Qualifikationsziele des Studiengangs

Der Masterstudiengang Islamische Kunstgeschichte und Archäologie verfolgt folgende Ziele:

Wissenschaftliche Befähigung

  • Absolventinnen und Absolventen sind in der Lage, Objekte und Kunstwerke aus der islamischen Welt selbstständig zu erschließen, wie sie anhand von Hausarbeiten und Referaten in Seminaren gezeigt haben. Dazu gehört die Fähigkeit, den Forschungsstand anhand einschlägiger Sekundärliteratur zu recherchieren und auf dieser Basis Objekte und Kunstwerke aus dem Kontext islamischer Kulturen (beispielsweise Palastbauten der Umayyaden in Syrien oder illustrierte Manuskripte des persischen Shahname) in ihren Entstehungszusammenhang einzuordnen und aus ihrem jeweiligen kulturellen Kontext heraus zu deuten.
  •  Absolventinnen und Absolventen haben die Fähigkeit, sich mit wissenschaftlichen Fragestellungen aus diesem Fachgebiet kritisch auseinanderzusetzen, wie sie im Rahmen der fachwissenschaftlichen Module und im Kolloquium gezeigt haben. Dabei erfassen sie den aktuellen Forschungsstand und identifizieren Probleme der Interpretation. Hierbei fließen kunst- und kulturhistorische Theorien mit ein (beispielsweise zur Entwicklung von neuen Kunstformen durch transregionalen Austausch), deren Deutungsmodelle kritisch hinterfragt werden.
  • Aufgrund ihrer Erfahrungen mit Seminararbeiten und Referaten im Bereich der islamischen Kunstgeschichte und Archäologie sind Absolventinnen und Absolventen in der Lage, Ergebnisse ihrer wissenschaftlichen Arbeit im mediengestützten Vortrag und in einer formal und stilistisch angemessenen schriftlichen Präsentation unter Berücksichtigung allgemein anerkannter Grundsätze guter wissenschaftlicher Praxis vorzustellen.

Befähigung zu einer qualifizierten Erwerbstätigkeit

  • Ihre Kenntnisse und ihr Methodenwissen über kunst- und kulturhistorische Zusammenhänge können Absolventinnen und Absolventen auch auf neue Sachverhalte selbständig anwenden, wie sie in Seminararbeiten und Referaten gezeigt haben . Sie sind in der Lage, sich auch in unbekannte und oftmals als fernliegend („exotisch“) empfundene Sachverhalte der Kunst- und Kulturgeschichte einzuarbeiten.
  • Im Rahmen des Pflichtpraktikums haben sie erste Praxiserfahrungen und anwendungsbezogene Fähigkeiten im Bereich der archäologischen Feldforschung (beispielsweise auf einer archäologischen Grabung), der Bauforschung und des Museums erworben. Beispielsweise können Absolventinnen und Absolventen angeleitet oder selbständig  Kurztexte zu Ausstellungsobjekten verfassen, Baubefunde zeichnen und beschreiben oder archäologische Funde inventarisieren. Dadurch haben sie auch ihr Selbstbild in Bezug auf eine berufliche Tätigkeit weiterentwickelt.
  • Absolventinnen und Absolventen können mindestens Grundkenntnisse in einer der Hauptsprachen der Islamischen Welt anwenden und auf diese Weise im internationalen Kontext agieren. Die Möglichkeit hierzu bieten sprachpraktische Module in Arabisch, Persisch und Türkisch, die im Erweiterungsbereich belegt werden können.

Persönlichkeitsentwicklung

  • Mit eigenen Beiträgen und Forschungsfragen haben Absolventinnen und Absolventen ihr Profil geschärft und konkrete Vorstellungen entwickelt, wie sie ihren beruflichen Werdegang – im Rahmen einer Promotion, im wissenschaftsnahen Bereich oder anwendungsbezogen – weiter gestalten möchten. Sie haben ein individuelles berufliches Selbstverständnis entwickelt.
  • Sie haben im Rahmen von Gruppenarbeiten und Projekten Verantwortung übernommen und gezeigt, dass sie Entscheidungen treffen, Schwerpunkte setzen, fundiert zielgruppenorientiert kommunizieren und gemeinsam konstruktiv Lösungen erarbeiten können.
  • Sie sind in der Lage, andere Perspektiven einzunehmen und auch eigene Perspektivsetzungen nicht absolut und universell, sondern aus ihrem historischen und gesellschaftlichen Kontext heraus zu verstehen. Diese Fähigkeit haben sie auch im Austausch mit Studierenden mit diversen kulturellen Prägungen geschult.
  • Durch ihre Erfahrung in Lehrveranstaltungen und im Praktikum können sie ihre eigenen Fähigkeiten differenziert einschätzen und benennen, wie sie deren Weiterentwicklung planen. Sie sind in der Lage, sich durch eigene Weiterbildung den aktuellen Stand der einschlägigen Forschung selbständig anzueignen.
  • Durch die Beschäftigung mit außereuropäischen Kulturen werden Absolventinnen und Absolventen in die Lage versetzt, sich am gesellschaftlichen Diskurs über kulturelle Fragestellungen aus einer erklärenden oder vermittelnden Perspektive aktiv  zu beteiligen.
  • Absolventinnen und Absolventen können gesellschaftliche Prozesse wissenschaftlich fundiert und reflektiert sowie mit Verantwortungsbewusstsein und in demokratischem Gemeinsinn maßgeblich mitgestalten. Viele haben bereits im Studium ihre Sprachkenntnisse und internationalen Kompetenzen in diversen sozialen Projekten eingebracht, die auf kulturellem Austausch basieren.