Es gibt nicht nur einen Weg zur Promotion (Montage: Pressestelle, cobrasoft/stock.xchng).

Rund 40 Interessierte kamen, um sich über die Promotionsmöglichkeiten zu informieren.

Eva Plackner (l.) und Annika Auer (r.) berichteten über ihren Promotionsweg.

- Sabine Nachtrab

„Promovieren ist eine Überlegung wert“

Podiumsgespräch über verschiedene Wege zur Promotion

Eine gute Nachricht konnte Prof. Dr. Anna Steinweg, Vizepräsidentin für Forschung der Universität Bamberg schon vor dem Podiumsgespräch mit vier Promovendinnen und Promovenden verkünden: „Die Betreuung und Unterstützung wir bald für alle Doktoranten an der Uni Bamberg noch deutlich besser werden!“ Die etwa 40 Interessierten,  die sich am 12. November im Rahmen der Career Days im Chorraum der AULA eingefunden hatten, um sich über die vielfältigen Promotionswege zu informieren, erfuhren bei dieser Gelegenheit aus erster Hand von der Trimberg Research Academy (TRAc), die ab sofort an der Universität Bamberg optimale Bedingungen für Promovierende schaffen soll. Ziel von TRAc ist es unter anderem, strukturierte Doktorandenprogramme zu fördern sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern bei der Durchführung eigenständiger Drittmittelprojekte zu helfen. Bei dem angegliederten Scientific Career Service (SCS) sollen Promovenden intensive Beratung finden. Außerdem werden hier Angebote zum Erwerb von Schlüsselqualifikationen organisiert, so Steinweg. Geplant ist zudem der Aufbau einer Datenbank, in der sämtliche Doktoranden erfasst werden.

Hilfreiche Erfahrungsberichte

Beim Podiumsgespräch beleuchteten vier Doktoranden dann die jeweiligen Vor- und Nachteile ihres eingeschlagenen Weges. Annika Auer ist Mitglied im DFG-Graduiertenkolleg „Generationenbewusstsein und Generationenkonflikte in Antike und Mittelalter“. Durch die Arbeit in einem solchen strukturierten Programm lassen sich international und interdisziplinär schnell Kontakte zu anderen Nachwuchsforschern knüpfen, zum Beispiel durch selbst organisierte Tagungen. Der Wert des wissenschaftlichen Austauschs sei nicht zu unterschätzen, erklärte Auer den interessierten Zuhörerinnen und Zuhörern.

Ein nebenberuflich Tätiger muss hier wesentlich mehr eigene Anstrengung aufbringen, um den Anschluss nicht zu verlieren. Außerdem erfordere diese Art zu promovieren einiges Verhandlungsgeschick, „da man immer wieder zwischen Doktorvater und Unternehmen vermitteln müsse“, schildert Thomas Voit seine Erfahrungen einer Promotion in Zusammenarbeit mit adidas.

Eva Plackner promoviert auf einer Assistentenstelle. Durch ihre Einbindung in den universitären Betrieb hatte sie die Möglichkeit, viele Einblicke in die aktuellen wissenschaftlichen Entwicklungen zu gewinnen. „Trotzdem nimmt die Tätigkeit auch viel Zeit in Anspruch und kann so die Promotion mitunter bremsen“,  wägt Plackner die Vor- und Nachteile einer Promotion bei voller Einbindung in den akademischen Betrieb ab.

Im Gegensatz zu allen anderen hat Andreas Hirschberger als Stipendiat der Bayerischen Eliteförderung die Freiheit, sich seine Zeit so einzuteilen, wie er möchte. Er genießt vor allem die Möglichkeit, sein Projekt ganz genau nach seinen Vorstellungen durchführen zu können. Und die Finanzierung ist auch gesichert.

Das Ziel im Auge behalten

Vier Personen, vier Wege. Aber doch ein gemeinsamer Hinweis an das Publikum: Wichtig für die Wahl des richtigen Weges sei es, sich vorher darüber klar zu werden, welcher Weg zur eigenen Persönlichkeit passt und welche Ziele man mit einer Promotion verfolgt. Möchte man lieber in einem strukturierten Programm untergebracht sein oder selbstständig arbeiten? Zieht man eine praxisorientierte Herangehensweise vor oder richtet man sich auf eine wissenschaftliche Laufbahn aus? Und so lautete auch der abschließende Ratschlag von Vizepräsidentin Steinweg: „Eine Promotion sollte gut überlegt sein, ist aber in jedem Fall immer eine Überlegung wert!“