nicht.“ Detlef Goller hält für diejenigen, die dem Stand der Mittelalter-Forschung näherkommen möchten, in den Sommermonaten einige Veranstaltungs- und Ausflugtipps bereit.

Am 10. Mai findet in der Bamberger Treffbar des E.T.A-Hoffmann-Theaters ein Minnesang-Marathon statt. In dieser Nacht stellen Studierende und Lehrende der Universität Bamberg ab 18 Uhr Lieder von Walther von der Vogelweide und weiteren alten und neuen Meistern der Minne auf Mittelhochdeutsch vor und erläutern und kommentieren sie. Ebenfalls in Bamberg ist noch bis 15. Juni in der Staatsbibliothek die Ausstellung „In strahlendem Glanz. Bamberger Psalter-Handschriften des Mittelalters“ zu sehen. Gezeigt werden Codices des 9. bis 15. Jahrhunderts. „Der Bamberger Psalter gehört zu den bedeutendsten Werken der süddeutschen Buchkunst des Hochmittelalters“, sagt Goller. Kostenlose Führungen finden jeden Dienstag um 17 Uhr statt.

Auf der Cadolzburg bei Nürnberg können Besucherinnen und Besucher auf rund 1500 Quadratmetern Ausstellungsfläche eine Zeitreise ins Mittelalter machen. Die Ausstellung zeigt anhand von originalen Objekten, Reproduktionen, Inszenierungen und Medienstationen das Leben auf einer Herrschaftsburg. Auch das Burgeninformationszentrum Altenstein lässt in 14 Stationen das Mittelalter lebendig werden. Dazu gehört eine Waffenkammer mit Rüstungen zum Anprobieren und das sogenannte Burgenschach, das in die unterschiedlichen Machtverhältnisse im Mittelalter in der Region einführt.

Detlef Goller empfiehlt außerdem die Großen Mittelaltermärkte auf Burg Rabenstein, die vom 20. bis 23. Juni und 2. bis 4. August stattfinden. Unter den vielen Mittelaltermärkten, die im Sommer stattfinden, sei dieser besonders originalgetreu und gebe mit den zahlreichen Händlern und Handwerkern Einblicke in ausgestorbene Berufe vergangener Zeiten.

Wer mit seinen Kindern das mittelalterliche Bamberg auf eigene Faust entdecken möchte, kann zudem den an der Universität entwickelten Kinderstadtführer „Die gestohlene Lanze“ für 11,90 Euro im Bamberg Tourismus & Kongress Service, Geyerswörthstraße 5, erwerben oder in der Universitätsbibliothek ausleihen. Darin hat ein Dieb den Heiligen Georg, der seit 700 Jahren als Ritter auf dem Bamberger Stadtwappen zu sehen ist, um seine Lanze gebracht. Auf der Suche nach ihr führen verschiedene Rätsel Kinder zwischen 8 und 12 Jahren zu historischen Schauplätzen der Stadt und bringen ihnen auf altersgerechte Weise das Leben im Mittelalter nahe.

Bild „MiMasch_Die gestohlene Lanze“: Der Kinderstadtführer „Die gestohlene Lanze“ bringt 8- bis 12-Jährigen das mittelalterliche Leben in Bamberg nahe.
Quelle: Linda Wolters/Universität Bamberg
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Bild „Altenstein“: Die Burgruine Altenstein ist eine der größten Burgruinen Frankens. Das Burgeninformationszentrum lässt in 14 Stationen das Mittelalter lebendig werden.
Quelle: Bernd Deschauer/wanderzwerg.eu
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Dr. Detlef Goller
Lehrstuhl für Deutsche Philologie des Mittelalters
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