Top Sharing: Führungs- und Karriereimplikationen für Top Sharer und Verhaltenseffekte bei Geführten

Inhalt und Ziele

Top Sharing ist als Führung in Teilzeit mittels Job Sharing zweier Führungskräfte mit disziplinarischer Personalverantwortung definiert. Bei Top Sharing werden ein Großteil bis sämtliche Hauptaufgaben (sowohl inhaltliche als auch die Personalführung betreffend) und Verantwortlichkeiten gemeinsam von i.d.R. zwei Führungskräften getragen.

Im Forschungsprojekt wird der Frage nachgegangen, unter welchen individuellen und organisationalen Bedingungen und für welche Zielgruppe Top Sharing ein geeignetes HR-Instrument darstellt.

Projektziele

  • Definition von Top Sharing.
  • Bestimmung geeigneter Zielgruppen und Bedingungen für ein erfolgreiches Top Sharing und Ableitung von Implikationen für Theorie, Personalmanagement und Arbeitnehmende.
  • Auswirkungen von Top Sharing auf das Arbeits(zeit)verhalten von Top Sharern und Geführten.
  • Entwicklung praxisrelevanter Handlungsimplikationen zur Erhöhung der Zufriedenheit von Erwerbstätigen.
  • Identifikation von Barrieren bei der Implementierung von Top Sharing als neue Personalpraxis in Unternehmen.

Methode

Sowohl qualitative als auch quantitative Forschungsmethoden finden Anwendung. Mit Hilfe von quantitativen Analysen wird erforscht, welche Zusammenhänge sich zwischen Arbeitsbedingungen und Arbeitsleistung, Extrarollenverhalten, Arbeits- und Karrierezufriedenheit und subjektivem Wohlergehen für die Beschäftigten ableiten lassen. Individuelle, organisationale, strukturelle und aufgabenbezogene Merkmale, die die oben beschriebenen Zusammenhänge beeinflussen, werden herausgearbeitet und Implikationen für Individuen und Organisationen abgeleitet. Als Auswertungsmethoden finden systematische Literaturreviews, qualitative Inhaltsanalyse, Regressionen Anwendung.

Gesellschaftliche Relevanz und Nutzung der Ergebnisse

Die Flexibilisierung von Arbeits(zeit)modellen ist eine Kernfrage der heutigen Beschäftigungswelt. Es werden Handlungsimplikationen sowohl für Arbeitnehmende als auch Arbeitgeber abgeleitet.

Bamberger Kompetenzen

Die Verknüpfung psychologischer, soziologischer und betriebswirtschaftlicher Theorien und Forschungsmethoden erlaubt eine umfassende Analyse der Auswirkungen flexibler Arbeits(zeit)modelle und liefert interdisziplinär Anknüpfungspunkte für weitere Forschung.

Publikationen

Andresen, M., Ganser, J., & Dochtmann, G. (2019). Generationenübergreifendes Top Sharing: Erfolgsfaktoren und Karriereimplikationen. PERSONALquarterly, 02/2019, 16-21.

Andresen, M., & Dochtmann, G. (2015). Arbeitszeitfreiheit: Anforderungen an die Mitarbeiterführung. HR Performance, Februar 01/2015, S. 32–33. 

"Führung in Teilzeit ist noch nicht etabliert".
Interview, Südkurier, Nr. 270, 70. Jahr, 22.11.2014.