UNESCO erklärt traditionelle Wiesenbewässerung zum immateriellen Kulturerbe

Wunsch des "Internationalen Netzwerks zur traditionellen Bewässerung in Europa" hat sich erfüllt

"Die traditionelle Bewässerung nutzt die Gravitationskraft um Wasser durch Kanäle und Gräben von natürlichen Quellen zu landwirtschaftlichen Flächen zu leiten. Sie erfordert ein tiefes Verständnis der natürlichen Landschaft, der Fließeigenschaften des Wassers, der Wetterbedingungen sowie die enge Zusammenarbeit von Bauern, Landbesitzern, Freiwilligen, Kooperativen, Gemeinden und Vereinen. Wissen und Können werden teils mündlich und teils schriftlich, meist innerhalb von Familien und Gemeinden weitergegeben. Um die Organisation zu vereinfachen, wurden Regelsysteme (Wasserbriefe) eingeführt. Zusätzlich arbeiten Forschungsinstitute eng mit den Praktizierenden zusammen. Die traditionelle Bewässerung stiftet Identität und verbindet Mensch und Natur und ermöglicht nachhaltige, biodiverse und energie-autarke Landwirtschaft." So lautet die Erlärung der UNESCO zur Aufnahme der 'Traditionellen Bewässerung: Wissen, Technik und Organisation' ins UNESCO-Kulturerbe. Der Antrag war von Belgien, Deutschland, Italien, Luxemburg, Niederlande, Österreich und der Schweiz gestellt worden.

Im Sommersemester 2023 hatten Alwin Geimer (Luxemburg) und Pauline Arnet (Franken) als Vertreter:innen luxemburgischer und fränkischer Trägergemeinschaften in Bamberg den Vortrag "Ein gemeinsames europäisches Erbe: Internationales Netzwerk zur traditionellen Bewässerung in Europa" gehalten und dabei auf das laufende Verfahren hingewiesen. Nun haben sich ihre Hoffnungen erfüllt!

Neben der traditionellen Wiesenbewässerung wurden auch das Hebammenwesen und die manuelle Glasfertigung in die Repräsentative Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit eingetragen.

Weitere Informationen zu den Neuaufnahmen finden Sie finden Sie hier.