Im neuen Labor können Gruppendiskussionen aufgenommen und anschließend analysiert werden. (Foto: Hendrik Steffens)

Anna-Maria Theis-Berglmair, Carsten Wünsch und Rudolf Stöber überprüften das neue Sofa sofort auf Gemütlichkeit. (Foto: Susanna Blum)

Carsten Wünsch erklärte die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten des Labors. (Foto: Hendrik Michael)

„Alltagsnahe Mediennutzung“

Neues Experimentallabor für Rezeptionsforschung

„Mediennutzung in alltagsnahem Kontext“ verspricht das Experimentallabor, das eine Medienrezeption unter wissenschaftlicher Beobachtung ermöglicht. Mediennutzung und Medienwahrnehmung sollen hier unmittelbar an Probanden erprobt und untersucht werden. Anlässlich der Eröffnung sprach Prof. Dr. Carsten Wünsch, Initiator dieses Projektes und Inhaber der Professur mit dem Forschungsschwerpunkt Rezeptions- und Wirkungsforschung, zunächst seinen Dank aus an alle Unterstützer und Helfer: Der Haus- und Betriebstechnik, der Medientechnik und Beschaffung und vor allem der wissenschaftlichen Mitarbeiterin des Instituts, Miriam Czichon.

„Mein Traum war es immer, in ein Wohnzimmer eingeladen zu werden, um Medienrezeption unmittelbar untersuchen zu können. Diese Einladung bekam ich leider nie.“ So beschreibt Carsten Wünsch den Anreiz, ein solches Labor einzurichten. Ursprünglich war der Raum als zusätzlicher PC-Pool geplant. Wünsch, der im April 2013 an die Universität Bamberg berufen wurde, konnte jedoch die zuständigen Personen von seiner Idee überzeugen und mit Hilfe von Berufungsgeldern das Labor finanzieren.

Wohnzimmeratmosphäre

Das wohl auffälligste Möbelstück des Raumes ist das rote Sofa, das extra für die Rezeption von Medien angeschafft wurde und für eine „Wohnzimmeratmosphäre“ sorgen soll. Dieses wurde von den anwesenden Dozenten des Instituts bereits vor der Eröffnung auf Gemütlichkeit getestet. Bilder und Vorhänge sollen noch folgen, um eine angenehme Rezeptionssituation zu schaffen.

Zudem wurde der Raum mit zwei Kameras, Spiegeln, Mikrofonen und einem HD-Beamer ausgestattet, der eine optimale Untersuchung gewährleistet. Weiterhin befinden sich im Labor zwei spezielle Rechner mit Sonderausstattung sowie gepolsterte College-Stühle für Paper-and-Pencil-Befragungen. Insgesamt haben dort 20 Untersuchungsteilnehmer Platz. „In dieser Konstellation ist das hier einmalig“, erklärt Carsten Wünsch. Zwar haben einige Universitäten ähnliche Räume, doch mit dieser Ausstattung ist das schon etwas Besonderes.“

Bei der Eröffnung stellte Carsten Wünsch vor, welche Forschungsarbeiten mithilfe des neuen Experimentallabors durchgeführt werden können. Dabei handelt es sich beispielsweise um die emotionalen Reaktionen auf Nachrichtensendungen. Mithilfe von zwei Kameras lässt sich die Mimik der Probanden genau analysieren und anschließend codieren. Ebenso kann auch die Wirkung von Wahlwerbespots untersucht werden. Neben der beobachtbaren Rezeption von Online-Medien, Hörfunk, Print, Fernsehen und Film lassen sich hier auch Gruppendiskussionen und vor allem Reaktionszeittests durchführen.

In Zukunft können neben Lehrbeauftragten auch Studierende, die für eine Projekt- oder Abschlussarbeit eine wissenschaftliche Erhebung durchführen, den Raum für ihre Forschungen nutzen. Der unmittelbare Test auf Tauglichkeit für eine „alltagsnahe Fernsehrezeption“ erfolgte im Anschluss an die feierliche Eröffnung durch die Gruppenrezeption des Fußballklassikers Deutschland-England.

Hinweis

Diesen Text verfasste Susanna Blum für die Pressestelle der Universität Bamberg. Er steht Journalistinnen und Journalisten zur freien Verfügung.

Bei Fragen oder Bilderwünschen kontaktieren Sie die Pressestelle bitte unter der Mailadresse medien(at)uni-bamberg.de oder Tel: 0951-863 1023.