Präsident Godehard Ruppert sprach über die Spitzenforschung in Bamberg. (Fotos: Andrea Müller)

Sabine Kunst, Wissenschaftsministerin des Landes Brandenburg, hielt die Festrede.

Die diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger.

Profilbildung und Internationalität

Universität Bamberg feiert Dies academicus

„Spitze in der Breite, Breite in der Spitze“ – so lautete die Quintessenz der Festrede von Prof. Dr.-Ing. Dr. Sabine Kunst, Wissenschaftsministerin des Landes Brandenburg, die zum 366. Geburtstag der Bamberger Universität über Wissenschaftsmanagement und Wissenschaftspolitik sprach. Die Fachfrau, die als frühere Universitätspräsidentin von Potsdam die inneren Belange und Strukturen einer Universität kennt und als Wissenschaftsministerin nun die politische Seite vertritt, ging auf einige bevorstehende Herausforderungen für die deutschen Universitäten ein: Die Profilbildung sei essentieller Teil für eine erfolgreiche Zukunft von kleinen und mittelgroßen Universitäten und somit auch von Bamberg. Ebenso nannte sie den Erhalt von Bildungschancen, denn trotz und auch aufgrund steigender Studierendenzahlen deutschlandweit sei ein allgemeiner, nicht künstlich begrenzter Hochschulzugang eine Frage der Generationengerechtigkeit und müsse beibehalten werden. Darüber hinaus erwähnte die brandenburgische Wissenschaftsministerin die Tatsache, dass in den kleinen und mittelgroßen Städten Deutschlands internationale Spitzenforschung an den Hochschulen betrieben werde. Diese Besonderheit im Vergleich zu anderen Ländern gelte es zu beachten und weiter zu stärken.

Spitzenforschung in den Regionen

Auf die Spitzenforschung in Bamberg ging Universitätspräsident Prof. Dr. Dr. habil. Godehard Ruppert bei seiner Begrüßung und Standortbestimmung am Abend ein. Hier nannte er vornehmlich die Umwandlung des Nationalen Bildungspanels (NEPS) in ein Leibniz-Institut zum 1. Januar 2014. Beachtlich und einmalig sei, dass mit dem Forschungsvorhaben erst vor fünf Jahren begonnen wurde und die Idee der Verselbständigung vor 2,5 Jahren auf den Weg gebracht wurde, so Ruppert. Und fügte hinzu: „Einen Übergang von einem Forschungsprojekt einer Universität in eine außeruniversitäres Forschungsinstitut mit regulärer Bund-Länder-Finanzierung hat es in Deutschland bislang noch nie gegeben.“ Als weiteren Meilenstein für die Universität nannte Ruppert die Bamberg School of Social Sciences (BAGSS), mit der sich die Bamberger Universität in den Sozialwissenschaften profiliere. Dass die allgemeine Ausrichtung der Universität auch von Studierendenseite angenommen wird, zeige die Rekordzahl von 13.514 Studierenden, die der Universitätspräsident tagesaktuell nannte.

International unterwegs

Als Beispiel für die internationale Ausrichtung der Universität hob Ruppert die usbekisch-deutsche Kooperation zum Erhalt usbekischer Denkmäler, die nun auch in einem usbekisch-deutschen Studiengang weiterläuft, hervor. Auch auf den Fakt, dass in diesem Jahr die Universität bei ausländischen Studierenden in Deutschland die zweitbeliebteste Universität wurde, ging Ruppert ein. Und konnte als Exil-Rheinländer erklären, warum die Uni Köln noch beliebter sei – die Zuversicht und Entspanntheit seien es.

Auf den Aspekt der internationalen Zusammenarbeit ging auch Gastredner Prof. Dr. Graham A. Loud von der School of History an der Universität Leeds ein. Hier sprach er geplante Kooperationen zwischen dem Historischen Seminar in Leeds mit dem Bamberger Zentrum für Mittelalterstudien (ZEMAS) an. Das Historische Seminar in Leeds, welches Ausrichter des größten Mittelalterkongresses in Europa ist, plane mit Bamberg ein Erasmus-Programm sowie ein Doppeldoktorat einzuführen und diese Kooperation möglicherweise auf andere Institute zu erweitern. Die internationale Zusammenarbeit zwischen deutschen und britischen Wissenschaftlern an einem 11. November zu beleuchten, an dem in Großbritannien traditionell der Gefallenen im Krieg gedacht wird, nannte Graham eine erfreuliche Tatsache.

Preise für wissenschaftliche und studentische Leistungen

Im Anschluss an die Reden ehrte Vizepräsidentin Prof. Dr. Astrid Schütz folgende Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler für ihre herausragenden Dissertationen: Dr. Benjamin Pohl, Dr. Eunike Wetzel, Dr. Christof Schuppert, Dr. Maria Wüstenhagen, Dr. Nils Joachim, Dr. Christian Schmidt-Wellenburg und Dr. Nicole Grom.

Vizepräsident Prof. Dr. Sebastian Kempgen verlieh Simon Dudek den Preis fürs studentische Engagement. Die Kasachin Meruyert Alibekova durfte sich über den DAAD-Preis für hervorragende ausländische Studierende freuen, und Stephanie Queschning erhielt den Fritzi!-Preis für gute Abschlussarbeiten Studierender mit Kind.

Musikalisch begleitet wurde der Abend von dem Loop-Duo „Inter2une“, welches das Audimax mit seinen Klängen erfüllte.

Hinweis

Diesen Text verfasste Freyja Ebner für die Pressestelle der Universität Bamberg. Er steht Journalistinnen und Journalisten zur freien Verfügung.
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